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Erlösung und Utopie

jüdischer Messianismus und libertäres Denken, eine Wahlverwandtschaft ; [eine Untersuchung, konzentriert auf eine Gruppe von deutschsprachigen, jüdischen Intellektuellen: Benjamin, Kafka, Rosenzweig ...]
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Löwy, Michael
Verfasser*innenangabe: Michael Löwy ; [aus dem Franz. von Dieter Kurz ...]
Jahr: 1997
Verlag: Berlin, Kramer, Karin
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Untersuchung des französischen Soziologen befaßt sich mit Denkern, die auf den ersten Blick außer ihrem Judentum und ihrer Generationszugehörigkeit nicht viel gemeinsam haben. Löwy sieht einen 'historischen Messianismus' (268) bei ihnen, dessen Kritik linearer Fortschrittsgläubigkeit sehr unterschiedliche Formen annimmt, gleichwohl aber in der Aufklärung wurzelt. Neben originären Ausführungen über den Zeitbegriff (etwa 274 f.) regt die Studie durch innovative methodologische Überlegungen an, wenn Löwy den alten Begriff der 'Wahlverwandtschaften' (14 ff.) für seine These fruchtbar machen will. Wahlverwandtschaft ist weder Affinität, noch Korrelation, noch Einfluß; der Begriff erlaubt es aber, 'Interaktionsprozesse zwischen Elementen darzustellen, deren Verhältnis weder unmittelbar kausal noch 'expressiv' wie das zwischen Form und Inhalt ist' (22). Damit ist die Untersuchung auch epistemologisch durchaus von Interesse. Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Die Besiegten der Geschichte; 1. Zum Begriff der Wahlverwandtschaft; 2. Jüdischer Messianismus und libertäre Utopie - Von den 'Korrespondenzen' zur 'attractio electiva'; 3. Parias, Rebellen und Romantiker: Versuch einer soziologischen Analyse der jüdischen Intelligenz in Mitteleuropa; 4. Religiöse Juden mit anarchistischen Tendenzen: Martin Buber, Franz Rosenzweig, Gershom Scholem, Leo Löwenthal; 5. 'Theologia negativa' und 'utopia negativa': Franz Kafka; 6. Abseits und am Scheideweg: Walter Benjamin; 7. Zwischen Assimilation, religiösem Atheismus und libertärer Utopie: Gustav Landauer, Ernst Bloch, Georg Lukacs, Erich Fromm; 8. Kreuzwege, Treffpunkte und Figuren: einige Beispiele; 9. Eine französische Ausnahme: Bernard Lazare.
 
eue Zürcher Zeitung: Die libertären Juden Mitteleuropas: M. T. Michael Löwy, Sozialwissenschafter in Paris, hat ein Vademecum der jüdischen Intellektuellen Mitteleuropas verfasst, die in der ersten Jahrhunderthälfte sowohl von der Romantik als auch vom Messianismus angezogen waren. Zudem war ihnen allen eine Affinität zum Anarchismus eigen, und dies gilt für so unterschiedliche Denker wie die «Religiösen» Buber und Scholem oder die Atheisten Bloch und Lukács. Zwischen ihnen bestand eine Wahlverwandtschaft. Sie waren Assimilierte und Aussenseiter zugleich, eine Erfahrung, auf Grund deren sie um die Schaffung einer neuen Gemeinschaft bemüht waren. Diese sollte nicht am Ende einer langen Entwicklung stehen, sondern sich plötzlich, revolutionär, ereignen. Die Zeit wurde nicht «evolutionistisch», sondern qualitativ wahrgenommen, was Benjamin – der den Mittelpunkt von Löwys Untersuchung darstellt – auf die messianische Chance setzen liess, die jeder historische Moment mit sich bringe.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Löwy, Michael
Verfasser*innenangabe: Michael Löwy ; [aus dem Franz. von Dieter Kurz ...]
Jahr: 1997
Verlag: Berlin, Kramer, Karin
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GP.PU
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ISBN: 3-87956-215-6
Beschreibung: 1. Aufl., 303 S.
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Originaltitel: Rédemption et utopie. Le judaisme libertaire en Europe centrale
Mediengruppe: Buch