Die Industrialisierung war mit einem fundamentalen Wandel des gesellschaftlichen Stoffwechsels und damit dem physischen Austausch zwischen Gesellschaften und ihrer natürlichen Umwelt verbunden. Agrargesellschaften schalteten sich in gegebene Solarenergieströme ein, was ihre ökonomischen Handlungsspielräume definierte. Sie hingen in jeder Beziehung von der Fläche ab, von der sie ihre Energie gewannen und die sie unter den jeweiligen kleinräumigen ökologischen Bedingungen nutzten. Die Industrialisierung beruhte dagegen in sozialökologischer Hinsicht auf der Nutzung fossiler Energieträger, die sukzessive immer mehr Lebensbereiche erfasste. Hier wird nachvollzogen, wie sich der Übergang vom agrarischen System zu einer auf Wachstum beruhenden Ökonomie vollzogen hat. Es wird deutlich, dass sich bis ins 20. Jahrhundert ein Muster der »Industriegesellschaft« stabilisieren konnte, das in den letzten Jahrzehnten wieder in Auflösung geraten ist.
Aus dem Inhalt:
1. Vorwort 1
2. Das sozialmetabolische Regime der solarenergiebasierten
Landwirtschaft 7
2.1. Sozialer Metabolismus und Kolonisierung der Natur 7
2.2. Energieflüsse und Stoffkreisläufe 19
2.3. Grundeigenschaften von Agrargesellschaften 32
2.4. Trajektorien der nordwesteuropäischen Landwirtschaft 38
3. Fallstudien zur Landwirtschaft am Vorabend
der Industrialisierung 51
3.1. Vorindustrielle Landwirtschaft in Mitteleuropa 51
3.2. Räumliche Differenzierung von Agrarsystemen 59
3.3. Das Agrarökosystem in den untersuchten Orten 69
3.4. Vergleich mit anderen lokalen Ausprägungen von agrarischen
Systemen 92
4. Die industrielle Transformation 104
4.1. Neue institutionelle Arrangements 106
4.2. Überseeische Expansion und Kolonialismus 110
4.3. Wissenschaft, Technik und Innovation 118
4.4. Industrialisierung und Fabriksystem 124
4.5. Fossile Energie und mineralische Ökonomie 131
5. Die energetische Transformation im Vereinigten Königreich
von Großbritannien und Irland 140
5.1. Einleitung 140
5.2. Landwirtschaftliche Revolution und institutioneller Wandel 144
5.3. Flächennutzung und Produktivität 153
5.4. Die Transformation des Energiesystems 167
5.5. Die Überwindung der Flächenlimitierung 180
6. , Landnutzung und Energie in Österreich 1800-2000 192
6.1. Methodische Einleitung 192
6.2. Energie und Landnutzung in Österreich im frühen 19. Jahrhundert . . . 194
6.3. Kohle, Klee und Kartoffeln - Die partielle Transformation
des Energiesystems im 19. Jahrhundert 208
6.4. Die Transformation des Energiesystems im 20. Jahrhundert 222
6.5. Zusammenfassung: Die Transformation des Energiesystems
1830-1995 241
7. Die energetische Transformation im Vereinigten Königreich
und in Österreich 248
7.1. Einleitung 248
7.2. Vorreiter und Nachzügler 251
7.3. Die schrittweise Entkoppelung des Energiesystems von der Fläche . . . . 261
7.4. Die vollständige Transformation 274
7.5. Ende der Wachstumsperiode seit den Ölkrisen? 281
8. Die Transformation des sozialmetabolischen Regimes 289
8.1. Rekapitulation: Die Phasen der Transformation 289
8.2. Wunder oder Wachstum 300
8.3. Der europäische Sonderweg 307
8.4. Die Ära der Industriegesellschaft 320
8.5. Das Ende der Transformation 330