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Auch in seinem fünften Gedichtband gelingt es dem Kleistpreisträger, den Rhythmus der Gegenwart in ein authentisches Lebensgefühl zu übertragen.Ohne ein gewisses "Mitstenographieren" der Gegenwart wäre die Fixigkeit nicht zu erklären, mit der der Kleistpreisträger des Jahres 2003 einen (Lyrik-)Band nach dem anderen auf den Markt wirft (vgl. zuletzt "Autokino", ID 10/02). Auch in seinen 5. Gedichtband seit 1995 widersteht der Autor der Renaissance der Form und beharrt auf dem ausgesprochen "rhetorisch" wirkenden, erratisch angeordneten Langgedicht. In gehetzt-atemlosem Duktus mischt und collagiert Ostermaier Realitätspartikel - Momentaufnahmen und Erinnerungen, Gefühle und Befunde, Bilder und Zitate. Wie einst die Verse Whitmans, steht diese Lyrik für authentisches Dabeisein und Mittendrinstehen; es gelingt dem Autor, die Widersprüche, die Chaotik und die Rhythmen unserer Welt in ein zeitgenössisches Lebensgefühl zu übersetzen: "alles auf sehnsucht einrichten nichts/auf gewohnheit das natürliche ist/das chaos". Auch diesmal liegt dem Band wieder eine CD bei: das Hörspiel BEWEGUNGSMELDER (BR) mit den ersten 3 Texten des Bandes wurde mit elektronischem Rauschen und sphärischen Klängen unterlegt.