Man verstehe die Psychoanalyse immer noch am besten, wenn man ihre Entstehung und Entwicklung verfolge, meinte Freud (1923). »Johannes Reichmayr beruft sich mit Recht auf diesen Satz, wenn er seine historischen Arbeiten als Beitrag zum Verständnis der Psychoanalyse vorlegt; ich möchte hinzufügen, als "unerläßlichen Beitrag" ... Die Arbeiten Reichmayrs sind wichtig; sie leiten einen Erkenntnisprozeß ein. Erst danach wird sich die Frage beantworten lassen, welche äußeren Verhältnisse die Psychoanalyse braucht und welche innere Wandlung nötig wäre. Ich meine, daß der psychoanalytische Kampf gegen Verblendung und Illusion weitergehen wird, wenn wir jene Illusionen durchschauen und aufgeben, die uns die Verhältnisse aufgezwungen haben« Paul Parin Johannes Reichmayr beschäftigt sich mit der Entwicklung und Ausbreitung der Psychoanalyse, mit den Entwicklungstendenzen in der Zwischenkriegszeit, mit der Psychoanalyse im Nationalsozialismus und im Austrofaschismus, mit der Vertreibung der Psychoanalyse und ihrer Neubelebung nach 1945. Johannes Reichmayr, geboren 1947, Dr. phil., Psychologe, Psychoanalytiker, Wissenschaftshistoriker, außerordentlicher Professor und Dozent für Psychologie an der Universität Klagenfurt. Lehr- und Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet der Ethnopsychoanalyse und der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung.
Inhalt
Vorwort (Paul Parin) 7
Vorbemerkung 13
Zur Entwicklung und Ausbreitung der Psychoanalyse 15
Sozialdemokratische Spuren auf Freuds Wegen bis zur
Gründung der Internationalen Psychoanalytischen
Vereinigung 1910 21
Sexualwissenschaft und Psychoanalyse:
Friedrich Salomo Krauss und Sigmund Freud 27
Psychoanalyse im Krieg 48
Entwicklungstendenzen der Psychoanalyse
in der Zwischenkriegszeit 61
Psychoanalyse und Individualpsychologie
im „Roten Wien" 67
Siegfried Bentfeld:
Wissenschaft, Politik und „Bettelanalysen" 86
Zur Vorgeschichte der Frage der „Laienanalyse" 95
Psychoanalyse, Film und Öffentlichkeit 103
Die Psychoanalyse im Nationalsozialismus,
Austrofaschismus und ihre Vertreibung 107
„Wir leben schlechten Zeiten entgegen" (Freud, 1930) 113
Stimmen und Stimmungen aus der Wiener
Psychoanalytischen Vereinigung vor dem März 1938 120
Die Stellung der illegalen Sozialisten zur Psychoanalyse 127
Die Vertreibung der Psychoanalyse 132
Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung:
Mitglieder 1937 - Emigranten 1938/39 152
Emigration und Exil - Briefe: Adolf Josef Storfer,
Otto Fenichel und Robert Jokl 159
Psychoanalyse nach 1945 189
Psychoanalyse in der Kleinstadt 196
Bild und Wirklichkeit -
Psychoanalyse und Fremdenverkehr 209
Anmerkungen 217
Literatur 233
Drucknachweise 251
Namensregister 252
Verfasser*innenangabe:
Johannes Reichmayr. Mit einem Vorwort von Paul Parin
Jahr:
1990
Verlag:
Frankfurt am Main, Nexus-Verl.
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
opens in new tab
Diesen Link in neuem Tab öffnen
Mehr...
Systematik:
Suche nach dieser Systematik
PI.HPE
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN:
3-923301-53-7
Beschreibung:
256 S. : Ill.
Schlagwörter:
Geschichte 1910-1989, Psychoanalyse, Österreich, Austria (eng), Autriche, Bundesstaat Österreich, Cisleithanien, Deutschösterreich, Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder <Österreich>, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Land Österreich, Ostmark, Psychoanalytische Therapie, Republik Österreich, Zisleithanien, Österreich (Erste Republik), Österreich (Zweite Republik), Österreichische Monarchie
Mehr...
Beteiligte Personen:
Suche nach dieser Beteiligten Person
Parin, Paul
Sprache:
Deutsch
Früherer Titel:
Zwischen Theorie und Praxis : Spurensuche in der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung
Fußnote:
Ursprünglich angezeigt u.d.T.: Reichmayr: Zwischen Theorie und Praxis : Spurensuche in der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung. - Literaturverz. S. 233 - 250
Mediengruppe:
Buch