Vom Aufbruch aus dem Untergrund
Die Beschäftigung mit der jungen Literatur nach 1945 konzentrierte sich bisher auf eingeführte Epochenphänomene und heute etablierte Namen. Dem setzt das Projekt Im Keller wenig wahrgenommene, aber um nichts weniger spannende Literatur gegenüber.
Angelehnt an die in den fünfziger Jahren aktive Gruppe »Der Keller« (benannt nach dem geistigen Kellerdasein der Öffentlichkeit gegenüber) ging es von vier runden Geburtstagen im Jahr 2004 aus: René Altmann, Walter Buchebner, Wieland Schmied und Hannelore Valencak teilen das Geburtsjahr 1929 und das Faktum, dass sie als Teil des Aufbruchs der jungen österreichischen Literatur in den fünfziger Jahren dem literarhistorischen Gedächtnis weitgehend entfallen sind.
"Im Keller" präsentiert ¿ zum Teil erstmals ¿ eingehende Porträts und Werkanalysen von Buchebner, Altmann, Valencak, Herbert Eisenreich und Vera Ferra-Mikura.
Auch bei den Beiträgen, die sich mit literarischen Leben der Zeit beschäftigen, geht es um Neues, bisher wenig Beachtetes ¿ die Wiener Bücherbriefe, das Rezensionsorgan der Wiener Städtischen Büchereien, wo Autorinnen und Autoren (Robert Schindel, Erich Schirhuber, Rudolf Kraus u.a.) auch einen Brotberuf fanden. Oder Hans Weissenborns Zeitschriftenprojekt alpha und die Studentenzeitschrift Morgen, in der fast die gesamte junge Autorengeneration von Ernst Jandl bis H. C. Artmann früh publizieren konnte.
Der Bildteil zeigt einen wenig bekannten Aspekt des Werkes von Walter Buchebner ¿ eine echte Entdeckung.
Mit Beiträgen von: Max Blaeulich, Klaus Demus, Thomas Eder, Manfred Müller, Manfred Müller, Alfred Pfoser, Evelyne Polt-Heinzl, Hermann Schlösser, Wendelin Schmidt-Dengler, Wieland Schmied, Gisela Steinlechner, Daniela Strigl
(Verlagstext)