Was bleibt? Johann Sebastian Bach gestaltete und verfeinerte sein reiches musikalisches Erbe sehr bewusst: Über Jahrzehnte hinweg trug er sorgfältig angelegte Sammlungen, Originaldrucke und reinschriftliche Partituren zusammen, mit denen er Maßstäbe setzen und der Nachwelt im Gedächtnis bleiben wollte – wie eine musikalische Autobiografie. Christoph Wolff porträtiert in seinem neuen Buch anhand dieser Referenzwerke Bachs bahnbrechende künstlerische Leistungen quer durch die verschiedenen Gattungen der Instrumental- und Vokalmusik: Präludien, Fugen und Orgelchoräle, Suiten, Sonaten und Konzerte sowie Kantaten, Passionen, Oratorien und Messen. Auf dieser imponierenden Strecke trieb Bach mit seiner musikalischen Logik und ausdrucksvollen Tonsprache die Kompositionsgeschichte voran. (Verlagstext)
Inhalt:
Vorwort
PROLOG
Primat der »Vollstimmigkeit«
Bachs Visitenkarte
KAPITEL 1
Umrisse eines musikalischen Universums
Das erste Werkverzeichnis von 1750
Umfang des Nachlasses
Überlieferung der Originalmanuskripte
Referenzwerke
KAPITEL 2
Transformative Ansätze für Kompositions- und Spielpraxis
Drei Werkbücher für Tasteninstrumente
Aufschlussreiche Nachträge: Drei singuläre Titelblätter
Orgel-Büchlein: Eine Sammlung kurzer Choralvorspiele
Das Wohltemperierte Clavier: Präludien und Fugen in allen Tonarten
Aufrichtige Anleitung: Zwei- und dreistimmiger Kontrapunkt
KAPITEL 3
Aufder Suche nach der autonomen Instrumentalform
Toccata, Suite, Sonate, Konzert
Nicht nur Orgel und Clavier
Initial-Opus: Sechs Toccaten für Clavier
Opus-Sammlungen aus Weimar und Köthen
Zweimal sechs Cembalosuiten, mit und ohne Präludien
Zwei Bände mit Soli für Violine und für Violoncello
Sechs Konzerte für verschiedene Instrumente
Frühe Leipziger Nachklänge
Sechs Sonaten für Cembalo und Violine
Sechs Triosonaten für Orgel
KAPITEL 4
Das ambitionierteste aller Projekte
Choralkantaten durchs KiKchenjahr
Hintergrund, Konzeption und Zeitplan
Ein Reihen-Opus
Eingangssätze
Arien
Rezitative
Schlusschoräle
Unvollständig und doch monumental
»State ofthe Art« in der Tastenmusik
Die Clavier-Übungen
Clavier-Übung I: Sechs Partiten mit Galanterien
Clavier-Übung II: Italienischer versus französischer Stil
Clavier-Übung III: Ein deutsches »Livre d’orgue«
Clavier-Übung IV: Ein Variationen-Zyklus sui generis
KAPITEL 6
Ein großer liturgischer Messias-Zyklus
Drei Passionen und eine Oratorien-Trilogie
Johannes-Passion
Christus der König: »Herr, unser Herrscher«
Der Schmerzensmann: »Betrachte, meine Seel«
Christus Victor: »Es ist vollbracht«
Die verschiedenen Fassungen der Johannes-Passion-eine Anmerkung
Matthäus-Passion
Komponist und Librettist: Eine produktive Partnerschaft
Chorempore als virtuelle Bühne
Menschliche Charaktere und Emotionen
Markus-Passion
Die Oratorien-Trilogie
Weihnachts-Oratorium
Oster-Oratorium
Himmelfahrts-Oratorium
KAPITEL 7
Kritischer Rückblick
Revisionen, Transkriptionen, Umarbeitungen
Entsorgen oder bewahren
Keine zufällige Auslese
Achtzehn Choräle für Orgel
Sechs »Schübler-Choräle« für Orgel
Cembalokonzerte
Kyrie-Gloria-Messen
Das Wohltemperierte Clavier, Teil II
KAPITEL 8
Instrumentale und vokale Polyphonie im Zenit
Kunst der Fuge und h'Moll-Messe
Die Kunst der Fuge-vollendet: Manuskriptfassung
Kanonische Intermezzi
Vierzehn Kanons über die »Goldberg«-Aria
Canonische Veränderungen über das Weihnachtslied »Vom Himmel hoch«
Die Kanons im Musikalischen Opfer
Die Kunst der Fuge-unvollendet: Druckfassung
Die Messe in h-Moll
Ein stilistisches Panorama für eine zeitlose Gattung
Die Teile und das Ganze
Vermächtnis
EPILOG
»Praxis cum theoria«
Die Maxime desgelehrten Musikers
ANHANG
Zeittafel
Anmerkungen
Bibliographie
Abbildungsnachweise
Register