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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PI.HPE Krea / College 3f - Psychologie / Regal 3f-4	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Aus der Perspektive der Psychoanalyse liegt die Funktion menschlicher Kultur zum einen in der Kontrolle der antisozialen Tendenzen des Menschen. Auf der anderen Seite sieht sie die Kultur in einem engen Verhältnis zum Spiel und zur Kreativität, mit denen der Mensch versucht, Ängste und Ohnmachtsgefühle zu beherrschen. Mathias Hirsch spürt vor diesem Hintergrund dem Verhältnis von Kultur und Psychoanalyse nach: Mit Blick auf Mythologie und Literatur beleuchtet er etwa die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit bei Thomas Mann, das Ringen um Schuld und Schuldgefühle in Fjodor Dostojewskijs Romanen oder Formen des Vampirismus. Ein weiterer Fokus liegt auf filmtheoretischen Überlegungen, die die Fragen aufwerfen, welche Wirkung und Funktion der Musik in Filmen zukommt, wie pathologische Trauer inszeniert wird bzw. welche Dimensionen der Deutung im Motiv des Hauses zum Tragen kommen.

 

Inhalt

 

Vorwort 9

 

1 Trauma und Kreativität 13

Gemeinsame Züge von Künstlern und Traumatisierten 18

Albtraum 21

Zur Funktion kreativer Produktion 24

Das Trauma wird im Kunstwerk wiedererschaffen 26

Rebellion gegen das Trauma durch Schaffung

alternativer Objekte im Kunstwerk 27

Kreativität im Dienste von Erklären und Aufklären 31

»Schreiben oder Leben« 32

Trauerarbeit 34

 

Mythen und Literatur

 

2 Über Vampirismus 39

 

3 Schuld, die Psychoanalyse und Dostojewskij 59

Schuld 61

Allschuld - Kollektivschuld 63

Schuldgefühl 65

Frühe Traumata 67

Das Gewissen bei Dostojewskij 69

Schuldbewältigung 72

 

 

4 Aufbegehren gegen die Endlichkeit -

Thomas Manns Tod in Venedig 75

 

5 Freud, der Spötter - Heine, der Psychologe 85

Freud, der Spötter 89

Heine als Psychologe 92

Frühe Triangulierung 94

Implantation 96

Traum 101

Schluss 103

 

Psychoanalyse und Film

 

6 Warum wir Filme lieben 107

Filmwirkung 107

Filminhalt 110

Formen der Identifikation 114

Psychoanalyse und Film 117

Schluss 122

 

7 Gedanken zur Wirkung und Funktion

von Musik im Film 123

Musik und Affekt 123

Musik im Film 126

Musik und Gefühle 128

Ouvertüre: Musik als Motto 131

»The cold song« 133

Luchino Viscontis Tod in Venedig 135

Musik als Repräsentation von »Kultur« im Film 137

Musik und diskordanter Sinn 138

Claude Sautets Herz im Winter als »Fast-Musikfilm« 139

Schluss 140

 

8 Über pathologische Trauer - Veronika

Franz' und Severin Fialas Ich seh Ich seh 143

 

9 Zur Psychoanalyse des Hauses 151

Einleitung 151

Das Haus als Mutterleib 155

Das Haus als Körper 161

 

10 »Können Tränen meiner Wangen nichts erlangen ...« -

Formen der Identifikation beim Hören

von Bachs Matthäus-Passion 167

Die Musik 168

Das Weinen 174

Christus als Primärobjekt 175

Formen der Identifikation 176

Rollenumkehr 181

Anerkennung des Todes und Trost 183

 

11 Töten, Opfern, Sich-Töten und

Sich-Opfern aus psychoanalytischer Sicht 185

Einleitung 185

Über-Ich gegen Triebimpulse 187

Töten verbunden mit Gesetzesbruch

und Suspendierung des Über-Ich 188

Gesetze legalisieren das Töten 189

Krieg 190

Eigenmächtig legitimiertes Töten 194

Rassismus 196

Opfertod 199

Matriarchalisches und patriarchalisches Opfer 202

Selbsttötung 203

Selbstopferung 206

Schluss 207

 

Quellen 209

 

Filme 221

 

Textnachweise 223