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Aneignung und Polemik

gesammelte Reden und Aufsätze zur Geschichte der Philosophie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jaspers, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Jaspers. Hrsg. von Hans Saner
Jahr: 1968
Verlag: München ; Zürich, Piper
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Von den hier zusammengestellten 27 Aufsätzen waren 6 bisher ungedruckt, die andern sind in Zeitschriften oder als selbständige Veröffentlichungen erschienen. Relativ kurze Stücke: Ezechiel, Solon, Epikur, Cusanus, Spezialuntersuchungen zu Kant, Schelling, Schopenhauer, Kierkegaard stehen neben umfangreichen Darstellungen: Lionardo als Philosoph, Nietzsche und das Christentum. Einige, provozierend in eine bestimmte Zeitlage hineingesprochen, haben seinerzeit Aufsehen erregt: Max Weber als Politiker, Forscher, Philosoph (1932) - Unsere Zukunft und Goethe (1947). - Für diese Sammlung paßt der Titel des Buches genau, der Untertitel nur in dem speziellen Sinne der Jasperssehen Philosophie. Die Geschichte ist für Jaspers ohne Bedeutung, er setzt - wie es im Nachwort des Herausgebers heißt - "anstelle des Zeitverlaufs den Vernurif träum". Biographische und historische Fakten verdienen nur so weit Interesse, als sic die Gedanken jeweils verständlicher machen» sic gilt es "anzueignen" -- aber aus bewußter Distanz des Heute, mehr noch: in der "polemischen" Auseinandersetzung von der Position der eigenen Individualität her. Weniger objektive Darstellung des Vergangenen ist beabsichtigt als subjektive Deutung,
wenngleich aus der Beliebigkeit gerettet durch das nie endende Ringen um. Wahrheit. Das Nachvollziehen des in der Geschichte vorgefundenen Denkens soll dazu dienen, das eigene Nachdenken in Fluß zu bringen, und damit das eigene Leben zu steigern. So heißt es höchst bezeichnend: "Wahr ist nur, was durch Nietzsche aus uns selber kommt." Diese Auffassung, für welche Jaspers mit Vorbehalt den Ausdruck Existentialismus gelten lassen, will, birgt eine Reihe von Angriffsflächen, vom Herausgeber im Nachwort als "offene Flanke der Kritik" deutlich
benannt Die wichtigste Frage ist wohl, ob das Philosophieren nicht seinen Ernst einbüßen muß. wenn das durch die Jahrhunderte gehende Mühett der Philosophen nichts anderes hervorbringen kann als das Aussprechen subjektiver Visionen. Zum anderen verleitet die existentielle Wertung vom Heute und vom eigenen Selbst her zur Ungerechtigkeit des Urteils, zu einem Nichtsehenwollen, dem man bei Jaspers leider begegnet. Daß 1988 neu gedruckt werden kann, was - schon damals erstaunlich - 1950 geschrieben werden konnte, daß Dilthey "harmlos,
durch geschichtliche Forschung lehrreich", mit anderen Worten: kein Philosoph gewesen sei, ist dafür nur ein Beispiel.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.1968, S. 23, RUDOLF JOERDEN)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jaspers, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Jaspers. Hrsg. von Hans Saner
Jahr: 1968
Verlag: München ; Zürich, Piper
Enthaltene Werke: Gibt es eine Weltgeschichte der Philosophie (1955), Der Prophet Ezechiel. Eine pathologische Studie (1947), Solon (1948), Xenophanes (1967), Epikur (1960), Nikolaus Cusanus (1964), Lionardo als Philosoph (1953), Unsere zukunft und Goethe (1947), Goethes Menschlichkeit (1949)
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung: 517 S.
Schlagwörter: Aufsatzsammlung, Geschichte, Philosophie, Beiträge, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Philosophieren, Regionalgeschichte, Sammelwerk, Zeitgeschichte
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Saner, Hans
Sprache: Deutsch
Fußnote: Bibliogr. K. Jaspers S [519] - [520]. - Literaturverz. S. 511 - [514].
Mediengruppe: Buch