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Das Zeitalter der Nervosität

Deutschland zwischen Bismarck und Hitler
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Radkau, Joachim
Verfasser*innenangabe: Joachim Radkau
Jahr: 2016
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Joachim Radkau entwirft ein Panorama der Gesellschaftsgeschichte, indem er die verblüffende Karriere eines zugleich medizinischen und kulturellen Phänomens, der Neurasthenie oder Nervosität, in der wilhelminischen Ära nachzeichnet. Dieses Phänomen bildete damals einen regelrechten "Nervendiskurs" mit erheblichen politisch-therapeutischen Folgen. Als die erste blutige Therapie dieser kollektiven Neurasthenie, die damals sowohl als Nervenschwäche wie als Nervenüberreizung verbreitet war, sieht Radkau das berüchtigte "Stahlbad" des Ersten Weltkriegs an; und danach habe der Nationalsozialismus später seinen Massenerfolg vor allem durch das anti-nervöse Programm gefeiert, mit Ideologien wie der vom "Triumph des Willens" Heilmittel gegen diese seltsame deutsche Zivilisationskrankheit zu versprechen. --- Aus dem Inhalt: Einleitung: Eine Geschichte von Leidensdruck, Sinnsuche und Krieg; 1. Langzeittrends und Knotenpunkte in der Nervengeschichte; 2. Ärztlicher Blick und Patientenerfahrung; 3. Die Modernität der Neurasthenie; 4. Der Fortschritt der Nervosität von der Krankheit zum Kulturzustand: Nervosität als Epidemie und als Begabung; Von den Heilanstalten zur Hofgesellschaft: Nervosität und wilhelminisches Krisenbewußtsein; Die kaiserliche Kinetik und die strukturelle Nervosität wilhelminischer Weltpolitik; Die weiche Seite des Wilhelminismus und ihre Blamage, oder: Ver- und Entzauberung der Welt; Stadthygiene, Schulüberbürdung, Lebensreform: Das reformerische Potential der Nervensorge; Nationalismus und Nervosität - Deutsche und Juden in nervöser Nähe; Sozialstaat und Neurasthenie: Der Kampf um die "Rentenneurose". 5. Die Wende zum Willen und die Entfesselung des Weltkriegs: Die Überwindung der Nervosität als nationale Aktion: Von der Ruhe über die Hypnose zur "Willenskultur"; "Platz an der Sonne" und "Zukunft auf dem Wasser": Die Vernetzung von Nervenlehre und Weltpolitik; "Nervosität" als politischer Bumerang; Die Verhärtung des Männerideals und die Schande des "Schlappi": Das Scheitern nervöser Sinnproduktion; Friedensjahre als gewonnene und als verlorene Zeit: Die Verwirrung der Tempora durch den Gedanken an Krieg; Neugier und Scheu vor dem Medusenhaupt: Die Nervosität im Verhältnis zum Krieg; Die Spaltung der Deutschen durch die Kriegserfahrung und der Niedergang der Neurasthenielehre; Von der Neurasthenie zum Streß; Kämpfen und Lachen: Das Trugbild vom Endsieg über die Nervosität.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Radkau, Joachim
Verfasser*innenangabe: Joachim Radkau
Jahr: 2016
Verlag: München, Dt. Taschenbuch-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik NK.HM
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ISBN: 978-3-446-25355-1
2. ISBN: 3-446-25355-6
Beschreibung: 550 S.
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Mediengruppe: Buch