Im Zentrum dieses Buches steht die Frage, wie ethische Entscheidungen in modernen Organisationen und Unternehmen heute sinnvoll organisiert werden können. Der Ansatz der Prozessethik impliziert ein praxisorientiertes Beratungsmodell, das praktisch bereits erprobt ist und in den vielfältigsten Kontexten eingesetzt werden kann. Larissa Krainer und Peter Heintel bieten eine philosphische Fundierung von Prozessethik an, stellen zentrale Prämissen sowie Modellvorstellungen dieses Ansatzes vor und diskutieren verschiedene Felder der Angewandten Ethik. Praxisorientierte Hinweise zur Einrichtung und Organisation ethischer Entscheidungsprozesse runden das vorliegende Buch ab. Aus dem Inhalt: Prozessethik: erste Thesen zum Geleit - Warum „noch“ eine Ethik? Zur Frage der „Zuständigkeit“ für Ethik - Theoretische und praktische Hinführungen - Angewandte Ethik als Beitrag zur praktischen Philosophie - Das prozessethische Modell - Das prozessethische Verfahren. (Verlagsinformation) / Detailliertes Inhaltsverzeichnis siehe unten angeführten Link.
Aus dem Inhalt:
Einleitung 9
Prozessethik - erste Thesen zum Geleit 9
Zur Genese des Buchs 10
Zum Aufbau des vorliegenden Buchs 12
Warum "noch" eine Ethik? Zur Frage der "Zuständigkeit" für Ethik 15
Gibt es ein ethisches Vakuum? 15
Auf dem Weg zur Prozessethik als Organisation sich selbst reflektierender Praxis 18
Ethik zwischen Stabilität und Innovation. Prozessethik als Befragung
von Gewohnheiten 19
Prozessethik als Organisation einer Grenzdialektik von Emotionen 21
Zum historischen Umgang mit Grenzdialektik:
der Weg von Unten und der Weg von Oben 22
Mit Prozessethik vom individuellen Gewissen zur kollektiven Autonomie 25
Prozessethik als Konflikt- und Widerspruchsmanagement -
über "systemische" Wertfiguren 26
Zur Funktionalität von gesellschaftlichen Subsystemen als eigenständigen
und miteinander konfligierenden Wertfiguren 29
Von der theoretischen Einsicht zum praktischen Prozessieren von Ethik 31
Exkurs zur Rolle des autonomen Individuums: einsame Opposition,
Lückenbüßer oder moralische Letztinstanz und Erstinstanz für Selbstreflexion? 32
Prozessethik in der philosophischen Tradition 35
Theoretische und praktische Hinführungen 39
Ethik im Zwiespalt 39
Ethik - menschliche Fähigkeit oder erlernbare Tugend? 39
Ethik zwischen Individuum und Gesellschaft 41
Ethik - relatives oder allgemeines Gut, bloßer Zufall oder bestimmter Zweck? 43
Ethik zwischen individueller Entscheidung und kollektiver Vereinbarung 45
Bibliografische Informationen
Ethik zwischen Vorhersehung und nachträglicher Beurteilung 48
Ethik zwischen Selbst-und Fremdbestimmung 49
Prozessethische Vorannahmen 51
Ein transzendentaler Freiheitsbegriff als Bedingung der Möglichkeit von Prozessethik 51
Die Relativierung von Normen und Werten 52
Chancen und Grenzen des Individuums 53
Ethik und Entscheidung 53
Anthropologische Grundkonstante der Ethik: Der Mensch als Differenzwesen 56
Selbstentfremdung der Freiheit 57
Prozessethik als dialektische Methode 58
Der Mensch als ausgezeichnetes Wesen 61
Vom Was zum Wie 62
Von der Notwendigkeit der Abstraktion 64
Konsequenzen für Prozessethische Verfahren 66
Von der individuellen zur kollektiven Differenzsetzung 67
Herstellung einer gemeinsamen Sichtweise 68
Konfliktbeobachtung, Konfliktforschung, Konfliktbegleitung 69
Notwendigkeit und Sinn von Konflikten 72
Widerspruch und Differenz 77
Angewandte Ethik als Beitrag zur praktischen Philosophie 81
Politik und Ethik 83
Recht und Ethik 91
Medien und Ethik 97
Ökonomie und Ethik 102
Technik und Ethik 110
Ökologie und Ethik 117
Ethik in Medizin, Pflege und klinischen Organisationen 121
Sport und Ethik 130
Wissenschaft und Ethik 135
Bildung und Ethik 141
Ethik und Kultur 146
Ethik und Geschlecht 150
Ethik und Beratung 154
Wo Ethik versagt und durch Enttabuisierung neue Tabus geschaffen werden 156
Resümee 157
Das prozessethische Modell 159
Vorbemerkungen zum Begriff "Modell" 159
Das Modell 164
Feld I: Differenzwesen Mensch und Notwendige Widersprüche 166
Differenzwesen Mensch 166
Notwendige Widersprüche 169
Feld II: Konflikte und Konfliktpotentiale 191
Feld III: Unmittelbare Reaktionsformen und Lösungsmethoden 193
Unmittelbare Reaktionsformen 193
Lösungsmethoden 196
Feld IV: Antworten 198
Feld V: Instanzen des Schutzes und der Rechtfertigung 201
Kirchen 203
Natur 203
Mensch 204
Gewissen, Staat und Demokratie 204
Politische Ideologien 205
Das prozessethische Verfahren 207
Vorbemerkungen zu Herausforderungen an Prozessethik 207
Prozessethik organisiert (kollektive) Selbstreflexion 207
Selbstreflexion betrifft Individuen und Kollektive 208
Selbstreflexion benötigt ein Sich-in-Distanz-Setzen zu Normen und Werten 209
Kollektive ethische Entscheidungen entlasten von individueller Überforderung 210
Ethik bedarf der Einrichtung von kollektiven ethischen Entscheidungsprozessen 211
Prozessethik als angewandte Dialektik 215
Repräsentationsverfahren müssen gegenseitige Feedbackschleifen ermöglichen 215
Zur Organisation prozessethischer Entscheidungsverfahren 217
Prozessethische Verfahrensschritte im Rahmen von größeren Systemen
(Repräsentatives Verfahren) 222
Abschließenden Bemerkungen zur Verwendung des Prozessethischen Modells
und des Prozessethischen Verfahrens 224