In Städten werden plurale gesellschaftliche Alltage und Konflikte gemeistert und Soziales über Kommunikation und Handlung hergestellt. Welche zeitgenössischen gesellschaftlichen Konturen lassen sich daraus ablesen? Wie könnten zukünftige Gesellschaftsmodelle aussehen? Johanna Rolshovens kulturanalytischer Zugang schlägt eine Lesart vor, die an der Komplexität von Gesellschaft ansetzt. In ihrem illustrierten Lehrbuch nimmt sie eine historisch-kritische, akteurszentrierte und raumtheoretische Perspektive ein und setzt aufschlussreiche Akzente für Stadtforschung, Architektur und Kulturpolitik.
Inhalt
Vorwort.....................................................................................................7
Parcours der Erkenntnisinteressen:
Perspektivierungen von Stadt....................................................................... 11
Spätmoderne Stadterfahrung......................................................................... 12
Stadtforschung als Gesellschaftsanalyse........................................................... 15
Kulturanalyse als Relativierungsarbeit..............................................................17
Stadtforschung als Beschreibung von Kulturdynamik.......................................... 20
Die Macht der Zahlen: Urbanität in Größenordnungen.......................................... 22
Doing City: Die Stadt aus der Perspektive des Alltagshandelns...............................27
Stadt - trialektisch - in Räumen denken.......................................................... 35
Stadttentakel und andere Metaphern.............................................................. 39
Stadtgeschichte:
Wurzeln und Episteme werden zu Rhizomen....................................................45
Von der »Volkskunde« zur Kulturanalyse.
Kurze Geschichte einer disziplinspezifischen Stadtforschung................................ 45
Urban Studies: Interdisziplinäre Schulen und Ansätze ........................................ 64
Camouflage: Investigation und alltagsnahe kreative Methoden...............................72
Methoden der Stadterforschung.................................................................... 81
Wie Stadt erforschen? ................................................................................. 81
Eine Spur verfolgen: Marseille-Algier............................................................... 83
Kontextualisierung I:
Zeit und Raum...........................................................................................101
Zeitgenossenschaft.................................................................................... 101
Gesellschaft.............................................................................................104
Kontextualisierung II:
Theoretische Grundbegriffe einer engagierten Stadtforschung........................... 111
Offenheit als demokratisches Prinzip.............................................................. 113
Die Vielfalt des Städtischen: Pluralität und Stadtgerechtigkeit............................. 125
Genderinformierte Stadtforschung ................................................................ 128
Historizität: die Geschichte der Gegenwart........................................................141
Textur und Habitus einer Stadt...................................................................... 161
Atmosphäre, Wahrnehmung und Bewegung...................................................... 172
Stadt als Ort der Bewegung: Die Rhetorik des Gehens.........................................179
Urbanität und das Städtische........................................................................ 184
Stadt und Gesellschaft in der Gegenwart...................................................... 213
Mobilitäten............................................................................................... 213
Zeit-Raum-Kompression ..............................................................................215
Die epistemischen Herausforderungen der Individualisierung .............................. 216
Raumrelativierungen durch Ortspolyzentrik und Multilokalität............................. 218
Etappen ökonomischen Wandels: Fordismus, Postfordismus,
Neoliberalismus, Gouvernementalität.............................................................. 221
Gentrifizierung und Kulturalisierung.............................................................. 225
»Das unternehmerische Selbst« und die Befreiung
aus der Überlagerungsmentalität.................................................................. 229
Die Eigenwilligkeit der Stadt Marseille............................................................232
»The whole way of conflict«:
Die Stadt als Ort der Greifbarkeit gesellschaftlicher Konflikte.......................... 243
Kriminalität als Gefahr und Diskurs: Gesellschaftliche Verunsicherungen ............. 246
Krise, Migration und Integration....................................................................254
»People make cities, but cities make citizens.«
Ausblicke: StadtbürgerJnnenschaft............................................................ 277
Die Debatte.............................................................................................. 278
Kosmopolitische Demokratie...................................................................... 281
Kosmopolitisch und multikulturell: zwischen Alltagsrealitäten
und charismatischer Erzählung ................................................................... 283
Plurale Gesellschaften und ihre Gleichgewichtssysteme..................................... 286
Bibliographie........................................................................................... 293