Ist (seelischer) Schmerz nicht ein normaler und unvermeidlicher Teil des menschlichen Lebens? Doch wenn man versucht, ihm aus dem Weg zu gehen oder belastende Erlebnisse zu verdrängen, führt dies zu Leid und längerfristigen Problemen, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Wenn du dieses Buch durcharbeitest, lernst du, nicht vergeblich gegen den Schmerz anzukämpfen, sondern dich auf deine Werte zu besinnen und diese in neue Handlungsmuster umzusetzen. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) hilft dabei, eine Bereitschaft dafür zu entwickeln, jedes Erlebnis anzunehmen, das dir das Leben anbietet. Es geht nicht darum, Gefühlen Widerstand entgegenzusetzen, sondern sie zu akzeptieren, ohne ihnen die vollständige Macht über dein Leben zu gewähren. Wenn du mit Angst, Depression oder problematischem Ärger kämpfst, kann dir dieses Buch behilflich sein - klinische Untersuchungen zeigen, dass ACT bei einem breiten Spektrum psychischer Probleme sehr wirksam ist. Doch es handelt sich hier um mehr als ein Selbsthilfebuch für bestimmte Beschwerden - es ist ein Aufbruch in ein reicheres und lohnenderes Leben.
Steven C. Hayes, Ph.D., ist Psychologe und Psychotherapieforscher. Er ist Professor am Department of Psychology der University of Nevada, Reno, und ist insbesondere für seine Sprach- und Kognitionsanalysen bekannt (Relational Frame Theory) sowie deren Implikationen für das Verständnis und die Therapie zahlreicher psychischer Störungen (Akzeptanz- und Commitment-Therapie). Spencer Smith ist Schriftsteller (Santa Rosa, CA, USA).
Inhalt
Vorwort des Übersetzers ....................................... 11
Danksagung ........... 13
Einführung ............. 15
ACT: Was es ist und wie es dir helfen kann . 15
Leiden: Im psychischen Treibsand feststecken ................................................ 18
Die Allgegenwärtigkeit menschlichen Leidens ................................................ 19
Achtsamkeit, Akzeptanz und Werte ................ 22
Achtsamkeit ... 22
Akzeptanz ....... 23
Engagement und ein auf Werte orientiertes Leben .................................... 24
1 Menschliches Leiden ................................................ 27
Menschliches Leiden ist grenzenlos .................. 28
Das Problem mit dem Schmerz ...................... 34
Schmerz durch Mangel ..... 36
Ein wertvolles Leben leben ............................... 37
2 Warum Sprache zu Leiden führt ........................... 39
Die Natur der menschlichen Sprache .............. 39
Die Idee ist nicht ganz neu ........................... 40
Relationstypen ........................................... 40
Sogar Babys können das ............................... 42
Der Vorteil unserer sprachlichen Fähigkeiten .............................................. 44
Wie dich nützliche Fähigkeiten zum Leiden führen können ..................... 46
Warum Sprache Leiden erzeugt ........................ 48
Gedanken unterdrücken ................................. 48
Was für Gedanken gilt, gilt auch für Gefühle .............................................. 51
Verhaltensneigungen und die Gedankenfalle ................................................ 52
Deine bisherigen Bewältigungsmittel .............. 52
Tagebuch zu Bewältigungstechniken ...... 54
Das Problem mit dem Loswerden von Dingen - hoch zwei ......................... 55
Erlebnisvermeidung ........................................... 56
Rangliste für das Arbeitsblatt Bewältigungsmuster .................................... 57
Der Gedanken-Zug ............................................. 59
3 Der Sog der Vermeidung ........................................ 61
Warum wir etwas machen, was nicht funktionieren kann .............................. 61
Die Möglichkeit akzeptieren, dass Erlebnisvermeidung nicht wirksam ist .. 64
Die chinesische Fingerfalle ............................. 66
Was kannst du also tun? .................................... 66
Verantwortung und Handlungs-Fähigkeit .... 67
Bevor wir weitergehen ........................................ 71
4 Loslassen .................. 73
Wenn du nicht bereit bist, es zu haben, wirst du es haben ......................... 74
Akzeptanz und Bereitschaft ............................. 75
Warum Bereitschaft? ...................................... 77
Bereitschaft und Stress ...................................... 81
Die Frage nach der „Bereitschaft zur Veränderung“ ...................................... 85
5 Die Schwierigkeit mit den Gedanken ................... 87
Gedankenproduktion .......................................... 89
Die Vorzüge des Speichels ............................. 91
Warum Denken so einen starken Einfluss hat 92
Erlebnisvermeidung und kognitive Verschmelzung ...................................... 94
Denken verursacht Schmerz ......................... 95
Das Führen eines Schmerz-Tagebuchs ........ 95
Beispiel eines Schmerz-Tagebuchs .......... 96
Auswertung deines Schmerztagebuchs .... 101
Auf deine Gedanken statt von ihnen aus schauen ...................................... 103
Der Gedanken-Zug .............................................. 104
6 Einen Gedanken haben oder sich einen Gedanken aneignen ........................... 109
Kognitive Entschmelzung: Gedanken von ihren Verknüpfungen trennen .. 111
Milch, Milch, Milch ..................................... 112
Gedanken sind geschichtlich verknüpft ...... 115
Wortspiele spielen ..................................... 115
Innere Erlebnisse als solche benennen ........ 118
Beobachten, wie die Gedanken kommen und gehen ................................ 119
Deine Gedanken und Gefühle verdinglichen .............................................. 121
Andersartige Aussprechmöglichkeiten ........ 123
Sag es sehr langsam ................................. 124
Sag es mit anderer Stimme ..................... 124
Komponiere ein Liedchen ......................... 124
Schlechte Nachrichten im Radio ............ 124
Beschreibungen im Gegensatz zu Bewertungen ........................................ 125
Noch ein paar Entschmelzungstechniken .. 128
Mache dir deine eigenen kognitiven Entschmelzungstechniken ................. 131
Wann man Entschmelzung nutzen kann .. 133
7 Wer bin ich (wenn nicht meine Gedanken)? .... 135
Dein Selbstbild und seine Problematik .......... 135
Die drei Arten des Selbst ................................. 138
Das begriffliche Selbst ................................. 138
Das Selbst als ein Prozess ständig ablaufender Selbst-Bewusstheit .... 143
Das beobachtende Selbst ............................. 144
Das beobachtende Selbst sein ......................... 146
Die Schach-Metapher ................................... 147
Der sein, der du bist, nicht der, der du nicht bist .................................... 148
Kontakt mit dem gegenwärtigen Augenblick ........................................ 150
Übungsanleitung ............................................ 150
Grund-Techniken .............................................. 152
Beobachten von Körperempfindungen .. 154
Sich von unterschwelligen Bewertungen entschmelzen ....................... 156
Ausblick auf den nächsten Schritt ................ 159
8 Achtsamkeit ......... 161
Alltagspraxis ..... 161
Übungen ........... 163
Achtsames Essen ......................................... 170
Meditation ... 174
Achtsamkeit im Alltagszusammenhang ........ 180
9 Was Bereitschaft ist und was sie nicht ist ........ 181
Was soll akzeptiert werden? ........................... 181
Wozu Bereitschaft? ......................................... 186
Was Bereitschaft nicht ist ........................... 186
Bereitschaft ist nicht Wollen .................. 186
Bereitschaft ist nicht vorbehaltlich ........ 188
Bereitschaft ist nicht „versuchen" ........ 190
Bereitschaft hat nichts mit glauben zu tun .......................................... 190
Bereitschaft schließt Selbsttäuschung aus ............................................ 191
Bereitschaft als Kunstgriff ist keine Bereitschaft .................................. 192
Was Bereitschaft ist und was sie nicht ist ............................................ 193
10 Bereitschaft: Lernen zu springen ......................... 197
Die Bereitschaftsskala ...................................... 198
Einen Sprung machen ................................. 200
Anwenden der Fähigkeiten und Lernen von ein paar neuen ....................... 202
Das Problem in seine Bestandteile zerlegen ............................................... 206
Nach dem Springen ................................. 223
11 Was sind Werte? . 225
Werte als gewählte Lebensrichtungen ............ 227
Richtung ........ 227
Wahl .............. 228
Eine Wahl treffen ...................................... 230
Was Werte sind und was sie nicht sind .. 233
Werte sind nicht Ziele ................................. 233
Werte sind keine Gefühle ............................. 234
Schmerz und Werte ...................................... 234
Werte sind keine Ergebnisse ....................... 235
Werte bedeuten nicht, dass unsere Wege immer geradlinig sind .......... 236
Werte liegen nicht in der Zukunft .............. 236
Werte und Versagen ...................................... 237
Werte sind immer perfekt ........................... 238
Sich entscheiden, wertzuschätzen .......... 239
12 Deine Werte .......... 241
Die Meister, denen du dienst ........................... 241
Ein Schritt weiter: Zehn Wertebereiche ........ 248
Ehe/Partnerschaft/intime Beziehung ........ 250
Elternschaft ... 251
Verwandtschaftliche Beziehungen .............. 251
Freundschaften/soziale Beziehungen ........ 251
Erwerbstätigkeit/Karriere ............................. 252
Bildung/Lernen/persönliches Wachstum und Entwicklung ..................... 252
Erholung/Muße ............................................ 253
Spiritualität ... 253
Gesellschaftliches Engagement ................... 253
Gesundheit/körperliches Wohlergehen ...... 254
Ordnen und überprüfen deiner Werte ............ 254
Engagiertes Handeln ........................................ 256
13 Dran bleiben ......... 257
Beherzte Schritte unternehmen ....................... 258
Eine Straßenkarte: Ziele setzen .................. 258
Ziele setzen ... 260
Sich auf den Weg machen: Handlungen als Schritte in Richtung
deiner Ziele ... 264
Hindernisse ... 266
Viele Karten für verschiedene Reisewege ...... 269
Muster wirkungsvollen Handelns entwerfen .. 272
Verantwortung für die größeren Muster übernehmen, die du aufbaust 272
Starre Muster aufbrechen, die nicht deinen Interessen dienen ............... 274
Muster-Auflösung ..................................... 275
Weil du es so gesagt hast ........................... 277
Entschmelzung von dem, woran du noch nicht dran magst ................... 278
Mitteilen ....... 278
Achtsam bei den Werten bleiben .............. 279
Schuld, Vergebung und Wiedergutmachung ............................................ 279
Wessen Leben ist es denn überhaupt? .......... 282
14 Schluss: Die Wahl, ein erfülltes Leben zu führen .............................................. 283
Anhang:
Werte und Daten, auf die ACT aufbaut ............ 289
Theorie und Grundprinzipien ........................... 289
Ergebnisse ......... 290
Dieses Buch ..... 291
ACT-Therapie ... 292
Ausbildung in ACT ........................................... 293
Nutzung des Buchs als Begleitschrift bei einer professionellen
psychologischen Intervention ........................... 293
Index ...................... 295