In diesem Band wird die Gestalttherapie als eine kreative Integration von Phänomenologie und Verhaltenswissenschaft vorgestellt. Zugleich aber wird gezeigt, wie sich konkretes Verhalten verändern läßt; das Experimentieren mit neuen Verhaltensweisen ist dabei für Zinker die grundlegende therapeutische Methode. Dies wird in zahlreichen Falldarstellungen illustriert. Psychotherapie soll dem Patienten helfen, unglückliche und festgefahrene Situationen zu überwinden und im Alltag wieder zu neuer Sinngebung und zu einem gesunden, freudigen Leben zu gelangen. Dies wird jedoch nicht über eine Anwendung von "richtigen" Techniken erreicht. Joseph Zinker versteht die Therapie vielmehr als eine kreative Kunst. Jede Therapiesitzung wird so zu einem innovativen Bemühen und führt zu neuen, überraschenden Erfahrungen - für die Patienten wie für den Therapeuten. Die schöpferische Neugestaltung von therapeutischen Interventionen ist damit nie abgeschlossen.
"Dieses Buch ist nicht zuletzt ein Kunstwerk, eine erfolgreiche Integration der Erfahrungen, Einsichten und Fertigkeiten des Autors mit Leidenschaftlichkeit, Ausgelassenheit und Humor." - Lore Perls
AUS DEM INHALT
Zum Geleit, Lore Perls 9
Vorwort 11
1 Erlaubnis zur Kreativität 13
Aspekte kreativer Therapie 14
Als Liebesbeziehung 15
Als Reifungsprozeß 18
Als Problemlösung 19
Als Tao-Lernen 21
Als Projektion 23
Als eine transzendente / religiöse Erfahrung 25
Gestalt als kreative Therapie 27
2 Der kreative Sprung 31
Grundlagenarbeit 32
Das Wertschätzen des Prozesses 33
Erzeugung und Transformation von Energiesystemen 34
Revolutionäres Formen 38
Kontext und Metapher 40
Neue Integrationen 42
Widerstand: Stabilität versus Veränderung 43
3 Die kreative Haltung 47
Der Therapeut als Künstler 48
Eigenschaften, Werte und Einstellungen 48
Fähigkeiten, Talente und Techniken 56
Blockierung der Kreativität 70
Ein letztes Wort über Untadeligkeit und Macht 80
4 Wurzeln und grundlegende Annahmen 83
Der lebendige Augenblick: Das phänomenologische Hier und
Jetzt ' 83
Sinneswahrnehmung 85
Zeit 86
Raum 88
Prozeß 89
Eigentum 90
Inhaltliche Gültigkeit 90
Hier und Jetzt-Therapien 91
Die Befriedigung von Bedürfnissen: Der Zyklus Gewahrsein -
Erregung - Kontakt 95
Figur - Grund 97
Eine abschließende Integration 99
5 Ziele und Bestrebungen 101
Das Überbrücken von Unterbrechungen in dem Zyklus Gewahrsein
- Erregung - Kontakt 102
Unterbrechung zwischen Rückzug und Empfindung 103
Unterbrechung zwischen Empfindung und Gewahrsein 104
Unterbrechung zwischen Gewahrsein und der Mobilisierung
von Energie 106
Unterbrechung zwischen der Mobilisierung von Energie und
Handlung 110
Unterbrechung zwischen Handlung und Kontakt 112
Unterbrechung zwischen Kontakt und Rückzug, Rückzug
und Empfindung: Rhythmusstörungen 114
Der Fall von Carol 116
Das Entdecken neuer Konzepte 120
Die Erweiterung des Erlebensbereichs 122
Metabedürfnisse und Metatherapieziele 124
6 Das Experiment 127
Die Entwicklung eines Experiments 131
Grundlagenarbeit 132
Konsens 134
Einstufung 135
Gewahrsein (Awareness) 138
Energie 140
Fokus 141
Vorbereitende Selbstunterstützung 141
Entwicklung des Themas 142
Wahl des Experiments 143
Das Experiment 144
Einsicht und Abschließen 145
Zwei klassische Experimente 147
Rund um die Welt 148
Der leere Stuhl 150
Die Eleganz von Experimenten 153
7 Gruppen als kreative Gemeinschaften 157
Gruppenprozeßmodelle: Ihre Absichten und ihre Grenzen 158
Carl Rogers: Nicht an Bedingungen gebundene Wertschät- ,
zung und Bescheidenheit der Leitung 158
Die alte Gestalt: Das gebrochene Wagenrad 160
Psychodrama: Eine revolutinäre Bewegung 161
Prinzipien des Gestaltgruppenprozesses 162
Grundregeln für Gestaltgruppenteilnehmer 165
Das Grupenexperiment 167
Gruppenexperimente, die aus individuellem Erleben entstehen
170
Das Entstehen von Gruppenproblemen und die Entwicklung
von Experimenten 173
Die "Mechanik" des Experimentierens 178
Techniken und Schöpfungen 178
Vorbereitung und Abstufung 179
Energie und Zeiteinteilung 181
Gruppenzusammenhalt 181
Die existentielle Reise 183
8 Polaritäten und Konflikte 191
Polaritäten: Grundlagenarbeit für das Verstehen von Konflikten 192
Intrapersonaler Konflikt 196
Das Ausweiten des Selbstkonzepts 197
Interpersonale Konflikte 201
Arbeit an Konflikten 208
Florences Schwierigkeiten mit Josephs Grandiosität 212
9 Kunst in der Gestalttherapie 225
Bewegung, Rhythmus und "Erden" (Grounding) 226
Jeder Mensch ist ein Künstler: Gestaltkunstworkshop 229
Primäre Schöpfungen: Kreidezeichnungen 229
Das Erleben der Masse: Skulptur 235
Prozeß: Stadien der Entwicklung 238
Erstes Stadium 239
Zweites Stadium 239
Drittes Stadium 240
10 Castanedasche Visionen 243
Alles ist Projektion und nichts ist Projektion 244
Zwei Arten des Sehens 247
Schauen 247
Laserstrahlartiges Fixieren: Castanedasches Erleben 251
Anhang 255
Literatur 257
Register 260