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Mit Texten u.a. von Th. Macho und Wendelin Schmidt-Dengler "Die begriffliche Fassung der Stadt als eigenständige raumzeitliche Einheit war eine Selbstverständlichkeit im Denken des 19. Jahrhunders. Wer heute von Urbanität spricht, spricht jedoch nicht mehr von einem allgemeinen Modell: In der Sprache des 19. Jahrhunderts hieß Stadt soziokulturelle Absetzung vom Land, deklinierte eine über Klassengrenzen hinausreichende gemeinsame Erfahrungswelt. Im ausgehenden 20. Jahrhundert meint Urbanität das Kulturverhalten städtischer Bildungsschichten, das alltägliche Leben in der Stadt und im ländlichen Bereich weist kaum mehr signifikante Unterschiede auf. Während Stadtforscher seit einigen Jahren auf das Verschwinden der Städte als raumzeitliche Einheit hinweisen, hat die Stadt in Europa wieder das Interesse des Publikums gewonnen. Die Schlagworte dazu sind: Städtetourismus, wachsendes Freizeitangebot, Stadterneuerung, Kultur als Medium der Städtekonkurrenz. Anreiz genug, um Stadtforscher, Philosophen, Fachjournalisten und Kulturwissenschaftler in einem Sammelband zu Wort kommen zu lassen. Vier große Themenbereiche bilden die Struktur des Buches: Im ersten Abschnitt sind die großen soziokulturellen Entwicklungslinien dargelegt, die in der Stadt sichtbar werden. Die philosophischen Beiträge des zweiten Abschnitts fassen den Stadtbegriff weit über den traditionell definierten Topos hiaus. Der dritte Abschnitt ist Städtebildern in Literatur und Film gewidmet. Der vierte Abschnitt erörtert Aspekte der Stadtentwicklung und Stadtpolitik in Metropolen am Beispiel Wiens. Der Einführungsessay verfolgt die Karriere des Begriffs 'Chaos' und beschreibt Ziele, Sichtweisen und Hoffnungen des posturbanen Städtebaus: Ist Stadt - in der Philosophie der Aufklärung Utopie des freieren Lebens - im ausgehenden 20. Jahrhundert auf dem Weg, Schicksal zu werden? Ist ein Ende der potemkinschen Welt vorstellbar?" (Autorenreferat)