Innenansichten eines "unmöglichen" Berufs - Fernab üblicher Therapie-Manuale: Hier steht, was man sonst nicht in Büchern findet oder in der Ausbildung lernt - Auch interessant für: PatientInnen und Interessierte, die Einblicke in die Innenwelt von TherapeutInnen gewinnen möchten In diesen "Briefen" schreibt der erfahrene Gestalttherapeut Victor Chu seinem jungen Alter Ego, der vor 45 Jahren die ersten unsicheren Schritte ins therapeutische Metier machte: Welche Erkenntnisse und Einsichten hat er im Laufe seiner Laufbahn gewonnen? - Warum entscheide ich mich für solch einen "unmöglichen" Beruf? - Was macht einen guten Therapeuten, eine gute Therapeutin aus? - Für welche KlientInnen eigne ich mich, für welche nicht? - In welche Verwicklungen kann ich in der Beziehung zu ihnen geraten? - Wie gestalte ich die "professionelle Intimität" in der therapeutischen Beziehung? - Was tue ich, wenn ich zu viel für einen Klienten, eine Klientin empfinde? - Wie kann ich mich davor schützen, durch die Arbeit mit schwer traumatisierten KlientInnen selbst traumatisiert zu werden? - Wie vereinbare ich Privatleben und Beruf? Chu ermutigt den jungen Therapeuten, mehr auf sich zu hören und sich zu trauen, eigene Wege zu gehen. Besonders wichtig ist ihm dabei die Balance zwischen Privatleben und Beruf. Höhen und Tiefen im Privatleben erweisen sich als wichtige Lernschritte, um ein menschlicher Therapeut zu sein. Dieses Buch richtet sich an: Angehende und erfahrene PsychotherapeutInnen jeglicher Richtung; Laien; KlientInnen/PatientInnen
Inhalt
Teil 1 Du und Dein Beruf ................................................................................... 1
Hallo!.......................................................................................................... 3
Warum gerade dieser Beruf?............................................................... 4
Vom Anfängergeist: Fürchte Dich nicht, mit der Arbeit
zu beginnen .............................................................................................. 7
Wofür lebst Du?........................................................................................ 10
Teil 2 Lass uns starten: Einiges zum äußeren und inneren
Arrangement einer Therapie ................................................. 15
Mach es Dir gemütlich: Von Einrichtungen und Hilfsmitteln .... 17
Der Erstkontakt........................................................................................ 19
Das Erstinterview.................................................................................... 22
Mit welchen Klienten kannst Du am besten arbeiten? ................ 25
Der Therapievertrag................................................................................ 29
Teil 3 Grundlegende Themen in der Psychotherapie................................. 33
Wozu Therapie?...................................... 35
Wege zum Selbst: Meditation und Therapie ....................................... 36
Meditation.................................................................................................... 37
Therapie: Die Widerspiegelung durch ein Gegenüber................................. 37
Die Begegnung von Subjekt zu Subjekt............................................... 38
Zur Objektivierung des Menschen durch die
naturwissenschaftliche Betrachtungsweise......................................... 38
Die therapeutische Begegnung ............................................................. 39
Zur Integration der objektivierenden Betrachtungsweise
in die therapeutische Beziehungsarbeit............................................... 40
Vom Wesenskern zum Wesenskern: Über die intime
Begegnung................................................................................................ 42
Gestalttherapie als eine Therapie im intimen Raum ......................... 48
Hier und Jetzt ............................................................................................ 49
Experimente .............................................................................................. 50
Ich und Du.................................................................................................. 52
Die Person des Therapeuten als Therapeutikum................................. 54
Professionelle Intimität: Über die Widersprüchlichkeit der
therapeutischen Beziehung.................................................................. 56
Therapie als professionelles Verhältnis und Dienstleistung............ 56
Therapie als Abhängigkeitsverhältnis................................................... 57
Therapie als asymmetrische und einseitige Beziehung..................... 58
Die therapeutische Beziehung im Spannungsfeld zwischen
funktionalem und persönlichem Verhältnis: Ich-Du und Ich-Es .. 60
Ich-Du-Beziehung...................................................................................... 60
Ich-Es-Beziehung ...................................................................................... 60
Wozu Therapie? ........................................................................................ 64
Der vertraute Fremde .............................................................................. 66
Verstrickungen und Verwicklungen in der therapeutischen
Beziehung.................................................................................................. 68
Zweckfremde Einflüsse in der Therapie............................................... 68
Therapie als Auftrag .................................................................................... 68
Unzureichende Sicherung der Therapie....................................................... 69
Therapie im Auftrag einer dritten Partei..................................................... 69
Der Klient kommt aus anderen Motiven zur Therapie................................. 70
Innere Störfaktoren beim Therapeuten ............................................... 71
Es geht dem Therapeuten selbst nicht gut ................................................. 71
Der Therapeut arbeitet aus übermäßigen Schuld- und
Verpflichtungsgefühlen................................................................................ 72
Negative oder positive Übertragung des Therapeuten auf den Klienten ... 73
Konfluenz: Identifikation des Therapeuten mit dem Klienten...................... 74
Projektionen des Therapeuten auf den Klienten......................................... 74
Gegenübertragung: Der Therapeut wird ins System des Klienten
»hineingezogen«.......................................................................................... 75
Der Therapeut fühlt sich vom Klienten erotisch angezogen oder ist von
ihm fasziniert................................................................................................ 75
Eine Klientin oder ein Klient verliebt sich in den Therapeuten .................. 78
Der Klient bleibt dem Therapeuten fremd................................................... 79
Therapiefremde Bindungen und Verwicklungen zwischen
Therapeutinnen und Therapeuten und Klienten................................. 80
Macht und Ohnmacht in der Psychotherapie................................... 83
Macht und Ohnmacht des Therapeuten ............................................... 84
Macht und Verantwortung des Therapeuten....................................... 88
Vom therapeutischen Narzissmus....................................................... 91
Moral und ethische Werte in der Psychotherapie........................... 95
Ethisch-moralische Grundsätze von Therapeut und Klient.............. 95
Konflikt zwischen therapeutischer Toleranz und
der eigenen moralischen Einstellung .................................. 96
Der Körper in der Psychotherapie: Körper und Trauma................ 100
Zur Kongruenz von Körper und Geist ................................................... 101
Der Körper als Vermittler zwischen Emotion und Umwelt........................... 101
Als Therapeut seine eigenen Körperreaktionen beobachten....................... 102
Menschen in ihrer Körperlichkeit beobachten............................................. 103
Atem und Stimme ........................................................................................ 103
Die Augen als Fenster zur Seele .................................................................. 104
Musik, Gesang und Tanz als Ausdruck des Lebensflusses und -rhythmus.. 105
Traumatherapie: Die Zurückgewinnung unserer biologischen
Reflexe (Somatic Experiencing)............................................................. 105
Körper, Angst und Trauma - Bindung und Co-Regulation................ 109
Psychosomatik: Wenn der Körper die Last des Lebens
übernimmt.................................................................................................. 110
Sexualität in der Psychotherapie ....................................................... 112
Die Behandlung des Themas Sexualität in der Therapie.................. 112
Sexuelle Grenzverletzungen in der Therapie....................................... 114
Geld und Psychotherapie ..................................................................... 127
Käufliche Liebe.......................................................................................... 129
Intimität als Instrument .......................................................................... 131
Reden ist Silber, Handeln ist Gold ..................................................... 133
Systemische Zusammenhänge............................................................. 135
Therapeutischer Selbstschutz ............................................................. 138
Sekundäre Traumatisierung................................................................... 139
Erhalt der seelischen Gesundheit ......................................................... 141
Abschiednehmen in der Therapie....................................................... 149
Dankbarkeit in der Psychotherapie ................................................... 154
Unique au monde...................................................................................... 157
Der alte Therapeut.................................................................................... 159
Teil 4 Ausklang..................................................................................................... 163
Liebe und die (Wieder-)Verzauberung der Welt............................... 165
Rilkes Briefe an einen jungen Dichter................................................... 165
Von der Liebe ............................................................................................ 166
Liebe und die Verzauberung der Welt................................................... 167
Abschiedlich leben.................................................................................... 169
Leben und Sterben: Wozu das alles?..................................................... 169
Dank und Abschied................................................................................................ 173
Literatur ................................................................................................................... 175
Sachverzeichnis....................................................................................................... 177