Schülerinnen und Schüler mit Borderline-Tendenzen haben eine geringe Emotionskontrolle und Frustrationstoleranz, ein instabiles Selbstbild sowie die Tendenz zu Konflikten. Die einen Lehrkräfte werden idealisiert, die anderen entwertet. Sexualisiertes Verhalten, Suchtphänomene, Selbstverletzungen oder andere Grenzüberschreitungen strapazieren außerdem das Verhältnis zu Pädagogen und Gleichaltrigen. Lehrkräfte haben dabei den Anspruch, sowohl den verhaltensauffälligen Jugendlichen als auch den übrigen Lernenden gerecht zu werden. Marcus Damm stellt Methoden und Ansätze vor, die Sie dabei unterstützen.
Erläutert werden psychotherapeutische Erklärungsmodelle zur Borderline-Problematik und typische Auffälligkeiten im Unterricht anhand von zahlreichen Fallbeispielen. Grundlagen sind dabei die sogenannten schemabasierten Psychotherapien (Schematherapie und Klärungsorientierte Psychotherapie) sowie die Schemapädagogik, die den Transfer dieser Konzepte in die Schulpädagogik leistet. Dieser Ansatz geht davon aus, dass verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Lebens dysfunktionale Wahrnehmungsschemata erworben haben, die die Beziehungen zu anderen beeinträchtigen. Ziel ist es, funktionale Schemata aufzubauen.
In diesem Buch finden Sie
Informationen zu Ursachen, Psychodynamik und psychosozialen Auswirkungen des Borderline im Klassenraum,
pädagogische Möglichkeiten, konstruktiv mit betroffenen Jugendlichen und Heranwachsenden umzugehen,
Methoden, die Ihnen in Krisensituationen helfen, inneren Abstand herzustellen und ressourcenorientiert vorzugehen,
Ideen für die pädagogische Elternarbeit
Der Praxisband richtet sich an Lehrkräfte aller Schulformen, die zum Thema Borderline und im Umgang mit psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen Unterstützung suchen.
Inhaltsverzeichnis / / Vorhang auf 7 / Geleitwort von Michael Armbrust & Anja Link. 8 / Geleitwort von Rudi Merod 11 / Vorwort. 14 / Einleitung: Warum Lehrkräfte heutzutage psychotherapeutische Kenntnisse und Kompetenzen brauchen 17 / / 1 Charakteristiken der Borderline-Persönlichkeit / 1.1 Was ist ein Persönlichkeitsstil?. 24 / 1.2 Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM-5 26 / 1.3 Das Phänomen Borderline in der Schule 29 / 1.4 Psychosoziale und neurobiologische Befunde. 33 / 1.5 Abgrenzung zum narzisstischen und antisozialen Persönlichkeitsstil. 37 / / 2 Borderline-Persönlichkeitsstörung und populäre Therapieformen / 2.1 Psychodynamische Therapie (PT) 43 / 2.2 Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) 48 / 2.3 Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) 50 / 2.4 Schematherapie (ST) 52 / 2.5 Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) 56 / / 3 Psychologie der Borderline-Persönlichkeit im Unterricht / 3.1 Achterbahnfahrten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen 62 / 3.1.1 Die ultimative Reizstimulation - "Ich brauch den Kick!" 63 / 3.1.2 Ambivalente Bindungsbedürfnisse und Schwarz-Weiß-Denken - / "Komm her, geh weg!" 66 / 3.1.3 Regelmäßig auftretende Auffälligkeiten: Impulsivität, Streitsucht, / Frustrationsintoleranz - "Was guckst du so?" 69 / / 3.1.4 Formen von psychischer und physischer Selbstschädigung - "Gegen die Wand!" 72 / 3.1.5 Sexualisiertes Verhalten - "Ist Ihre Frau heute Abend zu Hause?". 76 / 3.1.6 Primitive Abwehrmechanismen: Verleugnung, projektive Identifizierung, Idealisierung, Abwertung - "Erfülle meine speziellen Beziehungserwartungen!". 79 / 3.1.7 Stärken und Ressourcen: Emotionale Intelligenz, künstlerisch-kreative Kompetenzen - "Ich bin halt gefühlsstark!" 82 / 3.2 Achterbahnfahrten der Lehrkräfte - Gegenübertragung 85 / 3.2.1 "Ich bin in manchen Situationen hilflos!" - Ohnmacht und Überforderung 86 / 3.2.2 "Ich finde sie insgeheim spannend und reizvoll!" - Faszination und (sexuelles) / Interesse 90 / 3.2.3 "Die Entscheidung liegt bei dir!" - Loslassen und Verantwortung / abgeben können 93 / 3.2.4 "Ich rufe jetzt den Notarzt!" - Tipps für Notfallsituationen 96 / / 4 Schemapädagogik bei SuS mit Borderline-Persönlichkeitsstil / 4.1 Schemapädagogik - ein Ansatz zwischen Psychotherapie und Schulpädagogik 103 / 4.2 Welche Anforderungen ergeben sich in Hinsicht auf die pädagogische Arbeit mit / betreffenden SuS? 111 / 4.3 Typische Probleme bei der Diagnostik 114 / 4.4 Grundlagen einer qualitativ hochwertigen Beobachtungsphase 122 / 4.5 Komplementäre Beziehungsgestaltung 126 / 4.6 Kompetenter Umgang mit Interaktionsstrategien 130 / 4.7 No-Gos für Lehrkräfte 142 / 4.8 Inneren Abstand herstellen können 2.0. 145 / / 5 Der schemapädagogische Methodenkoffer zum kompetenten Umgang mit SuS mit Borderline-Persönlichkeit / 5.1 Methode Expertenrolle. 149 / 5.1.1 Ablauf. 151 / 5.1.2 Die Kurzvariante 157 / 5.1.3 Methodischer Einsatz anlässlich von Konfliktgesprächen 159 / / 6 Strategien zur Problemklärung / 6.1 Prinzipien der Inneren-Teile-Arbeit. 162 / 6.2 Modusgespräch. 164 / 6.3 Modusfragebogen 167 / 6.4 Moduskarten. 169 / 6.5 Einfache und komplexe Stühlearbeit 173 / / 7 Transfer der erarbeiteten Lösungen in den Schulalltag / 7.1 Mündliche und schriftliche Vereinbarungen 181 / 7.2 Modus-Memo 183 / 7.3 Soft Skills 185 / 7.4 Hilfeplan. 187 / 7.5 Reflexionsbogen 189 / 7.6 Wochenprotokoll 190 / / 8 Ideen zur schemapädagogischen Elternarbeit / 8.1 Elterngespräche und Allgemeines 194 / 8.2 Vorbereitung des Gesprächstermins 195 / 8.3 Begrüßung 197 / 8.4 Empfohlener Ablauf 198 / 8.5 Verabschiedung 200 / / Schluss 201 / Der Vorhang fällt 206 / Literaturverzeichnis. 207 / Danksagung 211 / Bildquellenverzeichnis 213
Verfasser*innenangabe:
Marcus Damm
Jahr:
2019
Verlag:
Hannover, Klett Kallmeyer
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-7727-1308-8
2. ISBN:
3-7727-1308-4
Beschreibung:
1. Auflage, 213 Seiten : Illustrationen
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverzeichnis auf Seite 207-210
Mediengruppe:
Buch