Königs bedeutungsvolle Arbeit "Die Geschichte von Kaspar Hauser", in der er seinen tiefen Bezug zu dem Rätsel-Kind Kaspar Hauser verdeutlicht, wird durch eine grundlegende Einführung von Peter Selg in Königs meditativen Text Requiem ergänzt. Die innere Verwandtschaft zwischen Karl König und Kaspar Hauser lässt Richard Steel mit zahlreichen Auszügen aus Königs Tagebüchern, Briefen und Notizen lebendig werden.
Die Geschichte von Kaspar Hauser schrieb Karl König 1961 nach Vorträgen in Nürnberg und seinem ersten Besuch bei Hausers letzter Wohnstätte und dessen Grab in Ansbach. Darin wird nicht nur die äußere Geschichte dargestellt, sondern der von König als Lebensmotiv erlebte Bezug zur Heilpädagogik und die Bedeutung dieses Rätsels für uns heute.
"Wir erfahren das Wunder und die Würde unserer eigenen Kindheit, wenn wir von seinem Leben und Sterben lesen, und wir erinnern uns daran, dass wir nicht nur sterbliche Materie sind, sondern unsterblicher Teil der Schöpfung. Wenn wir das Schicksal Kaspar Hausers recht betrachten, so wissen wir, dass behinderte Kinder unser Herz in ähnlicher Weise anrühren. Auch sie erinnern uns an unser besseres Ich. Ihr Schutzpatron ist Kaspar Hauser, das Kind von Europa, der Bewahrer des Ebenbildes Gottes." (Karl König)
Karl König (* 25. September 1902 in Wien; † 27. März 1966 in Überlingen-Brachenreuthe) war ein österreichischer Kinderarzt, Heilpädagoge, Anthroposoph und Autor. Er begründete die internationale Camphill-Bewegung.
"Kritische Einwände gegen Königs Arbeit gehen in verschiedene Richtungen.
Zum einen wirft ihm der Schweizer Theologe Ekkehard Stegemann vor, in einem (unbelegten) Vortrag (1965) Juden eine dem Christentum untergeordnete Rolle zugewiesen zu haben: Die im Holocaust Umgekommenen hätten „durch ihren Opfertod Zeugenschaft“ abgelegt „für das Kommen des Christus […] im Ätherraum der Erde.“ [2].
Zum anderen war er auch in anthroposophischen Kreisen umstritten. So wurde er beispielsweise 1935 im Verlauf interner Querelen vorübergehend aus der Anthroposophischen Gesellschaft ausgeschlossen." siehe wikipedia.org
Inhalt
Vorwort
von Peter Selg
Die Geschichte von Kaspar Hauser
von Karl König
Ansbach 15 / Nürnberg 20 / Karlsruhe 25 / Das Kind Europas 27
Karl König, Ita Wegman und Kaspar Hauser
Zur Entstehung des «Requiems»
von Peter Selg
Einleitung 35
I. Karl Königs Beschäftigung mit Kaspar Hauser 37
II. «Das Zeichen des heilenden Friedens» 63
III. «Viel Unruhe und Angst» 75
IV. «Du sollst der Hüter der Hütte sein» 87
Kaspar Hauser. «Eine A r t Requiem »
von Karl König
Dieses Land ist uns Menschenahnbar geworden
Karl Königs Herzensnähe zu Kaspar Hauser
von Richard Steel
Das Land der Lebenskräfte 155 / Die biographische Nähe 161 /
Wieder Pfingsten 171 / Kinder Europas 177 /
Von Ansbach zur dreigliedrigen Camphill-Halle 185 /
Eine Wesensverwandtschaft kommt immer wieder zum Vorschein 188 /
Das Bild spricht 190 / Mitteleuropa - die Landschaft Kaspar Hausers 192 /
Herzensanliegen und Zukunftsbilder 194 / «Erfülle deiner Arbeit Ziele ...» 198
Anhang 205
Aus dem Briefwechsel zwischen Karl König und Karl Heyer
Kaspar Hauser und das Schicksal Mitteleuropas
i m 19. Jahrhundert 209
Zu einem Buche von Karl Heyer
von Karl König
Zur Horoskop - Zeichnung Karl Königs 217
von Alan Thewless
Anmerkungen 227