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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: KB.AG Roec / College 5c - Kunst / Sammlung Duffek	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Wie wird der Künstler vom Handwerker zum Gelehrten und schließlich zum zweiten Gott, der eigene Welten erschafft?

 

Die Künstlerbrüder Benedetto und Giuliano da Maiano besaßen 29 Bücher, während in Michelangelos Nachlaß kein einziges Buch verzeichnet ist. Leonardo bemühte sich noch als Erwachsener, Latein zu lernen. Alberti ist einer der ganz wenigen Renaissancekünstler, die an einer Universität studiert haben.

Wie konnten diese Künstler so komplexe Bilderzyklen schaffen wie die Fresken der Sixtinischen Kapelle in Rom? Waren sie derart gebildet, daß sie auf das Stichwort eines Auftraggebers solche Werke allein entwarfen? Standen ihnen humanistische Gelehrte zur Seite, wurden sie, die nach dem Selbstverständnis ihrer Zeit zunächst bloß Handwerker waren, selbst zu Gelehrten? Dachten sie über ihre Kunst nach, reflektierten sie ihr Tun?

Bernd Roeck beantwortet diese Fragen - er erzählt beispielsweise, wie nach und nach immer mehr Bildhauer, Maler und Architekten Italiens in der Lage waren, antike Schriften zu lesen und daraus eine neue Kunsttheorie zu formulieren. Es kam zu einer enormen Aufwertung der Kunst - und damit der Künstler, die sie schufen.

Roeck wirft aber auch einen Blickjenseits des damaligen Zentrums: Nördlich der Alpen war Albrecht Dürer der originellste Künstler-Theoretiker. Irn Gegensatz zu seinen italienischen Kollegen musste er die Begriffe für eine theoretische Reflexion über Kunst selbst erst erfinden. Hier gab es niemanden wie Giorgio Vasari, der das berühmteste Beispiel eines "denkenden Künstlers" abgibt. (Verlagstext)