"Sacco di Roma", Tambora, 9/11, Tsunami - die Weltgeschichte ist voller Ereignisse, in deren Zusammenhang immer aufs Neue vom drohenden Weltuntergang gesprochen wurde. Endzeitängste sind jedoch ein besonderes Phänomen der abendländischen, christlichen Kultur. Mit diesem Buch liegt erstmals eine umfassende Ideengeschichte der Apokalypse vor. Von den biblischen Propheten bis zu den heutigen Tageszeitungen ist die christliche Kultur geprägt vom Glauben an ein unerbittliches Ende. Johannes Fried spannt den Bogen seiner Erzählung von der vorchristlichen Antike über das Zeitalter der Aufklärung bis hin zur jüngsten Gegenwart. Sowohl Geistesgeschichte wie auch Populärkultur und Wissenschaft bieten eine unerschöpfliche Vielfalt an faszinierenden Beispielen. Es stellt sich heraus, dass sich die Endzeitvisionen nicht mit fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen verflüchtigen - vielmehr sind sie tief verwurzelt in unserem unbewussten Weltbild und bis heute aktuell.
Inhalt
Vorwort.................................................................................. 7
Einleitung: Weltuntergang. Geschichtstheologische
Grundlagen westlich-abendländischer Kultur ................ io
1. Glauben und Verkündung.................................................... 41
Apokalyptik und Endzeit dringen ins kulturelle
Gedächtnis........................................................................... 41
Vom "Tag des Herrn" zum Weltuntergang....................... 55
Christliche Eschatologie und der Auftritt des Antichrist. . 63
Die Wandlungsmacht des Untergangs................................. 82
2. Aktualisierungen.................................................................. 86
Berechnungen........................................................................ 86
Frühe E xegeten..................................................................... 95
Die Endzeitbotschaft formt die Ethik ................................. 107
Reformforderungen aus Endzeitsorgen............................. 120
Popularisierung und Warnungen ....................................... 127
Utopie und Realisierungen................................................. 132
3. Ein Jahrtausend Gelehrsamkeit und
Untergangserwartung....................................................... 148
Wie war die Botschaft vom Ende zu deute n ? ................... 148
Irritationen durch die Scholastik ....................................... 155
Der Weltuntergang übersteht die Renaissance ................ 171
Der Weltuntergang im Konfessionskonflikt....................... 176
4. Das Weitende im Säurebad der Aufklärung . . . . . . . 192
5. Ahnung, Angst und Wissenschaft h e u t e .............................. 215
Künstler, Dichter und Komponisten....................................... 216
Der Untergang geistert durch Literatur und Filme . . . . 230
Chaos und A n g s t..................................................................... 234
Die Wissenschaft hat den Weltuntergang nicht
vergessen................................................................................. 249
Visionäre Prognostik .............................................................. 258
6. W eltuntergang........................................................................ 275
Anmerkungen........................................................................... 295
Bibliographie........................................................................... 334
Personenregister.................................................................... 341
Bildnachweis........................................................................... 351