VERLAGSTEXT: / / »Eine eindrückliche Zeitdiagnose anhand des Schamphänomens.« / Prof. Dr. med. Hans Stoffels, Psychiater / / »Eine Kultur ohne Scham läuft Gefahr, eine Kultur der Kränkung und des Gekränktseins zu werden.« / Jürg Acklin / / »Daniel Hell legt ein ebenso grundlegendes wie zeitaktuelles Werk vor, das nichts weniger als wegweisend für ein zutiefst humanistisches Verständnis von Scham und Beschämung ist.« / Prof. Dr. Sighard Neckel
Weil Scham zumeist mit sozialer Schande oder narzisstischer Kränkung gleichgesetzt wird, genießt sie gemeinhin einen schlechten Ruf - doch zu Unrecht, wie Daniel Hell aufzeigt: Wir sollten sie als »Türhüterin des Selbst« achten und schätzen lernen. Als Sozial-, Selbst- und Wertgefühl dient sie uns als ein hilfreicher Sensor, der einen Verlust an Selbstrespekt oder eine Identitätskrise anzeigt. Geprägt von seiner klinischen Erfahrung als Psychiater und Psychotherapeut, seinen Forschungen zu affektiven Störungen und einer umfassenden Auseinandersetzung mit der Fachliteratur vieler kultur- und naturwissenschaftlicher Disziplinen gibt Hell der Scham wieder diejenige Bedeutung zurück, die ihr im menschlichen Leben zukommt. Er zeichnet die Kulturgeschichte der Scham nach, stellt einen Abriss der Schamentwicklung beim einzelnen Menschen vor und diskutiert problematische und konstruktive Umgangsweisen mit diesem schwierigen Gefühl. Konkrete Beispiele aus seiner psychiatrisch-psychotherapeutischen Praxis und der belletristischen Literatur illustrieren seine Ausführungen. / / Dabei macht Hell eines klar: Scham zu verdrängen, anstatt konstruktiv mit ihr umzugehen, erhöht die Gefahr von Narzissmus und zwischenmenschlichen Kränkungen. Es fördert eine »Beschämungskultur«. Sein Buch zeigt auf, wie wir dieser Gefahr erfolgreich und mit Gewinn entgegengetreten können.
REZENSION: / / "Auch wenn es immer noch deutlich mehr Veröffentlichungen im englischen, vor allem amerikanischen Sprachraum gibt, die Scham vor allem positiv konnotieren, nehmen auch im deutschsprachigen Raum diejenigen Veröffentlichungen zu, die auch das in der Scham verborgene Potenzial erkennen. Dennoch ist Daniel Hell hier ein ganz besonderes, inspirierendes Werk gelungen. Was sein Buch besonders macht, ist seine spezifische und konsequent menschenfreundliche Perspektive, aber auch sein kritischer Blick auf soziale Phänomene, seine Kenntnis der klassischen, aber auch der aktuellen Schamliteratur und auch die durchgängige - und dennoch nicht unkritische ¿ Betrachtung der Scham als Ressource sowie die Verbindung zu seiner Praxis als Therapeut und Psychiater. Sein Buch ist ein Plädoyer für eine andere Sicht auf die Scham. Das ist wichtig, denn: "Scham kann Menschen davor bewahren, die Menschlichkeit zu abzuschaffen" (217) und: "wenn Scham abgewertet und von modernen Menschen vermehrt abgewehrt wird, gehen nicht bloß soziale Hemmungen verloren: es wird auch ein Gefühlssensor ausgeschaltet, der auf eine Gefährdung des "Selbst" aufmerksam macht. Ohne Scham ist es einfacher, andere zu beschämen." (223). Sehr lesenswert!" socialnet
AUS DEM INHALT: / / Einleitung 7 / 1. Wie sich unser Umgang mit Scham / historisch entwickelt hat 13 / Eine kurze Kulturgeschichte der Scham / 2. Wie sich Scham beim Einzelnen entwickelt 43 / Zur Biografie der Scham / 3. Scham und Beschämung 69 / Der sich schämende und der gekränkte Mensch / 4. Die zwiespältige Struktur der Scham 97 / Wer sich schämt, erkennt sich als Anderer / 5. Scham als Verarbeitungsprozess 119 / Die Chance und das Risiko der Scham / 6. Soziale Scham und psychische Krankheit 137 / Macht Scham krank? / / 7. Problematischer Umgang mit Scham 151 / Von Schamabwehr, Deckaffekten und Zynismus / 8. Konstruktiver Umgang mit Scham 167 / Von Akzeptanz, Humor, Selbstironie und Psychotherapie / 9. Scham heute 185 / Führt Schamverlust zu einer Beschämungskultur? / Dank 225 / Literatur 227 / Personenregister 235 / Sachregister 239
Verfasser*innenangabe:
Daniel Hell
Jahr:
2018
Verlag:
Gießen, Psychosozial-Verlag
Aufsätze:
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Systematik:
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PI.HLM
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ISBN:
978-3-8379-2810-5
2. ISBN:
3-8379-2810-1
Beschreibung:
Originalausgabe, 248 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Literaturverzeichnis: Seite 227-234
Mediengruppe:
Buch