Die Form der Sexualorgane ist die Grundlage für eine der festen Regeln der Biologie: Wenn sich zwei Arten ähnlich sind, dann kann man sie am besten aufgrund der Genitalien auseinanderhalten. Die gängige Erklärung: Ein Penis soll nur in eine Vagina der gleichen Art passen. Warum sind aber die Unterschiede bei isolierten Arten, die gar nicht mit anderen in Berührung kommen, genauso groß? Mit der Entdeckung, dass der Penis einer Libellenart eine Art kleine Schaufel an der Spitze hat, mit deren Hilfe Spermien von Vorgängern hinausgeschafft werden, erlebte die moderne Forschung einen Neustart. Das war der erste Hinweis darauf, dass tierische Genitalien zu mehr gut sind als nur Spermien abzulegen oder aufzunehmen. Die gewaltige Vielfalt der Genitalien könnte sogar treibende Kraft bei der Entstehung neuer Arten gewesen sein. Wir begleiten den Autor, wie er die Penisse von bornesischen Mistkäfern begutachtet, wir folgen einem anderen Forscher, der winzige Steinnadeln vom Waldboden aufpickt, das Ergebnis einer heißen Schneckennacht, und wir erfahren von einer Biologin, wie sie Enten dazu bringt, in spiralförmige Glasgefäße zu ejakulieren. Alles im Namen der Wissenschaft.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Ein Wort vorab 7
I Begriffsklärungen 17
Woher "sie" und "er"? 23
Was ist eigentlich primär? 26
Was macht einen Körperteil zum Geschlechtsteil? 31
Erste Geschichte: Kalmarenkoitus 35
Zweite Geschichte: Blue Velvet 40
II Darwins Peepshow 45
Geschlechtsteile im Übermaß 49
Perfekte Passung 55
Schloss und Schlüssel im Eimer 61
III Ein Instrument zur kopulatorischen Balz 66
Darwin und der Preis von Eiern 72
Federn und Phallen 80
Verlorene Liebesmüh 92
IV Fünfzig Wege, einem Lover ein Schnippchen zu schlagen 100
Dieses neue und nutzlose Teil 108
Der Scotland Yard 120
Weibliche Vorratsspeicher und Spontanaborte 125
V Ein wankelmütiger Plastiker 137
Blick zurück in Bernstein 146
Die Größe spielt keine Rolle 154
VI Batemans Rückkehr 165
Samenbankräuber 175
Nichts für zartbesaitete Gemüter 188
VII Künftige Freier 203
Ausgehärtete Samenflüssigkeit 211
Drogenmissbrauch 218
Liebe tut weh 226
VIII Sexuelle Ambivalenz 237
Innere Zwietracht 244
Kastrationsangst und Penisneid 252
Linksdreher und Rechtsdreher 263
Schlusswort 274
Danksagung 284
Anmerkungen 287
Literatur 309
Register 337
Verfasser*innenangabe:
Menno Schilthuizen. Aus dem Engl. von Kurt Neff
Jahr:
2014
Verlag:
München, Dt. Taschenbuch-Verl.
Aufsätze:
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Systematik:
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ISBN:
978-3-423-28041-9
2. ISBN:
3-423-28041-7
Beschreibung:
Dt. Erstausg., 341 S. : Ill.
Schlagwörter:
Fortpflanzung, Geschlechtsorgan, Tiere, Animals, Fauna, Fortpflanzungsorgan, Genitalapparat, Genitalbereich, Genitalorgan, Genitalregion, Genitaltrakt, Geschlechtsapparat, Reproduktion <Biologie>, Sexualorgan, Tier, Tierwelt
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Originaltitel:
Nature's nether regions <dt.>
Fußnote:
Literaturangaben
Mediengruppe:
Buch