Als Ende Juni 1969 die Stonewall Riots in New York City ausbrachen, ahnte wohl niemand der damals Beteiligten, welche Wirkung dieser Kampf gegen Homo- und Transphobie entfalten würde: Heutzutage sind Gay-Pride-Paraden aus vielen Städten nicht mehr wegzudenken - wobei es jedoch große Unterschiede in den jeweiligen Ausrichtungen und Begleiterscheinungen gibt.
„Queering Gay Pride“ geht diesen Ambivalenzen anhand der Paraden in Wien, Amsterdam, Budapest und Belgrad nach und verdeutlicht mittels zahlreicher Beispiele das Potenzial von performativen Interventionen, Proteste wie auch Feierlichkeiten miteinander zu verbinden und als Methode der Emanzipation zu verstehen.
AUS DEM INHALT
Danksagung 9
1 Einleitung 11
2 Performativität 21
Der Sprechakt und seine Bedeutung für
aktivistische und künstlerische Setzungen
Wie wir es tun - Der Performative Turn 21
Queere Bildstörung - Stay Tuned! 26
Work It! Politische Mobilisierung in Zeiten wie diesen! 30
Aufschieben, verspäten, spreizen - Derridas différance 33
Begegnungen im Grenzraum - Potenziell fort und da:
Ein Spiel 35
Abstecher: Sie lacht an Orten wie diesen -
Queere Femme-ininität 36
Affirmation als Aneignungsstrategie 38
Play It Differently - Again! 43
3 Ideologietheorien 47
Antagonistische Anrufungen - Verbindungen zu
Performativität und postkolonialer Kritik
Ideologie ist nicht "Ideensystem", Überbau oder "falsches
Bewusstsein" 48
Auf der Kreuzung - Ideologie trifft Performativität 53
Radikale Demokratie - Willkommen in der Strategie 59
Strategie or Not to Be 61
Begegnungen mit der Figur des Kannibalen und des
Tricksters 67
Der Kannibale oder "Der Löwe wird aus assimiliertem
Schaf gemacht" 71
Social Erotics und das Trickstertum als Technik des Kampfes 74
4 Gouvernementalität 79
Ambivalenzen der Normalisierung und
Single-Issue-Politiken in der LGBT-Community
Widerstand ist "die Kunst, nicht dermaßen regiert zu
werden" 79
Performativer Seitensprung: "Sex braucht Kontrolle!" 84
Ein Lied, ein Spiel, ein Umzug? Mozart auf Abwegen 86
Ich? Regier mich! 92
Techniken des Selbst - Zwischen Privatisierung und
Politisierung 104
5 Rückblick 113
Die Stonewall Riots (Juni 1969)
Die Befreiung der Christopher Street -
Geburtsstunde von Gay Pride 113
Der erste Christopher Street Liberation Day -
Gay Power, Gay Pride 121
Warum CSD, warum Pride? 122
6 Emotionen 127
Über den Gebrauch von Gefühlen in queeren Kontexten
Gay Pride! Gay Shame! Queer Feelings ... 127
Verletzung - "Everybody Hurts, Sometimes" 130
Love Nation - "Love to Hate You" 146
Gay Pride or Shame? - "It's a Sin" 153
WYSIWYF - "I Feel For You" 160
7 LGBT und Ost-West 167
Spannungsverhältnisse
entlang einer historischen Grenzziehung
Genderbending Borders, or Rain on My Parade 168
To Be Seen or Not to Be - Sichtbarkeit um jeden Preis? 170
Übersetzungen, Besetzungen und Transformationen 172
Translating Localities -
Queere (trans-)nationale Kämpfe und Widersprüche 179
8 Amsterdam, Wien, Budapest, Belgrad 189
Performative Praxen auf Gay-Pride-Paraden
Dancing With the Police! 191
Policing the Pride! 194
Nationalismus und seine queere Not 204
Normalisierung und Mainstreaming von queer 212
A Space of One's Own 219
A Spectacle of One's Own 226
"Liebesattacken vom anderen Ufer" 233
9 Queer Futurity - Ein Ausblick 239
Anhang 245
Ein Lied, ein Spiel, ein Umzug? Mozart auf Abwegen 245
Der Richter und das liebe Vieh 249
Lesbische Curiositäten Schau 264
Bibliografie 267