Psychologische Diagnostik kommt in vielen Bereichen, wie der Personalauswahl, der psychologischen Begutachtung und der Entscheidung über therapeutische Maßnahmen, zum Einsatz. Das Lehrbuch vermittelt die grundlegenden Prinzipien dieses Faches.
Einleitend werden die Aufgaben der psychologischen Diagnostik vorgestellt. Dabei wird auch auf rechtliche Rahmenbedingungen und fachlich-ethische Perspektiven des psychologisch-diagnostischen Arbeitens eingegangen. Weiterhin wird die Frage thematisiert, was genau der diagnostische Prozess ist und mithilfe welcher Informationen er gestaltet werden kann, um zu einer Entscheidung hinsichtlich der diagnostischen Fragestellung zu gelangen. In weiteren Kapiteln vermittelt der Band fundiertes Wissen zu wesentlichen Gütekriterien diagnostischer Testverfahren, wie Objektivität, Reliabilität und Validität. Ebenso werden die wichtigen Themen Messinvarianz, Testfairness, Normen und Verzerrungstendenzen behandelt.
Schließlich werden Kenntnisse vermittelt, wie diagnostische Informationen unter Berücksichtigung der relevanten fachlichen Standards adäquat erhoben, ausgewertet, interpretiert und im Rahmen diagnostischer Entscheidungsfindungen integriert werden können. Das abschließende Kapitel geht auf Qualitätsbeurteilungssysteme (z.B. DIN 33430, ISO 10667) ein. Zahlreiche Kästen mit zentralen Inhalten strukturieren den Text, Prüfungsfragen ermöglichen es, das Gelernte zu reflektieren.
AUS DEM INHALT
Vorwort 11
1 Definitionen, Aufgaben und Rahmenbedingungen
der psychologischen Diagnostik 13
1.1 Definitionen der psychologischen Diagnostik 14
1.2 Aufgaben psychologischer Diagnostik 22
1.3 Rahmenbedingungen 24
1.3.1 Ethische Rahmenbedingungen 24
1.3.2 Rechtliche Rahmenbedingungen. 26
Zusammenfassung 36
Fragen 37
2 Psychologische Diagnostik als Prozess 39
2.1 Definitionen des diagnostischen Prozesses 41
2.2 Richtlinien zur Umsetzung des diagnostischen Entscheidungsprozesses
44
2.3 Strategien der Urteilsbildung und Entscheidungsfindung
im diagnostischen Prozess 50
2.3.1 Klinische vs. statistische Urteilsbildung 50
2.3.2 Diagnostische Entscheidungsfindung: Paramorphe Modelle 55
2.4 Entscheidungsarten im diagnostischen Prozess 56
2.5 Zur Relevanz von Verzerrungstendenzen im diagnostischen
Prozess f 58
Zusammenfassung 62
Fragen 63
3 Testgütekriterien I: Objektivität und Reliabilität 65
3.1 Objektivität 66
3.2 Reliabilität und Klassische Testtheorie 69
3.2.1 Klassische Testtheorie 70
3.2.2 Definition der Reliabilität gemäß der Klassischen Testtheorie .... 88
3.2.3 Verschiedene Koeffizienten zur Schätzung der Reliabilität 91
3.2.3.1 Retest-Reliabilität 91
3.2.3.2 Paralleltest-Reliabilität 95
3.2.3.3 Testhalbierungs-Reliabilität (Split-Half-Reliabilität) 97
3.2.3.4 Cronbachs Alpha 99
Zusammenfassung 102
Fragen 103
4 Testgütekriterien II: Validität 105
4.1 Definitionen der Validität 106
4.2 Kontentvalidität (Inhaltsvalidität) 109
4.2.1 Kriteriumsorientiertes Testen 112
4.2.2 Facettentheorie 113
4.2.3 Augenscheinvalidität (face validity) 117
4.3 Kriteriumsvalidität 119
4.3.1 Target-Variablen 122
4.3.2 Prognostische und konkurrente Validität 124
4.3.3 Brunswik-Symmetrie 124
4.4 Konstruktvalidität 125
Zusammenfassung 133
Fragen 134
5 Nebengütekriterien und Wechselbeziehungen
zwischen Gütekriterien 135
5.1 Nebengütekriterien 136
5.1.1 Zumutbarkeit , 136
5.1.2 Akzeptanz 137
5.1.3 Testökonomie 137
5.1.4 Nutzen 138
5.2 Wechselbeziehungen zwischen Gütekriterien 145
5.3 Maximierung der Gütekriterien im Rahmen der Verfahrenskonstruktion
148
Zusammenfassung 154
Fragen 155
Inhaltsverzeichnis 9
6 Messinvarianz, Testfairness und Normen 157
6.1 Messinvarianz, Differential-Item-Functioning und Testfairness... 158
6.2 Normen 166
6.2.1 Einheiten von Variabilitätsnormen 167
6.2.2 Stichprobenarten 172
6.2.3 Wovon hängt die Größe der Eichstichprobe ab? 173
6.2.4 Gruppenspezifische Normen 175
6.2.5 Fazit 179
Zusammenfassung 180
Fragen 181
7 Verzerrungstendenzen 183
7.1 Arten von Verzerrungstendenzen 185
7.2 Möglichkeiten der Messung von Verzerrungstendenzen 187
7.2.1 Fragebögen 187
7.2.2 Antworttendenzen 191
7.2.3 Indirekte Maße 192
7.3 Einfluss von Verzerrungstendenzen auf die Konstruktvalidität 198
7.4 Diagnostisches Potenzial und Grenzen von Verzerrungstendenzen
201
Zusammenfassung 202
Fragen 203
8 Psychometrische Einzelfalldiagnostik 205
8.1 Normierte Testwerte 207
8.2 Bestimmung von Konfidenzintervallen für individuelle
Testwerte ." 208
8.3 Bestimmung kritischer Differenzen individueller Testwerte 210
8.3.1 Kritische Differenz bei zwei Personen und einem Skalenwert.... 210
8.3.2 Kritische Differenz bei einer Person und zwei Skalenwerten 211
8.3.3 Einfluss der Reliabilität auf die kritische Differenz 212
8.3.4 Einfluss des Signifikanzniveaus auf die Weite des Konfidenzintervalls
und die kritische Differenz 213
8.4 Interpretation individueller Profile 214
8.4.1 Profilhöhe 216
8.4.2 Profilstreuung 218
10 Inhaltsverzeichnis
8.4.3 Profilgestalt und paarweise Profildifferenzen 219
8.4.4 Profilvergleiche 220
8.5 Robustheit von Reliabilitätskoeffizienten 223
Zusammenfassung 230
Fragen 231
9 Psychologische Begutachtung 233
9.1 Einsatzbereiche 234
9.2 Diskussion um die Detailliertheit psychologischer Gutachten .... 237
9.3 Arten psychologischer Gutachten und Stellungnahmen 241
9.4 Formaler Aufbau eines Gutachtens 242
9.5 Qualitätsmerkmale eines Gutachtens 245
9.6 Auswahl diagnostischer Verfahren im Rahmen der Begutachtung .. 247
9.7 Reliabilität und Validität diagnostischer Informationen in
psychologischen Begutachtungen 251
Zusammenfassung 253
Fragen 254
10 Qualitätsbeurteilung in der psychologischen
Diagnostik 255
10.1 Systeme und Standards der Qualitätsberurteilung 256
10.2 Anwendungsbeispiel: Qualitätsbeurteilung des diagnostischen
Inventars START-P anhand der DIN Screen 263
Zusammenfassung 290
Fragen 291
Anhang 293
Literatur 295
Glossar 313
Sachregister 323