Heute wissen wir, daß vielen seelischen und psychosomatischen Erkrankungen wie Sucht, Eßstörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen u. v. m. sehr häufig traumatische Erfahrungen als Ursache oder Mitursache zugrunde liegen. Viele der Betroffenen verfügen - so die Beobachtung der Autorinnen - ansatzweise über erstaunliche Selbstheilungskräfte, die es zu entfalten und zu unterstützen gilt.
Aus dieser Erfahrung heraus hat Luise Reddemann zahlreiche Imaginationsübungen entwickelt und gesammelt, die Patientinnen helfen, stabiler zu werden und zu lernen, sich selbst zu trösten: "Achtsamkeit üben", "Ein Gegengewicht zu den Schreckensbildern finden", "Der innere sichere Ort" und viele andere. Erst wenn auf diese Weise innere Stabilität gewonnen wurde, folgt die Phase der Konfrontation mit dem Trauma ("Dem Schrecken begegnen") und der Abschluß ("Die eigene Geschichte annehmen und integrieren"). Ergänzt wird die Imaginationstherapie durch maltherapeutische Elemente (Susanne Lücke) und durch die Körperübungen des "Qi Gong" (Veronika Engl). Verschüttete Erfahrungen, seien es Körpererfahrungen oder innere Bilder, können so wieder freigelegt werden und den Heilungsprozeß fördern.
Das Buch wendet sich an Therapeutinnen und Therapeuten aller Richtungen. Die imaginativen Techniken sind in der Psychotherapie breit einsetzbar, nicht nur bei der Behandlung traumatisierter Patienten. Betroffene können das Buch als Anleitung für imaginative Übungen nutzen.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur 6. Auflage 9
Einleitung: Warum dieses Buch? 11
l.Teil
Innere Stabilität finden 23
1.1 Die therapeutische Beziehung 24
1.2 Ein Arbeitsbündnis etablieren 26
1.3 Die vorhandenen Ressourcen würdigen 27
1.4 Gegenbilder zu den Schreckensbildern finden 29
1.5 Achtsamkeit üben 34
1.6 Den inneren Beobachter kennen lernen 39
1.7 Ein Gegengewicht für die Schreckensbilder finden 40
1.8 Sich von den Schreckensbildern distanzieren lernen 61
1.9 Gefühle kennen lernen und den Umgang
mit schwierigen Gefühlen steuern lernen 67
1.10 Dem unangenehmen Bild eine Gestalt geben 68
1.11 Dem Kind in sich oder den jüngeren Ichs begegnen 72
1.12 Die innere Bühne 81
2. Teil
Heilsamen Umgang mit dem Körper lernen 89
2.1 Selbstheilung, Körpergedächtnis
und das Prinzip Achtsamkeit 91
2.2 Breema-Körperarbeit 92
2.3 Weitere Körperübungen 96
2.4 Qigong (Veronika Engl) 97
3. Teil
Dem Schrecken begegnen 109
3.1 Vorbereitung 109
3.2 Traumakonfrontation 113
3.2.1 Die Bildschirmtechnik 113
3.2.2 Die "Beobachter-Technik" 115
3.3 Die Zeit nach der Traumakonfrontation 128
4. Teil
Kunst- und Gestaltungstherapie
im Prozess der Traumaheilung
(Susanne Lücke) 132
4.1 Einleitung 132
4.2 Stabilisierung 134
4.2.1 Stabilisierende Kreisbilder 134
4.2.2 Am Rand des Traumawirbels 136
4.2.3 Die inneren Schätze bergen 143
4.2.4 Wut aus alten Verletzungen
(Umgang mit Autoaggression) 146
4.2.5 Die Begegnung mit dem >inneren Räuber<
(Arbeit mit Täterintrojekten) 151
4.3 Traumaexposition 157
4.3.1 Bildnerisches Gestalten in der Traumabearbeitung 157
4.4 Der (vorläufige) Abschied 164
5. Teil
Die eigene Geschichte annehmen und integrieren 166
5.1 Der Trauer eine Gestalt und Raum geben 166
5.2 Briefe schreiben 168
5.3 Dem ganz alten Menschen, der man sein wird, begegnen 168
5.4 Rituale 170
5.5 Geschichte(n) neu erfinden und erzählen 170
5.6 Schuld und Sühne 170
5.7 Sinnfragen 172
5.8 Dankbarkeit und Versöhnung 173
5.9 Neu beginnen 174
6. Teil
Zur psychodynamisch-imaginativen Traumatherapie mit
Kindern und Jugendlichen
(Cornelia Appel-Ramb) 177
Anhang: Phasen der Traumatherapie 203
Danksagung 207
Literatur 211
Verzeichnis der Übungen 215