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Copyright & Copyriot

Aneignungskonflikte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Nuss, Sabine
Verfasser*innenangabe: Sabine Nuss
Jahr: 2006
Verlag: Münster, Westfälisches Dampfboot
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Sabine Nuss hat sich zur Aufgabe gemacht, den Auseinandersetzungen um das geistige Eigentum auf den Grund zu gehen. Wer bereit ist, etwas Mühe zu investieren - schliesslich ist "Copyright und Copyriot" eine wissenschaftliche Arbeit -, wird viel lernen. Es beginnt mit einer theoretischen Lockerungsübung und überprüft bekannte Schlagwörter. Nuss kommt zu dem Schluss, dass weder die Begriffe Informations- oder Wissensgesellschaft noch andere Definitionsversuche es ermöglichen, die gegenwärtige Phase des Kapitalismus auf den Punkt zu bringen. Sie führt demgegenüber den Begriff des "informationellen Kapitalismus" ein. Dieser mache es möglich, sowohl "die Umwälzung der Produktionsverhältnisse auf der Basis einer neuen Technologie zu betonen" als auch "die spezifische Gesellschaftsform, in welcher dies geschieht, bei ihrem Namen zu nennen". Nuss geht nicht dem Gerede vom "ganz Neuen" und "Revolutionären" auf den Leim, sondern zeigt auf, dass der Kapitalismus trotz aller Änderungen beständig geblieben ist. Dennoch gibt es einschneidende Veränderungen: Das sind zuallererst die auf das Internet gestützten Möglichkeiten der Vernetzung und Kooperation - wie bei der Produktion freier Software -, die scheinbar jedem Geschäftssinn entgegenstehen, sowie der nicht auf Geld basierende Austausch von Daten via Filesharing-Programme. Eigentlich ist niemand mehr, der mit einem Computer ausgestattet ist, dazu gezwungen, Programme, Musik oder Spiele als Waren über den Markt mit Geld zu organisieren - digitale Güter lassen sich ohne Qualitätsverlust kopieren. Was stofflichen Gütern scheinbar qua Natur zukommt - deren Knappheit -, wird deshalb bei digitalen Gütern durch ein aufwendiges Digital Rights Management und ideologische Appelle forciert. Dass das geistige Eigen­tum nichts Neues ist - das moderne Urheberrecht setzte sich Anfang des 19. Jahrhunderts gegen das ständische Privilegienwesen durch -, sondern dass das bürgerliche Recht nur versucht, mit dem technischen Stand der Reproduktionsfähigkeit mitzuhalten, ist eines von Nuss' zentralen Ergebnissen. [...] Nuss [plädiert] dafür, den bürgerlichen Eigentumsbegriff selbst infrage zu stellen und bei "der Entwicklung einer Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise" den "bestimmenden Zweck der gesamtgesellschaftlichen Reproduktion" an "dem Bedürfnis der Menschen" auszurichten und an "der Aufrechterhaltung ihrer natürlichen Lebensbedingungen" zu orientieren: eine radikale Position. Eine Radikalität, die selbst in der virtuellen Spielwelt nicht zugelassen wird. [...] (Vollst. Rezension s unten angeführten Link)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Nuss, Sabine
Verfasser*innenangabe: Sabine Nuss
Jahr: 2006
Verlag: Münster, Westfälisches Dampfboot
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GW.AP
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ISBN: 3-89691-647-5kar
2. ISBN: 3-89691-647-5
Beschreibung: 1. Aufl., 269 S.
Schlagwörter: Geistiges Eigentum, Informationsgesellschaft, Internet, Kommunikationsgesellschaft, Mediengesellschaft, Wissensgesellschaft
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Fußnote: Literaturverz. S. [246] - 269. Zugl.: Berlin, Freie Univ., veränd. Diss., 2005 u.d.T.: Nuss, Sabine: Geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus
Mediengruppe: Buch