Was wäre, wenn Evolution nicht dasselbe wie Fortschritt bedeutete? In Illusion Fortschritt, seinem persönlichen Lieblingsbuch, geht Stephen Jay Gould dieser Frage nach und gelangt zu bahnbrechenden Einsichten.
Aus Sicht des Menschen war Evolution lange Zeit gleichzusetzen mit der Zunahme von Komplexität. Der Mensch als das komplexeste aller Lebewesen galt folglich als ihre Vollendung. Doch hier, so Gould, täuschen wir uns - und das gründlich. Zwar haben sich einige wenige Lebewesen, insbesondere die Säugetiere, zu größerer Komplexität hin entwickelt, aber die große Mehrheit der Organismen, z. B. die Bakterien, zeigen keine solche kontinuierliche Tendenz, obwohl sie von ihrer Anzahl, Vielfalt und Entwicklungsgeschichte her die erfolgreichsten Organismen der Erde sind. Gould zufolge gilt demnach ein Prinzip der Variation, das außer der Entwicklung zu immer komplexeren auch die zu einfacheren Strukturen vorsieht.
Anhand zahlreicher Beispiele aus dem Alltagsleben, aus dem Sport und auch aus seiner eigenen Lebensgeschichte entwickelt Gould in ebenso überzeugender wie unterhaltsamer Weise seine Argumentation. Illusion Fortschritt ist eines der wichtigsten Bücher zum Thema Evolution von einem der bedeutendsten Forscher auf diesem Gebiet: Ein Buch, das Bestand haben wird.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Für Leser in Europa: Einführung in Baseball 7
Ein bescheidener Vorschlag 16
Teil 1: Wie man Trends erkennt und deutet
1. Kapitel Huxleys Schachbrett 23
2. Kapitel Darwin unter den Meinungsmachern 34
3. Kapitel Verschiedene Analysen, verschiedene Bilder von Trends 49
Teil 2: Tod und Pferde: Zwei Beispiele für die zentrale Bedeutung der Variation
4. Kapitel Fall 1 - eine persönliche Geschichte 67
5. Kapitel Fall z - ein kleiner Scherz des Lebens 81
Teil 3: Der vorbildliche Batter: Das Aussterben des Trefferdurchschnitts 0,400 und die Verbesserung im Baseball
6. Kapitel Das Problem 103
7. Kapitel Herkömmliche Erklärungen 106
8. Kapitel Allgemeine Verbesserung: Ein Argument für das Plausible 115
9. Kapitel Der Durchschnitt 0,400 stirbt durch dieSchrumpfung des rechten Schwanzes 1Z5
10. Kapitel Warum zeigt das Aussterben des Durchschnitts 0,400, daß das Spiel sich verbessert hat? 139
11. Kapitel Eine philosophische Schlußfolgerung 160
Teil 4: Die bakterielle Form: Warum der Fortschritt nicht die Geschichte des Lebens bestimmt
12. Kapitel Das nackte Gerippe der natürlichen Selektion 167
13. Kapitel Ein vorläufiges Beispiel aus der Welt des Allerkleinsten, mit einigen allgemeinen Aussagen über die Evolution der Körpergröße 181
14. Kapitel Die Macht der bakteriellen Form oder warum der Schwanz nicht mit dem Hund wedeln kann Z05
15. Kapitel Epilog: die Kultur der Menschen 266
Literaturverzeichnis 283