(I-22/12-C3) (GM ZWs / RG)
Für Eltern, die bindungs- und bedürfnisorientiert erziehen, ist die Selbstbestimmung des Kindes ein wichtiger Wert. Das bedeutet, auch auf Geschlechterstereotype zu verzichten und die freie Herausbildung der kindlichen (Geschlechts-)Identität zu ermöglichen. Diese findet überwiegend während der ersten 10 Lebensjahre statt.
Dass Geschlecht eine soziale Konstruktion und nicht binär, sondern vielfältig ist, beschreibt Ravna Marin Siever anschaulich und einfühlsam anhand der Erkenntnisse der Gender Studies sowie zahlreicher Erfahrungsberichte von Eltern und Situationen im Alltag. Es gibt Kinder, die weder männlich noch weiblich sind, egal welchen Normierungsdruck Mütter, Väter oder die Gesellschaft ausüben. Siever erklärt, wie Kinder lernen, wer sie sind, und warum es wichtig ist, dass sie sich selbst einer Geschlechtsidentität zuordnen können. Das Buch bietet Eltern Entlastung, egal ob ihr Kind alle rosa-hellblau-Klischees auslebt, geschlechtsnonkonform, nicht binär oder trans ist.
Inhalt
Wisst ihr denn schon, was es wird? 11
Von Schniedelwutz und Schneckchen -
mit Kindern über Körper reden 19
»Das da unten« - Genitalien benennen,
erklären, verstehen 19
Also, was ist »das da unten« denn nun genau? 23
Vom Körper zum Geschlecht 26
Geschlecht im Wandel der Zeit 30
Was heißt hier Geschlecht? 34
Junge, Mädchen, Kind - wie Kinder lernen,
wer sie sind 43
Geschlecht als gesellschaftliche Kategorie 43
Geschlecht als etwas, das andere haben 52
Geschlecht als Teil der eigenen Identität 61
Geschlecht verlernen 66
Über Geschlecht sprechen 81
Vergeschlechtlichtes Sprechen 81
Geschlechtsoffen sprechen 85
Mit Kindern über Geschlecht und Stereotype sprechen 101
Das Kind beim Namen nennen 111
Über Konsens reden 113
Ein geschlechtsoffenes Umfeld schaffen 125
Warum ein offenes Umfeld so wichtig ist 127
Vorbild sein 134
Umgang mit Medien 143
Umgang mit Kleidung 162
Umgang mit Spielzeug 167
Kinderreime neu gedacht 173
Du kannst dem Jungen doch kein Kleid anziehen -
Stereotypen begegnen 179
Wie Mädchen und wie Jungen sein sollen 180
Wenn Kinder Stereotype reproduzieren 195
Die häufigsten Gegenargumente entkräften 201
»Schon Babys können Männer und Frauen
unterscheiden!« 201
»Geschlecht ist biologisch festgelegt und kann nicht
einfach aberzogen werden!« 203
»Das verwirrt Kinder, sie verstehen das noch nicht!« 204
»Kinder brauchen klare Rollenvorbilder!« 205
»Aber mein Kind ist eben einfach ein typisches Mädchen/
ein typischer Junge!« 207
»Das mag zu Hause funktionieren, aber wie soll das im
Kindergarten und in der Schule gehen?« 209
»Aber was ist mit Mobbing?« 211
»Davon wird er doch schwul!« 214
»Das ist doch Frühsexualisierung!« 216
»Ihr wollt Kinder nur für eure Ideologie
instrumentalisieren!« 217
»Hast du denn keine anderen Probleme?« 218
Oma sagt, ich bin ein Mädchen,
aber das stimmt nicht - wenn Kinder trans sind 221
Was heißt trans? Was heißt es, trans zu sein? 223
Nein, das ist keine Phase 228
Transfeindlichkeit: Hass und Gewalt 234
Was hilft dem Kind? 237
Die Geschichte von Paula 258
Wir erziehen jetzt mehrfarbig 261
Glossar 265
Anmerkungen 268
Literatur- und Kinderbuchempfehlungen 278
Verwendete Literatur 282