Blockaden lösen mit Körper und Geist. Konzentrative Bewegung und die bewusste Wahrnehmung des Körpers machen seelische Zustände somatisch konkret erfahrbar. Mit diesem Ansatz bietet die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ganzheitliche Behandlungsoptionen z. B. bei Angststörungen, chronischem Schmerz, Sucht, Trauma, Persönlichkeitsstörungen oder psychosomatischen Erkrankungen. Auf der Basis von Körperbildtheorien und dem Konzept der Symbolisierung stellt das Lehrbuch die Grundlagen der KBT vor und berücksichtigt dabei auch aktuelle Ansätze in Diagnostik und empirischer Forschung sowie neue Erkenntnisse aus Entwicklungstheorie und Neuropsychologie. Erfahrene Autorinnen und Autoren beschreiben detailliert die Arbeitsweise der KBT und erläutern anhand zahlreicher Fallbeispiele und Behandlungssequenzen das therapeutische Vorgehen in der Konzentrativen Einzel- und Gruppenbewegungstherapie. Differenzierte Ausführungen zu einem breiten Spektrum an spezifischen Krankheitsbildern - in der Neuauflage ergänzt um Depression sowie Traumatisierung und Frühstörungen bei Kindern - geben einen umfassenden und lebendigen Einblick in Behandlungsgeschehen und Möglichkeiten der KBT. Die theoretischen und praktischen Konzepte entsprechen dem aktuellen Ausbildungscurriculum des DAKBT. (Verlagstext)
KEYWORDS: Konzentrative Bewegungstherapie, KBT, Körperbild, Symbolik, Diagnostik, Konzentratives Spüren und Bewegen, Körperliche Selbsterfahrung, Sinneswahrnehmung, Spiel, Berührung, Einzeltherapie, Gruppentherapie, Depression, Frühstörungen, psychosomatische Erkrankungen, chronischer Schmerz, Essstörungen, Angststörungen, Traumatisierung, Trauma, Schizophrenie, Sucht, Borderline-Störung, Kinder- und Jugendlichentherapie.
INHALT:
I Theoretische Orientierung
1 Zur Bedeutung des Körperbildes / Evelyn Schmidt
1.1 Begrifflichkeit und historische Entwicklung 3
1.2 Das Körperbild in der früh-kindlichen Entwicklung 6
1.3 Körperbildphänomene in der KBT-Arbeit 8
1.4 Zusammenfassung 19
2 Symbol - Symbolik - Symbolisieren / Helmuth Stolze 21
3 Entwicklungstheoretische Modelle / Anemone Carl 27
3.1 Bedeutung der Entwicklungstheorie für die KBT 27
3.2 Entwicklungstheorien 28
3.3 Die Bedeutung der Säuglingsforschung für die KBT 40
4 Auswirkungen der KBT auf neuronale Strukturen / Christa Paluselli-Mortier
4.1 Implizites Gedächtnis und Psychotherapie
4.2 Wirkung der konzentrativen Vorgehensweise
4.3 Bewegungen
4.4 Wahrnehmung
4.5 Phänomen und Spiegelneuronen
4.6 Ermöglichung von Erfahrungen durch KBT-Angebote
4.7 Nachhaltige Veränderung durch Rückbindung
4.8 Zusammenfassung
5 Empirische Forschung / Karin Schreiber-Willnow
5.1 Wozu braucht die KBT wissenschaftliche Reflexion?
5.2 Was ist ein Zu-sich-Kommen, ein Still-Werden, ein Zur-Ruhe-Kommen?
5.3 Wie zeigt sich das Anspüren des Körpers im EEG und in den Eigenreflexen?
5.4 Werden KBT- und analytische Selbsterfahrungsgruppen unterschiedlich erlebt?
5.5 Welche gruppendynamischen Prozesse finden in kombinierten Gruppen statt?
5.6 Welche Wirkfaktoren kommen in der Gruppentherapie mit KBT zum Tragen?
5.7 Welchen längerfristigen Nutzen haben Teilnehmerinnen von einer KBT-Selbsterfahrungsgruppe?
5.8 Verbessert sich das Körper- und Selbsterleben im Laufe der stationären Behandlung mit KBT?
5.9 Welche Patientinnen profitieren besonders von der KBT?
5.10 Wie lassen sich Veränderungen im Behandlungsprozess mit KBT diagnostisch erfassen?
5.11 Welche neuen Erkenntnisse gibt es in der empirischen Forschung zur KBT und welche Entwicklungen zeichnen sich ab?
6 Diagnostik in der KBT / Clara Scheepers-Assmus, Kathinka Kintrup, Brigitte Eulenpesch, Nina Freudenberg, Ulrike Kühnel und Maria Stippler-Korp
6.1 Zur Entstehung
6.2 KBT-Diagnostik
II Methode
7 Bewegung und Ausdruck / Waltraut Betker
8 Sprechen und Handeln / Waltraut Betker
9 Arbeitsweisen in der Therapie
9.1 Konzentratives Spüren und Bewegen / Evelyn Schmidt
9.2 Körperliche Selbsterfahrung / Barbara Bayerl und Christine Möller
9.3 Gegenstände / Brigitte Eulenpesch
9.4 Raum und Zeit / Ulrike Schmitz
9.5 Sinneswahrnehmung / Katrin Damhorst
9.6 Spiel 110 / Heidi Lechler
9.7 Berührung 112 / Renate Schwarze
III Behandlungsformen
10 Einzeltherapie / Renate Schwarze 121
10.1 Beratung - Kurzzeittherapie - Langzeittherapie 121
10.2 Der Anfang 125
10.3 Die mittlere Therapiephase: Regression - Progression - Aggression 133
10.4 Trennungsphase und Abschied 137
10.5 Die therapeutische Beziehung 139
10.6 Der Körperdialog in der KBT 144
10.7 KBT ist immer anders 148
11 Gruppentherapie 150 / Anemone Carl
11.1 Einleitung: Am Anfang war die Gruppe 150
11.2 Entwicklungsphasen einer Gruppe 151
11.3 Wirkfaktoren in einer Gruppe 155
11.4 Beginn, Aufbau und Beendigung einer Gruppe 157
11.5 Aufgaben und Funktionen der Gruppenleiterin 159
11.6 Gruppenkrisen 160
11.7 Unterschiedliche Gruppenarten 162
11.8 Abschließende Überlegungen 163
IV Behandlung bei spezifischen Krankheitsbildern
12 Psychosomatische Erkrankungen 167 / Elvira Braun
12.1 Charakterisierung der Erkrankungen 167
12.2 Praxis der KBT im Rahmen einer psychosomatischen Klinik 176
12.3 Rahmenbedingungen der KBT im stationären Setting 187
13 Chronischer Schmerz 191 / Christine Breitenborn
13.1 Einleitung: Jeder Mensch kennt / Schmerzen 191
13.2 Zur Theorie der chronischen Schmerzerkrankung 191
13.3 Hypothesen zur Funktionalität des Schmerzes und zum
Chronifizierungsprozess 195
3.4 KBT-relevante Aspekte der Schmerzbehandlung 198
13.5 Der Behandlungsprozess 200
13.6 Zusammenfassende Überlegungen zur Gestaltung von KBT- Angeboten 202
14 Psychogene Essstörungen 208 / Birgit Kluck-Puttendörfer
14.1 Allgemeines zu Essstörungen 208
14.2 Phänomenologie der Essstörungen (am Beispiel der Anorexia nervosa) 208
14.3 Die Psychodynamik der Essstörungen und die psychodynamische Funktion der Symptomatik 212
14.4 Behandlung von Essstörungen mit KBT 217
14.5 Zusammenfassung und abschließende Bemerkungen 229
15 Angststörungen 231 / Heidi Lechler
15.1 Ganzheitliches Behandlungskonzept mit der KBT bei Menschen mit Angststörungen 232
15.2 Beispiel einer Patientin mit einer Panikstörung (ICD-10: F 41.0) 237
15.3 Konflikte und Entwicklungsstörungen bei Menschen mit Angst und depressiver Störung, gemischt (ICD-10: F 41.2) 241
15.4 Zusammenfassung 244
16 Depression 245 / Clara Scheepers-Assmus
16.1 Erscheinungsbilder depressiver Erkrankungen 245
16.2 Psychodynamik des depressiven Grundkonflikts 246
16.3 Körperselbst und Körperphänomene 248
16.4 Therapeutische Ziele und Grundhaltung 251
16.5 Diagnostik und Behandlungsansätze 252
16.6 Übertragung und Gegenübertragung im therapeutischen Prozess 259
17 Traumata 261 / Ulrike Schmitz
17.1 Grundvoraussetzungen für die Traumatherapie 261
17.2 Spezifische Anforderungen an die einzelnen Therapiephasen 262
17.3 Zusammenfassung 267
18 Psychiatrische Erkrankungen - Beispiel Schizophrenie 271 / Barbara Bayerl
18.1 Zur Phänomenologie der schizophrenen Erkrankung 271
18.2 Zur Behandlung der schizophrenen Erkrankung 277
19 Suchterkrankungen 286 / Brigitte Eulenpesch
19.1 Definition der Sucht 286
19.2 Ursachen 286
19.3 KBT mit Suchtkranken 287
19.4 KBT bei verschiedenen Störungsformen 292
19.5 Indikationsspezifische Themen im Therapieprozess 294
20 Borderline-Persönlichkeitsstörung 296 / Anita M. Franz
20.1 Allgemeines Krankheitsbild 296
20.2 Phänomenologie der Borderline-Patienten in der KBT 297
20.3 Behandlung 302
V Behandlung von Kindern und Jugendlichen
21 Kinder- und Jugendlichentherapie 313 / Margit Eberl
21.1 Einleitung 313
21.2 Störungsbilder 313
21.3 Das Spiel als Basis der KBT mit Kindern und Jugendlichen 314
21.4 Erstgespräch 317
21.5 Setting 320
21.6 Das Angebot 322
21.7 Der Umgang mit dem Symbol 325
21.8 Die Gegenübertragung 327
21.9 Die therapeutische Beziehung 327
21.10 Die Sprache 328
21.11 Bedeutung der Gruppentherapie 328
21.12 Zusammenfassung 331
22 Traumatisierung und Frühstörungen bei Kindern 332 / Marina Müller und Andrea Plank-Matias
22.1 Phänomenologie 332
22.2 Sicherheit, Schutz und Bindung 336
22.3 Therapieziele 343
22.4 Grundbausteine der Arbeit 348
22.5 Zusammenfassung 353
VI Beratung und Ausbildung
23 Universitäre Ausbildung 357 / Degenhard Offergeld
23.1 Pädagogisch-psychologisches Praxisseminar mit Methoden der KBT 357
23.2 Stellenwert der Selbsterfahrung im Rahmen der universitären Ausbildung 357
23.3 Sozial-kommunikative Kompetenz als Ziel des KBT-Selbsterfahrungsseminars 358
23.4 Die Beziehungsfähigkeit des Menschen als Inhalt des
KBT-Selbsterfahrungsseminars 360
23.5 KBT-spezifische Themenbereiche 360
23.6 Persönlichkeitsentwicklung durch symbolische Wahrnehmung 365
23.7 Identitäts- und Sinnerfahrung durch das Spiel 366
23.8 Die spirituell-ethische Dimension des universitären
KBT-Selbsterfahrungsseminars 367
23.9 Was nehmen Studierende aus dem KBT-Seminar mit? 368
24 Supervision 370 / Anita M. Franz
24.1 Definition 370
24.2 Zielsetzung 370
24.3 Theorie und Methode 370
Sachverzeichnis 381