Die Blütenökologie als eigenständiger Wissenschaftszweig, welcher die Beziehungen zwischen den Blüten und ihren tierischen Bestäubern erforscht, entwickelte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als umfangreiche Beobachtungen an Blüten und Blütenbesuchern erfolgten. Im 20. Jahrhundert zunächst ins Abseits geraten, rückte die Blütenökologie gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch der Ökonomen und Naturschützer.
Die Forschung wendet sich heute verstärkt den molekularbiologischen Aspekten der Blütenökologie zu, während die Wirtschaft neue Wege der Bestäubung von Nutzpflanzen sucht. Im Naturschutz macht man sich Gedanken über die zunehmende Blütenarmut unserer Landschaft im Gefolge veränderter Landnutzungen und deren Auswirkungen auf das gesamte ökologische Beziehungsgeflecht.
Im ersten Band dieses Werks werden die tierischen Partner der Blütenpflanzen vorgestellt, mit ihren Eigenheiten, die sie im Beziehungsgeflecht mit den von ihnen besuchten Blüten entwickelt haben. Ein Großteil des Bandes wird eingenommen von den Insekten, doch haben sich aus nahezu allen Tiergruppen einige Vertreter dazu verführen lassen, sich auf eine Beziehung mit den Blüten einzulassen. Daneben wird die Bedeutung der Blütenökologie für den Menschen und die Gesellschaft in ihren verschiedensten Aspekten vorgestellt.
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Vorwort
Danksagung
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in die Blütenökologie
1.1 Vorgeschichte zur Blütenökologie
1.2 Geschichte der Blütenökologie
2 Biotische Bestäubung aus Sicht der Tiere
2.1 Auf Blütenbesuch spezialisierte Tiergruppen
2.2 Morphologische Anpassungen
2.3 Physiologische Anpassungen
2.3.1 Sinnesphysiologische Anpassungen
2.3.2 Stoffwechselphysiologische Anpassungen
2.4 Konkurrenz und Konkurrenzvermeidung
2.5 Sonderentwicklungen
2.5.1 Oligolektie
2.5.2 Blüteneinbruch
2.5.3 Warnung vor Gefahren an Blüten
2.5.4 Blüten als Balzplatz
2.6 Blütenbesuchende Tiergruppen
2.6.1 Käfer (Coleoptera)
2.6.2 Schmetterlinge (Lepidoptera)
2.6.3 Fliegen (Diptera) 78
2.6.4 Hautflügler (Hymenoptera) 84
2.6.5 Thripse oder Fransenflügler (Thysanoptera) 102
2.6.6 Weitere Insekten als Bestäuber 103
2.6.7 Blumenvögel 104
2.6.8 Vogelblumenmilben als Bestäuber? 110
2.6.9 Fiedertiere (Chiroptera) 110
2.6.10 Flugunfähige Säuger 118
2.6.11 Echsen als Bestäuber 124
2.6.12 Überblick über die blütenbestäubenden Tiere 126
3 Blüten als Teillebensraum 128
3.1 Blüten als Bar, Schutzquartier und Wärmestube 128
3.2 Die Blüte als Jagdgrund 131
3.3 Besonders enge Blütenpflanze-Insekt-Bindungen 137
3.4 Gallbildung in Blüten 142
3.5 Nutzung von Blüten durch Pilze 145
3.6 Extraflorale Nektarien 146
4 Florale Faunistik 150
4.1 Entwicklung der floralen Faunistik in Mitteleuropa 150
4.2 Beispiele zur floralen Faunistik 152
5 Gesellschaft und Blütenökologie 163
5.1 Symbolik der Blüten 164
5.2 Industrielle Nutzung von Blüten 169
5.2.1 Blumendüfte und Parfümindustrie 170
5.2.2 Blüten für Gourmets 172
5.3 Bestäubungsindustrie 175
5.4 Biologische Schädlingskontrolle mit Blüten 182
5.5 Gefahren durch Blütenbesuche 186
5.6 Blütenökologie und Kriminologie 190
5.7 Honigbienen als Minensucher? 191
6 Blütenökologie und Umwelt 192
6.1 Klimawandel und Blütenökologie 192
6.2 Neophyten aus blütenökologischer Sicht 194
6.3 Einfluss der Landnutzung und Umweltverschmutzung auf die Blütenökologie 200
6.4 Neue Blüte-Tier-Interaktionen 204
7 Bedeutung der zoogamen Blütenbestäubung 207
7.1 Ökologische Bedeutung der zoogamen Blütenbestäubung 207
7.2 Ökonomische Bedeutung der zoogamen Blütenbestäubung 215
8 Literaturverzeichnis 225
9 Register 240
9.1 Pflanzen und Pilze 240
9.2 Tiere 242