Schon heute schafft es die Weltgemeinschaft nicht, alle Menschen mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Felix zu Löwenstein nennt die Gründe. Vor allem aber fragt er, wie in Zukunft neun Milliarden Menschen ernährt werden können. Seine engagierte Position ist eine klare Absage an die industrielle Landwirtschaft und ihr unhaltbares Wachstumsversprechen, das auf genveränderte Pflanzen, den Einsatz von Pestiziden und die Schaffung von Monokulturen setzt. Seine Alternative: Nahrungsmittelproduktion auf der Grundlage des ökologischen Landbaus.
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Agrarwissenschaftler und Biolandwirt, wurde in eine traditionsreiche, weit verzweigte Familie geboren. Nach der Schulzeit am Jesuitenkolleg St. Blasien studierte Löwenstein an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der TU München in Weihenstephan und schloss das Studium 1982 mit der Promotion ab. Nach einer dreijährigen Entwicklungshelfer-Tätigkeit auf Haiti übernahm er den elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb und stellte das Gut in Südhessen, das seit 500 Jahren im Besitz der Familie ist, auf Bio um. Löwenstein ist Landwirt im Anbauverband Naturland und Mitglied in dessen Präsidium. Als Vorstandsvorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) ist er politischer Vertreter der deutschen Bio-Branche und ein gefragter Redner.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Worum geht es? 9
Die Masse macht's? Eben nicht! 17
"Wir lassen sie verhungern" 18
Die Rückkehr des Kolonialismus: Land Grabbing 25
Die Fahrt ins Bodenlose 29
Hunger und Klimawandel 31
Hungermacher auf vier Rädem 33
Hungermacher in Nadelstreifen 39,
Aus "genug" wird "zu wenig":
Kalorienvernichtung durch Fleischerzeugung 41
200 Prozent erzeugen, um 100 Prozent zu essen? 47
Nur Effizienz zählt 53
Künstlicher Stickstoff:
Treibstoff der industrialisierten Landwirtschaft 55
In Milliarden Jahren entstanden,
in wenigen Jahrzehnten verbraucht: Phosphat 63
Die Axt an der Wurzel:
Landwirtschaft gegen Biodiversität 65
Darf's noch mehr sein?
Antibiotika an der Fleischtheke 74
Die Alternative: ökologische Intensivierung 81
Was Biobauern heute schon leisten 82
Kann Ökolandbau die Welt ernähren? 85
Kleinbauern: Opfer der Hungerkrisen
und Garanten der Ernährungssicherung 87
Vielfalt schafft stabile Verhältnisse 90
Intensiv und intelligent 93
Der Fleiß hat einen langen Namen 95
Vom intelligenten Umgang mit der Natur:
das Push-and-pull-System 108
Die Spatzen pfeifen's von den Dächern 111
Die Hebel für den Wandel 113
"Die Farbe der Forschung" 113
Bildung, Bildung, Bildung 117
Konkurrenz belebt das Geschäft 120
Was, wenn die Preise lügen? i 122
Den Wandel vollziehen 125
Öffentliches Geld für öffentliche Güter 128
Wofür Handelsabkommen gut sein könnten 130
Ohne Pioniere geht nichts 132
Anhang
Was ist "bäuerliche Landwirtschaft"? 137
Anmerkungen 141