Wie Trauma-Opfer sich von »Inneren Tätern« befreien
Traumatisierungen, die durch Menschen erfolgen, wie bei sexueller Gewalt, wiederholtem körperlichen und emotionalem Missbrauch oder Folter, stellen TraumatherapeutInnen immer noch vor große Herausforderungen.
Roland Kachler legt mit diesem Buch einen neuen Ansatz vor, der die toxischen psychischen Abläufe bei einer Man-made-Traumatisierung sehr genau unter die Lupe nimmt und die Behandlungspraxis auf diese Erkenntnisse abstimmt. Im Zentrum der Neukonzeption steht der Vorgang der Intrusion, bei der ein Täter gewaltsam in den Innenraum des Opfers eindringt und sein »Täter-Imprint« hinterlässt. Das führt bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu großen Verletzungen und langanhaltenden Störungen. Wie die zahlreichen Behandlungsbeispiele zeigen, wird eine Traumaheilung möglich, wenn es gelingt, den »Inneren Täter« vollständig zu entmachten und zu distanzieren.
- Ein innovativer Beitrag zur Traumabehandlung
- Konzeptuell überzeugend und in der Praxis erprobt
- Anwendungsbezogen, mit vielen Beispielen
Inhalt
Einleitung: Das Projekt dieses Buches – ein neuer Ansatz in der Traumatherapie . . . . 7
1 Komplextraumata als gewaltförmige und intrusive Traumatisierung . . . . . 15
1.1 Formen der gewaltförmigen, intrusiven Traumatisierung . . . . . .. . 16
1.2 Die Intrusion – Grenzverletzung und Eindringen des Täters . . . . . . . . . 20
1.3 Die Prozesse der Intrusion und Invasion des Täters
in den Innenraum der Betroffenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
1.4 Traumatherapeutische Konsequenzen und Interventionen . . . . 29
2 Das TäterImprint und der internale TäterKomplex –
wie der Innere Täter entsteht und destruktiv wirkt . . . . . . . 32
2.1 Das Imprinting – die Entstehung des TäterImprints . . . . . . . 33
2.2 Das Imprint als Prägung auf der Ebene der Sinnesmodalitäten . . . . . . . . . . . 35
2.3 Imprinting als Prägung auf verschiedenen zentralen
neuropsychologischen Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
2.4 Introjektion und TäterIntrojekt als Sekundärprozess –
der internale TäterKomplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
2.5 Das TäterImprint und der innere TäterKomplex
als bleibende destruktive und toxische Fremdkörper . . . . . . . . 50
2.6 Konsequenzen für die Traumatherapie bei Komplextraumata . . . . . . . . 54
3 Das Trauma der Betroffenen – die Verletzung und
Verwundung des KörperHauses und des SelbstHauses 57
3.1 Die evolutionsbiologisch angelegten neuropsycho
logischen Reaktionen des Körpers bei einer Intrusion . . . . . . 57
3.2 Die psychischen und physischen Innenräume des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
3.3 Das TraumaKörperHaus und das TraumaSelbstHaus . . . . . . . . . . . . . . . 67
3.4 Der Einbruch in das KörperHaus –
die Entstehung des TraumaKörperHauses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
3.5 Der Einbruch in das SelbstHaus –
die Entstehung des TraumaSelbstHauses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
3.6 Bleibende Beschädigungen des Trauma
KörperHauses und des TraumaSelbstHauses – die Traumafolgestörungen . . . 95
4 Traumatherapie als Depotenzierung und Distanzierung des TäterImprints und
des internalen TäterKomplexes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
4.1 Bergen der traumatisierten EgoStates aus intrusiver
Traumatisierungsszene als Traumatransformation . . . . . . . . . . . 103
4.2 Beelterungsarbeit und beginnende Heilung
am schützenden heilsamen Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
4.3 Depotenzierung und Distanzierung des TäterImprints . . . . . . . . . . . . . .114
4.4 Herausforderungen und Schwierigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
5 Traumatherapie als Heilung des TraumaKörper
Hauses und des TraumaSelbstHauses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147
5.1 Traumaheilung als Heilung des TraumaKörperHauses . . . . . .149
5.2 Wiederaneignung und Wiederbewohnen des KörpersHauses . . . . . . . . . . .172
5.3 Traumaheilung als Heilung des TraumaSelbstHauses . . . . . . . . . . . . . . . . . .176
Statt eines Nachwortes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188