Ob auf unserer Zunge oder in unserem Darm, ob unter dem Meeresboden oder in der Troposphäre: Bakterien, Viren und andere Mikroben sind die eigentlichen Herrscher der Welt.
Ohne Mikroben gäbe es kein Leben auf unserem Planeten. Doch erst in den letzten Jahren erkennen die Wissenschaftler wie schwindelerregend hoch ihre Zahl und Bedeutung tatsächlich ist, wie eng und vielfältig die Verbindungen von Tieren und Pflanzen mit den mikrobiellen Winzlingen wirklich sind. Diese neuen revolutionären Erkenntnisse, von denen Bernhard Kegel kenntnisreich und höchst anschaulich erzählt, werden die Art, wie wir uns selbst und das Phänomen Leben sehen, vollständig verändern. Mit modernsten Methoden sind Wissenschaftler dabei, den Vorhang vor einem Schauspiel zu lüften, das weniger von Krankheit, als von Gesundheit, Kooperation und Arbeitsteilung handelt.
Die großen Fragen müssen neu gestellt werden: Welchen Einfluss haben diese Winzlinge auf die Evolution genommen? Welchen üben sie noch heute aus - und wie kann man dieses Wissen in der Medizin nutzen? Welche Wirkung haben sie auf das Klima und die Ökosysteme? Eines ist schon jetzt klar: Kein Lebewesen ist mit sich allein. Biologische Individuen existieren nicht und haben nie existiert. Was hinter dem von der modernen Forschung gelüfteten Vorhang sichtbar wird, ist nichts Geringeres als ein atemberaubend neues Bild von der Welt, in der wir leben.
Bernhard Kegel, geboren 1953 in Berlin, studierte Chemie und Biologie an der Freien Universität Berlin, danach Forschungstätigkeit, Arbeit als ökologischer Gutachter und Lehrbeauftragter. Seit 1993 veröffentlichte Bernhard Kegel mehrere Romane und Sachbücher, bei DuMont erschienen die Sachbücher ›Epigenetik‹ (2009), ›Tiere in der Stadt‹ und ›Die Ameise als Tramp‹ (beide 2013). Bernhard Kegels Bücher wurden mit mehreren Publizistikpreisen ausgezeichnet. Er lebt als freier Autor und Wissenschaftspublizist in Berlin.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einführung 9
1. Mikrobenwelt - In Zeiten großer Entdeckungen 19
2. Von Korallen und Menschen 49
- Akaba - Vorbereitungen 49
- Partner 55
- A Nugget ofHope 62
- Akaba - Der Chromatograf 68
- Stickstoff 70
- Akaba - Die Inkubation 76
- Vom Duo zum Trio 78
- Ein Holobiont 81
3. Dreieinhalb Milliarden Jahre unter sich - Mikroben und die Urerde 91
- Ein fiebriges Planetenkleinkind 93
-Versierte Chemiker 99
- Licht, Wasser und Sauerstoff 101
- Die dritte Domäne 108
- Organellen und Symbiosen 112
4. With helpfrom our littlefriends - Eine Welt der Holobionten 125
- Schwämme (Porifera) 129
- Leben ohne Mund und Darm 135
- Leuchtende Zwerge 145
- Kleine Beschützer 150
- Die anderen Mikroben 169
- Grüne Kollektive - Die Pflanzen 180
- Hyänen, Menschen und die Macht der Düfte 195
5. Im Darm 207
-(Er-)Kennst du mich? 207
- Der dichtest besiedelte Ort der Welt 212
- Krank - Dysbiosen und das Spiel mit dem antibiotischen Feuer 228
6. Holobionten intern 243
- Wie Holobionten zu ihren Mikroben kommen 245
- Dialoge 252
- Mom knows best? - Wie der Mensch zum Holobionten wird 269
- Die Strippenzieher 282
- Das zweite Gehirn 294
7. Evolution und Ontogenese in einer Welt der Holobionten 305
Anmerkungen 329
Literatur 349
Index 373
Danksagung 381