Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende »Ausnahmezustand« bieten die Gelegenheit, Normativitäten infrage zu stellen, aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Mit ihrer neuen Theorie der Fragilität verdeutlichen Yener Bayramoglu und María do Mar Castro Varela, dass es im Sinne sozialer Gerechtigkeit weniger um eine Akzeptanz heterogener Lebensweisen gehen sollte als vielmehr um die Beachtung und Akzeptanz von Vulnerabilitäten, die strukturell befördert und stabilisiert werden. Ihr Ansatz bringt unterschiedliche Perspektiven aus Ethik, Politik und Kunst zusammen und bietet - u.a. im Kontext von Digitalität, Rassismus und Solidarität - die Möglichkeit, die Pandemie anders zu evaluieren.
Inhalt
Geleitworte........................................................................................ 7
Vorwort............................................................................................ 9
I. Einleitung: Post/pandemische serendipity...................................... 15
II. Eine neue Theorie der Fragilität................................................... 27
Ambivalente Fragilitäten.................................................................... 36
Pandemische Gespenster.................................................................. 40
Quo vadis? Fragile Hoffnung in dystopischen Zeiten................................... 43
III. Zurück zu welcher Normalität?.................................................. 49
Das »gute Lebern und die unerfüllte Sehnsucht nach Gerechtigkeit............. 52
Status necessitatis - Ausnahmezustand................................................... 57
IV. Biopolitik und Nekropolitik in post/pandemischen Zeiten.................. 65
Miasmatische Perspektiven: Politik des Atmens.........................................67
Digitale Biopolitik...............................................................................76
Posthumanistisches sterben machen.................................................... 82
Algorithmen, die verletzen.................................................................. 89
Agnotologische Nekropolitik..................................................................97
V. Üble Launen und marginalisierte Körper ......................................103
Pandemien und die Angst vor den »Anderem........................................... 105
Traumatische Iterationen: Die »Anderen« und die Medizin...........................114
Erinnerungen an die Aidskrise.............................................................. 119
Pandemische Grenzpolitiken............................................................... 127
VI. Pandemisierte Körper............................................................... 139
(Un-)Mögliche Umarmungen.................................................................145
>Saubere< Sexualität.......................................................................... 150
VII. Influenza und influencer.............................................................157
Die Macht der Gerüchte.......................................................................161
Mediale Konspirationen und Antisemitismus........................................... 165
Soziale Medien: Beziehung und Hass...................................................... 167
Ouerdenker*innen und die Wiederkehr des Faschismus............................. 170
VIII. Denouement. Entknotung ...........................................................181
Abbildungsverzeichnis...................................................................... 189
Literatur......................................................................................... 191