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Todestrieb und Erkenntnis

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Fagioli, Massimo
Verfasser*innenangabe: Massimo Fagioli
Jahr: 2011
Verlag: Frankfurt am Main, Stroemfeld
Mediengruppe: Buch
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Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.HPP Fagio / College 3f - Psychologie / Regal 336 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Als der römische Psychiater Massimo Fagioli dieses Buch 1970 als Abschluß seiner psychoanalytischen Ausbildung vorlegte, wußte er, daß die in ihm enthaltenen Traumdeutungen Aufsehen erregen würden. Er konnte aber nicht ahnen, daß es die italienische Kultur weit über Fachkreise hinaus beeinflussen und, wie La Stampa im Mai 2010 schrieb, heute, vierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung, als Meisterwerk zu gelten hat. Fagioli, der die letzten Jahre seiner Kindheit im Krieg als Kurier der italienischen Partisanen verbrachte, in Venedig und Padua zum Psychiater ausgebildet wurde und danach in der Schweiz eine "Therapeutische Gemeinschaft" für Psychosepatienten an Ludwig Binswangers Klinik leitete, entwirft in dem Buch ein innovatives Gesamtkonzept der Behandlung psychischer Krankheiten, nach dem mittlerweile zahlreiche italienische Psychiater und Psychologen erfolgreich arbeiten. Zentral für dieses neue therapeutische Paradigma ist eine kohärente Deutung unbewußter Beziehungsdynamik, im besonderen der Triebreaktion des Patienten auf jegliche Form von Abwesenheit: der sogenannten Verschwindensphantasie, die als Todestrieb zu Gefühllosigkeit und innerer Leere führen kann oder, wie Michael Ende in seiner teilweise an Fagliolis Buch angelehnten Unendlichen Geschichte ausdrückte, zum Nichts. Ausgehend von der Entdeckung der Verschwindensphantasie entsteht in den fünf Kapiteln des Buches eine revolutionäre Sicht des menschlichen Ichs, des Unbewußten und der psychischen Entwicklung im ersten Lebensjahr. Mit seiner Theorie der menschlichen Geburt geht Fagioli dabei weit über die bekannten Überlegungen zum Geburtstrauma hinaus. Seine These, daß die menschliche Psyche im Zusammenwirken von intrauteriner Biologie und Triebreaktion auf die Umweltreize im Moment der Geburt entsteht, hat das Buch zu einem wesentlichen Element in der augenblicklichen bioethischen Debatte in Italien gemacht und die immer schon bestehende politische Dimension von Fagiolis Theorie deutlich hervorgehoben.
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur Erstausgabe 9
I Die Verschwindensphantasie. 17
Die »Abwesenheit« des Analytikers 17
Die Problematik der »Frustration« 19
Die Reaktion des Analysanden auf die Abwesenheit des Analytikers
27
Eine Fallgeschichte 30
II Verschwindensphantasie und Todestrieb 43
Sadomasochistische Beziehung und Verschwindensphantasie
gegen das Objekt 44
Der Todestrieb als Phantasie 46
Kann die Verschwindensphantasie die Erinnerungsspur eines
früheren Zustandes sein? 50
Die Erinnerungsspur des früheren Zustandes 52
Die Erinnerungsspur des Intrauterinzustandes als libidinöse
Fähigkeit, die zum Begehren wird 58
Die Verschwindensphantasie als kreative Leistung desTodestriebes
61
Todestrieb und Erkenntnis. Persönliche Entwicklung und
Lauf zum Tod 66
Überlegungen zum BegrifFIdentifizierung 70
Neonatale »Blindheit« und erste Beziehung zur Brust. Die
Gier 72
Die Spaltung. Physisches Objekt und psychisches Objekt 74
Todestrieb und Realisierung psychischen Lebens 77
Das Nein und das Sichentfernen, ohne das Objekt verschwinden
zu lassen 82
III Verschwindensphantasie und orale Ambivalenz. Neugier und
Affektivität 89
Auf ödipaler Ebene 90
In der Beziehung zum Partialobjekt Brust 93
Die Ambivalenz 97
Aufgeben des Begehrens und Angst vor Gefühllosigkeit 105
Angst vor Gefühllosigkeit und die Schwierigkeit, die Patienten
unabhängig zu machen 109
Ein klinischer Fall 114
Neugier und Sexualität 120
Ablösung vom physischen Objekt und depressive Position
nach M. Klein 123
Verlust des Objektbildes und Schaffung des Wortsymbols 125
Das Totalobjekt als dreidimensionaler Körper 127
IV Verschwindensphantasie und Neid 133
Neonatale »Blindheit« und Spaltung in Gut und Böse 133
Neid in der Beziehung zum »guten« Objekt 135
Neid und projektive Identifizierung 139
Aggressivität und »Tod« in der Objektbeziehung 144
Neid und Ausrichtung des Triebes gegen das Objekt 147
Über die Unmöglichkeit, so wie das Objekt zu sein 149
Identifizierung mit dem beneideten Objekt 156
Neid und Idealisierung 158
NeidangrifFauf das Totalobjekt mit genitaler Libido 161
Dankbarkeit und Anerkennung. Depressive Abhängigkeit
vom idealisierten Objekt und Freiheit 163
V Projektion und Intuition 167
Neugier und Projektion 168
Der Begriff intuition 174
Das Gesetz der Gleichheit 183
Projektion als ein Sich-das-Objekt-Angleichen 185
Projektive Identifizierung, Projektion und triebbedingte
Hinwendung zum Objekt 189
Die »Isolation« des Analytikers und seine Iibidodynamik 199
»Das kann ich nicht« als Konfliktsituation 206
Intuitionsfähigkeit des Analytikers als Grundelement der
analytischen Arbeit 208
Die Sphinx 212
Den eigenen Gedanken ein Subjekt geben. Das Wiedererlangen
der Libido 213
Vorwort zur zweiten Ausgabe 216
Vorwort zur fianzösischen Ausgabe 224
Vorwort zurßinflen Auflage 234
Die unsichtbare Gewalt. Vierzig Jahre danach 259
Anmerkungen der Übersetzer 267
Literaturverzeichnis 269
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Fagioli, Massimo
Verfasser*innenangabe: Massimo Fagioli
Jahr: 2011
Verlag: Frankfurt am Main, Stroemfeld
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPP
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ISBN: 978-3-86600-076-6
2. ISBN: 3-86600-076-6
Beschreibung: 270 S.
Schlagwörter: Geburt, Psychische Entwicklung, Psychoanalyse, Psychoanalytische Therapie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Homberg, Annelore [Übers.]; Iannaco, Cecilia [Übers.]; Marinelli, Antonio [Übers.]
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Instinto di morte e conoscenza <dt.>
Fußnote: Literaturverz. S. 269 - 270
Mediengruppe: Buch