Deutsches Design hat einen unverwechselbaren Ruf, wenn es um Qualität, Langlebigkeit und Formschlichtheit gibt. Ob Stahlrohrmöbel aus der Bauhauszeit, der VW Käfer, die BRAUN Stereoanlagen oder Bulthaup Küchen: Hinter den seriell gefertigten Produkten stecken leidenschaftliche Formgeber, deren Namen man nicht kennt, die sich aber der technischen Innovation und einer Gestaltsprache für die Zukunft verschrieben haben. Ob im Produktdesign, im Kommunikations- oder Modedesign, die Deutschen überzeugen auch aktuell auf dem Weltmarkt durch Nachhaltigkeit und Raffinesse. Die dreiteilige Filmreihe begibt sich auf die Spurensuche des deutschen Design-Erfolges und erforscht in Tokio, New York und Mailand, warum »Design Made in Germany« so gefragt ist.
1. Produktdesign aus Deutschland
In der ersten Folge geben wir einen Überblick über die Highlights der letzten Jahrzehnte in Sachen Produktdesign, und geben Einblicke in aktuelle Entwürfe und Entstehungsprozesse: Dafür portraitieren wir den vielfach ausgezeichneten Autorendesigner und Shooting Star Stefan Diez, der in seinem Atelier in München immer an mindestens 5 Projekten parallel arbeitet. Wir besuchen Richard Sapper, Schöpfer von Klassikern wie der legendären »Tizio« Lampe oder des schwarzen IBM Think Pads, der im Februar 2009 von der Bundesrepublik für sein (bisheriges) Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Und wir kommen in New York dem Geheimnis der Bulthaup Küchen näher, die von der Niederbayerischen Provinz aus einen Siegeszug in die ganze Welt angetreten haben, und hinter deren aktuellem Kernmodell B3 der ehemalige Siemens Chefdesigner Herbert Schultes steckt. Auch wenn die Globalisierung voranschreitet, und die Grenzen zwischen den Ländern verschwimmen, hat sich »Design made in Germany« in den letzten 100 Jahren ein Profil verschafft, das weltweit erkennbar ist.
2: Modedesign
Über ein halbes Jahrhundert lag Berlin im modischen Dornröschenschlaf. Doch spätestens seitdem die Stadt 2007 von der Unesco zur Design-Hauptstadt gekürt wurde und sich wichtige Modemessen wie die »Bred and Butter«, die Premium und die Fashionweek etabliert haben, verlieren die etablierten deutschen Modezentren immer mehr an Bedeutung. Nirgendwo sonst in Deutschland leben inzwischen so viele junge kreative Modemacher wie an der Spree, mit Erstaunen schaut die Mode-Welt auf die phantasievollen Kreationen der jungen deutschen Modedesigner. Besonders die Fashiongeneration in Japan ist fasziniert von der romantischen Coolness und der schrägen Eleganz »Made in Berlin«. Wir haben einen der trendigsten Läden Tokios besucht, er liegt mitten im Szenebezirk Shibuya. Die Boutique »Wut Berlin« vertritt mehr als 20 Berliner Modedesigner, von Bernadette Penkov bis Kaviar Gauche. Ausserdem haben wir in Tokio den Erfolg der deutschen Haute-Couture Öko-Schuhe von Trippen und der Blechbrillen von ic! Berlin recherchiert und herausbekommen warum ausgerechnet diese Schuhe und Brillen die asiatischen Länder erobern.
In Berlin haben wir den Mode-Experte Jörg Wichmann porträtiert, er betreibt in Berlin-Friedrichshain den Designer-Shop Berlinomat. 180 deutsche Labels hat der Modeexperte versammelt, über Fashion und Accsessoirs, bis hin zu Kleinmöbeln zeigt Berlinomat genau jene Mischung aus Innovationskraft und Weltoffenheit, die der deutschen Modeszene bisher fehlte. Inzwischen präsentiert Wiechmann seine Talente in Designertempeln weltweit, von der Pariser Galerie Lafayette bis zum Museum of Modern Art, dem Moma in New York.
Die Schwäbin Gabriele Strehle gehört mit ihrem Modelabel Strenesse zu den erfolgreichsten Modedesigern im Land. Mit der außergewöhnlichen Qualität und der eleganten Formschlichtheit ihrer Entwürfe prägt sie seit Jahrzehnten den Ruf deutscher Designtugenden. 2006 verpasste Strehle dem deutschen Nationalteam anlässlich der Fußballweltmeisterschaft ein völlig neues Mode-Image. Das Credo: Coole Eleganz gepaart mit der so typisch deutschen Nachhaltigkeit. Uns hat sie verraten was für sie typisch deutsche Designtugenden sind.
Die Mode von Ayzit Bostan aus München gilt seit einigen Jahren als Geheimtipp: Dem Taschenhersteller BREE gefiel der minimalistisch-moderne Stil der Modemacherin so gut, dass er Ayzit Bostan bat, als Autorendesignerin eine eigene Handtaschenkollektion zu entwerfen. In ihrem Münchner Atelier liess Sie uns bei den Entwürfen zu ihrer aktuellen Kollektion über die Schulter gucken.
3: Kommunikationsdesign aus Deutschland
Die jüngste und abstrakteste Designfachrichtung ist das Kommunikationsdesign. Sie gilt als eine der wichtigsten Gestaltungskünste der Zukunft, denn ohne ein gut gestaltetes Markenimage dem sogenannten »Branding« kann sich heute keine Firma mehr erfolgreich auf dem globalen Weltmarkt durchsetzen. Der Film zeigt anhand ganz praktischer Beispiele was Kommunikationsdesign bedeutet und erforscht in Japan wie es gelingt den Wert einer deutsche Marke in die Welt zu kommunizieren.
Schon die Gründer der legendären Bauhausschule erkannten das erfolgreiches Design im Zusammenspiel der einzelnen Gestaltungkünste liegt. Im Zeitalter der neuen Medien erlebt das Kommunikationsdesign in Deutschland eine völlig neue Bedeutung.
Studenten aus der ganzen Welt pilgern an die renommierte DesignHochschule Burg Giebichenstein in Halle, um hier zu lernen wie man im Zeitalter der medialen Sinnesüberflutung visuelle Aufmerksamkeit kreeirt. Das typisch deutsche Zweiflertum hat sich dabei in dieser jungen Wissenschaft als besonders Qualitätsmerkmal erwiesen.
Mike Meirè gilt als einer der kreativsten Kommunikationsdesigner im Land. Als Art Director gestaltet er das Layout renommierter Zeitschriften wie BrandEins und Archiplus. In seiner Kölner Agentur sind die Corporate Identitys - die Unternehmensidentitäten - etlicher deutscher Marken enstanden. Eine seiner erfolgreichsten Imagekampagnen entwickelte er für den weltweit agierenden Armaturen-Hersteller Dornbracht, in dem er namhafte Künstler wie den Fotografen Jürgen Teller aufforderte das Ritual des Waschens in ihre Arbeiten einfliessen zu lassen. Der Wasserhahn als Muse, mit diesem sogenannten »Marken-Branding« erregte Meiré nicht nur bei den Kunden sondern auch in der gesamten Kunstwelt Aufsehen.
Die Stücke der Porzellandesignerin Stefanie Hering aus Berlin wurden weltweit prämiert und stehen heute in zahlreichen Museen. Trotzdem hat Hering das Gefühl das sie die deutsche Wertarbeit die hinter ihrem Produkt steht besser kommunizieren muss, dabei hilft ihr Erik Spiekermann, - der Gestalter gilt international als Papst des Informationsdesigns. Er ist Ehrendoktor des renommierten Designcollege in Pasadena und Präsidiumsmitglied zahlreicher internationaler Design-Institutionen. Ob Deutsche Bahn oder Berliner Philharmoniker, Spiekermanns Aufgabe besteht darin ein visuelles Erscheinungsbild zu entwerfen, das die Unternehmenspersönlichkeit seiner hochkarätigen Kunden ausdrückt.
(Verlagstext)