(I-22/03-C3) (GM ZWs / PL)
Rassismus hat eine sehr lange Geschichte. Er diente immer auch als Begründung für das Schaffen von Machtstrukturen und der Erhaltung sozialer Ungleichheit. Das Buch ist ein wissenschaftlich fundierter Beitrag zum Thema und bietet eine große Fülle von Details.
INHALT
Einleitende Bemerkungen: Black Lives Matter in Zeiten der COVID-19-Krise 9
I. RASSISMUS: GRUNDLAGEN, KONZEPTIONELLE VERIRRUNGEN
UND STRÖMUNGEN 15
1. Othering und Privilegien im Kontext sozialer Ungleichheit 15
2. Rassismus als Erfindung und Othering mittels <Rassen> 17
3. Rassismus. Überlegungen zur Begriffsbestimmung 22
4. Der Racial Turn oder soziale Positionen im Rassismus 23
4.1. Weißsein als soziale Position infolge rassistischer Macht und Privilegierung 25
4.2. Soziale Positionen infolge rassistischer Diskriminierung:
Schwarz, People of Color, Indigene, Jüdisch und Passing 29
5. Warum die Begriffe <Ausländer-> oder «Fremdenfeindlichkeit) sowie
<positiver Rassismus) unzutreffend sind 35
6. Gibt es nicht: «Umgekehrter Rassismus) und «Außereuropäischer Rassismus) 38
7. Rassismus unter rassistisch Diskriminierten: «Teile und herrsche) und
Colorismus 45
8. Verinnerlichter Rassismus 49
9. Strömungen des Rassismus 52
9.1. Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus 53
9.2. Rassismus gegenüber Schwarzen 58
9.3. Orientalistischer Rassismus 60
9.4. Ziganistischer Rassismus 64
9.5. Rassismus gegenüber Indigenen Menschen 68
10. «Rassismus ohne Rassen) als Irrtum 75
II. GESCHICHTE DES RASSISMUS ALS GESCHICHTE DER
ERFINDUNG VON «RASSEN» 79
1. Griechische Konstruktionen vom Selbst und Anderen 80
1.1. Das Erwachen des Griechischseins 80
1.2. Das nichtgriechische Andere 83
1.3. Argumentationsmuster der Differenz 85
1.4. Theorie zur Sklaverei von Aristoteles 89
1.5. Noahs Fluch über Ham - eine antike Erfindung mit rassistischer Strahlkraft 94
2. Die Erweckung des Weißseins 95
2.1. Wie die christliche Farbsymbolik <Hautfarbe> erzählt und Räume
kartiert: Die Geburt der Schwarz-Weiß-Antithese 95
2.2. <Hautfarbe> und Religion in Eschenbachs Parzival 98
2.3. 1492 als Zäsur verschränkter Rassismen 101
3. Maafa und das kolonial geprägte Weißsein 120
3.1. Maafa als singuläres Modell der Versklavung 120
3.2. Ein kurzer historischer Abriss der europäischen Versklavung von
Afrikanerinnen im 15. bis 18. Jahrhundert 126
3.3. Jenseits vollwertiger Menschlichkeit): Rechtlosigkeit und deren Legitimation 133
4. <Rassen>theorien in der Aufklärung 147
4.1. Rassismus in Philosophie und Naturwissenschaft 147
4.2. Versklavte, die Sklaverei als Befreiung erleben? Daniel Defoes
Welt von Robinson Crusoe 161
4.3. Erste Gedanken zum Begriff <Rasse> in Deutschland: Kant vs. Amo 163
4.4. Anfang vom Ende: Abolitionismus und die Revolution in Haiti 172
4.5. Jim-Crow-Gesetzgebung 182
4.6. Hegel: Trotz allem, die europäische Versklavung von Afrikanerinnen ist gerecht 184
4.7. Von <Volk>, <Kultur> und <Völkerschauen> 189
5. Rassismus zwischen Imperialismus und Nationalismus 195
5.1. Imperialismus als globale Weltwirtschaft und rassistisches Gewaltregime 196
5.2. Imperialismus legitimieren 205
5.3. Weißsein im <Kampf der Klassen) 228
5.4. Nationen und innere Feinde des Deutschen Reiches: Jüdische
Menschen und Rom *nja 236
5-5- Arier als <reine Krone> des Weißseins. Chamberlains Vorstellungen
von Zukunft 240
5.6. Fischer und die Eugenik als ideologische Brücke zwischen
Kolonialismus und Nationalsozialismus 242
5.7. Rassismus in der Weimarer Republik 244
5.8. Britische Apartheid in Südafrika 248
6. Nationalsozialismus 251
6.1. Nationalsozialistische Gesetzgebungen 252
6.2. Die nationalsozialistische Novelle der <Rassen>theorien 258
6.3. «Lebensraum im Osten» 264
6.4. Die technologische und bürokratische Infrastruktur des
eliminatorischen Rassismus: Shoah und Porajmos 266
6.5. Rassismus gegenüber Schwarzen und Orientalistischer Rassismus 269
6.6. Der japanische Weg innerhalb der europäischen <Rassen>theorien 271
6.7. Rassismus in den Reihen der Alliierten 273
6.8. Nationalsozialismus zwischen Singularität und Kontinuität 275
6.9. Die UNESCO-Erklärung von 1950 277
6.10. Juristischer Umgang mit dem NS 279
6.11. Kolonialismus und NS als Januskopf der Gründung Israels 284
7. Rassismus inmitten von globaler (Post-)Dekolonisierung und Kaltem Krieg 287
7.1. Der Umgang mit <Rasse> im geteilten Deutschland 287
7.2. Dekoloniale Bewegungen 291
7.3. Burische Apartheid in Südafrika 295
7.4. Diasporas 299
III. ZEITGENÖSSISCHE MANIFESTATIONEN DES RASSISMUS
SEIT 1990: DEUTSCHLAND IM GLOBALEN KONTEXT 311
1. Politik: Erinnerung, Entschuldigung, Entschädigung 312
1.1. Deutschland und NS: Shoah und Porajmos 312
1.2. Die Mbembe-Debatte 314
1.3. Kolonialismusaufarbeitung in Europa 323
1.4. Entschuldigung und Entschädigungszahlungen 328
1.5. Entwicklungshilfe und der Unterlegenheitsmythos 334
2. Rassismus und gesellschaftliche Debatten 338
2.1. <Leitkultur> und <Multikulturelle Gesellschaft 338
2.2. <Flüchtlingskrise>, <Illegale> und der Windrush-Skandal 349
3. Rassistische Parteien 353
4. Rassistische physische Gewalt als serielles Verbrechen 361
5. Institutioneller Rassismus: Polizei und Racial Profiling 365
6. Immer wieder Alltag(srassismus) 375
6.1. Repräsentation zwischen Ignorieren und rassistisch-falschem Othering 376
6.2. Mikroaggressionen 386
6.3. Stereotype Threat 388
7. «Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.» Wörter und rassistisches Wissen 390
7.1. Widerspruch: Rassistische Wörter (verteidigen) 393
7.2. Rassistische Wörter(bücher) 399
8. <Rasse> und <Hautfarbe>: Alter Rassismuswein in neuen Worthülsen 404
9. Aktuelle Gesetzgebung 410
Ein Fazit: Zum Schluss kommen, wenn auch kein Ende in Sicht ist 416
Liste rassistischer und sexistischer Begriffe 425
Danksagung 427
Literaturverzeichnis 429
Anmerkungen 453
Personenregister 473