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Tagebücher Oktober 1912 bis Februar 1915

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schmitt, Carl
Verfasser*innenangabe: Carl Schmitt. Hrsg. Ernst Hüsmert
Jahr: 2003
Verlag: Berlin, Akademie-Verl.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Carl Schmitt (zeitweise auch Carl Schmitt-Dorotic) (* 11. Juli 1888 in Plettenberg; † 7. April 1985 ebenda) war ein deutscher Staatsrechtler, der auch als politischer Philosoph rezipiert wird. Er ist einer der bekanntesten, wenn auch umstrittensten deutschen Staats- und Völkerrechtler des 20. Jahrhunderts. Als „Kronjurist des Dritten Reiches“ (Waldemar Gurian) galt Schmitt nach 1945 als kompromittiert. Sein im Katholizismus verwurzeltes Denken kreiste um Fragen der Macht, der Gewalt und der Rechtsverwirklichung. Neben dem Staats- und Verfassungsrecht streifen seine Veröffentlichungen zahlreiche weitere Disziplinen wie Politikwissenschaft, Soziologie, Theologie, Germanistik und Philosophie. Sein breitgespanntes Œuvre umfasst außer juristischen und politischen Arbeiten verschiedene weitere Textgattungen, etwa Satiren, Reisenotizen, ideengeschichtliche Untersuchungen oder germanistische Textinterpretationen. Als Jurist prägte er eine Reihe von Begriffen und Konzepten, die in den wissenschaftlichen, politischen und sogar allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen sind, etwa „Verfassungswirklichkeit“, „Politische Theologie“, „Freund-Feind-Unterscheidung“ oder „dilatorischer Formelkompromiss“. Der umfangreiche Nachlass Schmitts wird im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland verwahrt und ist derzeit Basis zahlreicher Quelleneditionen. Schmitt wird heute zwar – vor allem wegen seines staatsrechtlichen Einsatzes für den Nationalsozialismus – als „furchtbarer Jurist“, umstrittener Theoretiker und Gegner der liberalen Demokratie gescholten, zugleich aber auch als „Klassiker des politischen Denkens“ (Herfried Münkler) gewürdigt – nicht zuletzt aufgrund seiner Wirkung auf das Staatsrecht und die Rechtswissenschaft der frühen Bundesrepublik. Die prägenden Einflüsse für sein Denken bezog Schmitt von politischen Philosophen und Staatsdenkern wie Thomas Hobbes, Niccolò Machiavelli, Aristoteles, Jean-Jacques Rousseau, Juan Donoso Cortés oder Zeitgenossen wie Georges Sorel und Vilfredo Pareto. --- Im Nachlass des berühmten Juristen und politischen Denkers Carl Schmitt befinden sich verschiedene Abteilungen unterschiedlich gestalteter Tagebuchaufzeichnungen. Sie sind mit wenigen Ausnahmen in der heute fast vergessenen Gabelsberger Stenographie unter Verwendung eigener Kürzel geschrieben. Der im Bereich des Oberlandesgerichtes Düsseldorf als Referendar unentgeltlich angestellte und in seiner Freizeit in zwei Anwaltskanzleien seinen Lebensunterhalt verdienende 23jährige Carl Schmitt setzt sich neben Eintragungen zum Alltag, zur Zeitanalyse und zu Gedanken über den Staat und die Bedeutung des Einzelnen u. a. mit dem Sprachphilosophen Fritz Mauthner in einem fiktiven Brief auseinander, in einer kritischen Studie mit dem Neukantianer Rudolf Stammler und dessen "Theorie der Rechtswissenschaft" und immer wieder mit seinem Dichterfreund Theodor Däubler, der bei ihm im Sommer 1912 und 1913 wochenlang wohnt. "Thomas Assheuer stellt die Möglichkeit in Aussicht, dass die "hervorragend editierten" Tagebücher Carl Schmitts darüber Aufschluss geben könnten, inwieweit es eine Wechselwirkung gibt zwischen den Lebenserfahrungen und der Rechtsphilosophie Carl Schmitts. Aus welchen Motiven Schmitt einen "bis heute unfassbaren apologetischen Eifer an den Tag" gelegt hat, wenn es darum ging, "dem Nationalsozialismus in die Hände" zu arbeiten - dass könnten die Tagebücher erhellen. Der Rechtsgelehrte Schmitt, referiert Assheuer, gelangte zu einer gnostischen Weltanschauung, die dem Staat als Institution die Aufgabe zuwies, den Beitrag des Teufels an der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht in Schach zu halten. Dieses gnostische Daseinsgefühl und die damit in Beziehung stehende Sympathie für Hitler könnten sich nun mithilfe der Tagebücher auf den "täglichen Überlebenskampf" des vom Schicksal gebeutelten Schmitt zurückführen lassen, so unser Rezensent. Denn die Eintragungen von Oktober 1912 bis Februar 1915 enthalten detaillierte Aufzeichnungen seines Leidens an Demütigungen, Liebesverlust, Geldnot und Selbstmordgedanken wie auch seines Ehrgeizes, im "Kampf des Erdendaseins" zu obsiegen." (Die ZEIT)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schmitt, Carl
Verfasser*innenangabe: Carl Schmitt. Hrsg. Ernst Hüsmert
Jahr: 2003
Verlag: Berlin, Akademie-Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.QA
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ISBN: 3-05-003731-8
Beschreibung: XI, 431 S. : Ill.
Schlagwörter: Schmitt, Carl <Jurist>, Tagebuch, Diary (eng), Journal intime, Tagebuchaufzeichnungen, Tagebücher
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Hüsmert, Ernst
Abweichender Titel: Oktober 1912 bis Februar 1915
Fußnote: Fortsetzung: Carl Schmitt: Die Militärzeit 1915 bis 1919
Mediengruppe: Buch