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König Lear

Tragödie
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Shakespeare, William; Burgtheater <Wien>; Zweites Deutsches Fernsehen <Mainz> / Theaterkanal; Österreichischer Rundfunk <Wien>
Verfasser*innenangabe: William Shakespeare. Neu übers. von Marie-Luise Bischofberger, Luc Bondy und Geoffrey Layton. Inszenierung: Luc Bondy. Darsteller: Gert Voss ; Andrea Clausen ... Wiener Burgtheater. Eine Prod. von ZDFtheaterkanal ... in Koop. mit dem ORF
Jahr: 2008 (2007)
Verlag: München, Bel Air Edition
Mediengruppe: DVD
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Inhalt

Die Person König Lears und seine Geschichte basieren auf der Figur des König Leir (auch Llyr oder Lir), eines der legendären Könige Britanniens aus der vorrömischen Zeit. Die Sage von Leir und seinen Töchtern war zu Shakespeares Zeit in verschiedenen Fassungen überliefert und bereits in Erzählungen, Gedichten und Versen sowie zu Dramen verarbeitet.
Der englische König Lear ist in die Jahre gekommen und sehnt sich nach einem ruhigen und friedlichen Lebensabend, ohne dabei die Last des Regierens weiter tragen zu müssen. Aus diesem Grunde entschließt er sich, die Regierungsarbeit auf jede seiner drei Töchter zu übertragen, in dem er das Land in drei Teile zerlegt. Der größte Teil jedoch verbunden mit der größten Macht soll an diejenige übergehen, die ihm als Vater am nächsten steht. Er wähnt daher im Voraus seine jüngste Tochter Cordelia als Gewinnerin eines "Liebestests", da sie ihm stets als am stärksten zugetan erschienen ist. Doch der Test endet anders als erwartet, denn während ihre älteren Schwestern Goneril und Regan den Vater mit süßlichen Worten umgarnen, beteuert die aufrichtige Cordelia die Liebe zum Vater ohne Schnörkeleien genau so, wie sie sie auch tatsächlich empfindet: So, wie eine Tochter ihren Vater zu lieben habe, so und nicht mehr und nicht weniger liebe auch sie ihren königlichen Vater. Dies missversteht König Lear als zu schwache Liebesbeteuerung. Enttäuscht enterbt er Cordelia und teilt das ihr zugedachte Land unter ihren älteren Schwestern auf. Die nun mittellose Cordelia heiratet daraufhin den französischen König, der ihr auch ohne königliche Besitztümer liebevoll zugeneigt ist. Von seinen Töchtern Goneril und Regan erbittet der König im Gegenzug für die großzügige Überlassung seines Reiches die finanziellen Mittel, um seinen Ruhestand angemessen verleben zu können und außerdem eine Schutzarmee, die aus einhundert Rittern bestehen soll. Schon bald zeigen die eigensüchtigen Töchter jedoch ihre wahren Gesichter und sprechen dem Vater nicht nur die zugesagten Ritter, sondern gleich alle Bediensteten ab. Der verstoßene König zieht mit den ihm verbliebenen beiden Getreuen ins Land hinaus Richtung Dover, wo er sich Sicherheit erhoffen kann. Begleitet wird er dabei nur von einem Narren und dem Grafen von Kent, der sich jedoch unkenntlich gemacht hat, da der König ihn zuvor aufgrund der von ihm geäußerten Kritik zum Umgang mit der jüngsten Tochter Cordelia verbannt hat. In einem Sturm verliert er jedoch seine beiden treuen Gefährten und verirrt sich. Einsam und verzweifelt kommt er dem Wahnsinn immer näher, während er verloren durch die ostenglische Heide irrt. Die Erkenntnis der wahren Beschaffenheit des Mensch-Seins überkommt ihn schließlich, als er dort dem beinahe nackten Lord of Bedlam begegnet und erstmals in dem Menschen an sich nichts mehr begreift als ein nacktes Tier. In einem parallelen Handlungsstrang wird von dem Grafen von Gloucester berichtet, der zwei Söhne hat, den ehelich geborenen Edgar und den unehelich geborenen Edmund. Edmund intrigiert gegen seinen Bruder Edgar, indem er den Vater Glauben macht, dieser habe ihn ermorden wollen. Etwa zur gleichen Zeit erfährt der Graf von der Verstoßung und dem Komplott gegen König Lear, dem er zu Hilfe eilen möchte. Jedoch wird er unterdessen von den älteren Königs-Töchtern Goneril und Regan, zudem von Cornwell, dem Ehemann Regans, gefangen gesetzt. Um den Grafen für seine Königstreue zu bestrafen, wird er von Cornwell und Regan brutal geblendet. Erst danach erfährt der Graf durch Regan, dass die Anschuldigungen gegen seinen ehelichen Sohn erlogen waren. In der ostenglichen Heide schließlich trifft auch Gloucester auf den Lord of Bedlam, bei dem es sich in Wirklichkeit um seinen ehelichen Sohn Edgar handelt, ohne ihn als solchen zu erkennen. Edgar begleitet ihn nach Dover, wo er einen Selbstmordversuch seines Vaters vereitelt. Inzwischen trifft Cordelia zusammen mit einem französischen Heer in England ein, um die Streitigkeiten um die Macht zugunsten ihres Vaters zu beenden. Doch ihr Heer wird von englischen Truppen unter Edmunds Führung besiegt. Lear und Cordelia werden gefangen genommen und sollen laut eines Befehls Edmunds und dem Willen der älteren Königstöchter hingerichtet werden. Doch andere Ereignisse verhindern dies zunächst. Goneril tötet ihre jüngere Schwester Regan mithilfe eines Giftes, um anschließend Selbstmord zu begehen. In einem Zweikampf wird Edmund zudem von Edgar besiegt. Dennoch gelingt es nicht mehr, die Hinrichtung Cordelias zu verhindern. Der vor Gram gebeugte Lear, der nun das wahre Wesen der Menschen erkennt, stirbt kurz darauf. Ob Edgar die Regierungsgeschäfte des Königs schließlich übernimmt, wird nicht weiter berichtet.
Von allen Totentänzen des Theaters ist derjenige des König Lear das Virtuosenstück. Die heitere Melancholie des Alters macht den Firnis aus, der jedweder Inszenierung des klassischen Königsdramas ihren Gehalt verleiht. In der vorliegenden Inszenierung treffen Zwei aufeinander, die schon früher bewiesen haben, dass sie dem Leben eine Menge abgeschaut haben: Luc Bondy und Gert Voss, Granden des Regie- und Schauspieltheaters, Übriggebliebene des letzten, des großen Theaterjahrhunderts. Auf der Bühne des Burgtheaters zu Wien feiern sie ihren "Lear". Umtanzt von einem Narren mit Berliner Rotze am Kittel, Birgit Minichmayr als kongenialem humorvollen Dichterfisch, holt Voss aus zum letzten Gefecht, spielt das große, das tastenreiche Instrument seiner Schauspielkunst aus und gewinnt das Spiel, in dem er vorführt, verlieren zu müssen, wie wir kleinen Menschen in den Publikumssesseln es auch alle tun werden: Wir verlieren das Leben, wenn wir die Liebe verlieren.

Details

Verfasser*innenangabe: William Shakespeare. Neu übers. von Marie-Luise Bischofberger, Luc Bondy und Geoffrey Layton. Inszenierung: Luc Bondy. Darsteller: Gert Voss ; Andrea Clausen ... Wiener Burgtheater. Eine Prod. von ZDFtheaterkanal ... in Koop. mit dem ORF
Jahr: 2008 (2007)
Verlag: München, Bel Air Edition
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Systematik: Suche nach dieser Systematik TT.DD.D
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Beschreibung: 1 DVD-Video (PAL, Ländercode 0, DVD-9, ca. 140 Min.) : DD 5.1, Bildformat 1,85:1 + 1 Beiheft
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Bondy, Luc; Bischofberger, Marie-Louise; Layton, Geoffrey; Voss, Gert; Clausen, Andrea
Originaltitel: The tragedy of King Lear <dt.>
Abweichender Titel: King Lear
Fußnote: Lehr-Programm gemäß § 14 JuSchG. - Aus dem Engl. übers. - Narrenlieder übertragen von Peter Handke. - TV-Regie: Peter Schönhofer. Red.: Bettina Kasten / Michael Bukowsky. Hrsg.: Wolfgang Bergmann. - Bonus: Abgeschminkt: Gert Voss (Interview).
Mediengruppe: DVD