(I-23/17-C3) (GM ZWs / PL)
Mit hohen Erwartungen gestartet und oft auf enttäuschende Realitäten gestoßen: Die Babyboomer stehen mitten im Leben vor tausend Fragen, anspruchsvollen Mehrfachaufgaben und von allen Seiten unter Druck. Als ältere Arbeitnehmende oder frisch in Rente sowie in Ablösung von alten Eltern und erwachsenen Kindern beschäftigen sie nicht nur die Krisen des Alterns. Ihre Lebensentwürfe sind von Brüchen, Neuanfängen und Patchwork geprägt.
Obwohl die Generation der Babyboomer quantitativ so stark vertreten ist, wurde ihre Befindlichkeit bisher weder sozialpsychologisch noch psychotherapeutisch fundiert beleuchtet. Auch die psychoanalytische Entwicklungspsychologie geht unausgesprochen nur von einem Erwachsenenalter aus. Die therapeutische Erfahrung zeigt allerdings etwas anderes. Bereits ab der Lebensmitte kündigen sich die Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens deutlich an. Sie führen häufig zu Sinn- und Lebenskrisen, in denen bisherige Bewältigungsmechanismen nicht mehr funktionieren.
Marie-Luise Hermann hat sich diesen Lebensmitte-Themen gestellt. Sie zeigt Wege der Selbstreflexion im »Mittendrin« auf, um die zweite Lebenshälfte als Chance zu erkennen und die Kraft verschütteter Wünsche freizusetzen.
Inhalt
Geleitwort 9
Über dieses Buch 15
1 Die Babyboomer 21
Wer sind sie?
1.1 Sie sind viele 23
1.2 Sie haben vielfältige Lebensentwürfe 25
1.3 Sie haben eine Vielfalt an Erfahrungen 28
2 Orientierung 29
Wo stehe ich eigentlich?
2.1 Das große Fragen 29
2.2 Die Lebensmitte 31
2.3 Krisentypen 37
2.4 Übergänge als Fragezeiten 42
2.5 Ein stark unterschätztes Alter 48
3 Unbehagen 51
Was ist los mit mir?
3.1 Mittendrin in Verantwortung und Übergängen 51
3.2 Inneres Drängen aus Sicht der Triebpsychologie 53
3.3 Innere Antreiber und Kritiker 58
3.4 Älterwerden als Kränkung 61
4 Baustellen
Was treibt mich um? 65
4.1 Fragen an Andrea, Bruno, Christina 65
4.2 Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens 70
4.2.1 Reagieren auf den sich verändernden Körper 70
4.2.2 Umgehen mit Bedürfnissen nach Liebe,
Selbstbehauptung, Anerkennung 74
4.2.3 Gestalten von Beziehungen
innerhalb der eigenen Generation 79
4.2.4 Gestalten von Beziehungen
zwischen den Generationen 81
4.2.5 Sich stabilisieren durch Beruf und Interessen 85
4.2.6 Erhalten der sozialen Sicherheit und Versorgung 88
4.2.7 Erhalten der eigenen Identität 91
4.2.8 Einstellen auf die sich verändernde Zeitperspektive,
Sterben und Tod 93
4.3 Triebkonflikte:
Der Wunsch nach dem anderen Organ 96
4.3.1 Frauen: Sichverstecken, Klagen, Hingabeprobleme 97
4.3.2 Männer: Festsitzen, Wunsch nach Neuland,
Potenzprobleme 103
4.4 Älterwerdende Babyboomer
in der Psychotherapie 107
4.4.1 Erwartungen 107
4.4.2 Erschöpfungsdepression in der zweiten Lebenshälfte:
Kriegsenkelinnen 110
4.4.3 Im «Sandwich» der Generationen:
Verlustängste bei Frauen um die Sechzig 112
4.4.4 Depression im Pensionsalter 113
4.4.5 Psychotherapie der Erschöpfungsdepression 114
5 Aufbruch
Was macht mich frei? 117
5.1 Die Chance einer zweiten Adoleszenz 117
5.2 Entwicklungsaufgaben des Älterwerdens umsetzen 119
5.2.1 Reagieren auf den sich verändernden Körper 119
5.2.2 Umgehen mit den Bedürfnissen nach Liebe,
Selbstbehauptung, Anerkennung 120
5.2.3 Gestalten von Beziehungen
innerhalb der eigenen Generation 124
5.2.4 Gestalten von Beziehungen
zwischen den Generationen 125
5.2.5 Sich stabilisieren durch Beruf und Interessen 127
5.2.6 Erhalten der sozialen Sicherheit und Versorgung 129
5.2.7 Erhalten der eigenen Identität 130
5.2.8 Einstellen auf die sich verändernde Zeitperspektive,
Sterben und Tod 132
5.3 Triebperspektive: Ich will beides 133
5.4 Erfinden die Babyboomer das Älterwerden neu? 136
6 Ausblick
Wie gehe ich weiter? 139
6.1 Lebensrückblick 141
6.2 Wünsche und Ängste 146
6.3 Coda 160
6.3.1 Zurück zur Mitte 160
6.3.2 Wie geschieht Veränderung? 162
6.3.3 Verdichtung 165
Literatur 169
Dank 171