Aller Anfang ist schwer! Aber: ein gut überlegter Anfang ist sicherlich noch schwieriger, insbesondere dann, wenn es sich um den Beginn einer Unterrichtsstunde handelt. Jede Lehrperson wird tagtäglich mehrmals vor die Situation gestellt, einen Unterrichtseinstieg in ein neues oder bereits begonnenes Thema zu erfinden. Dabei stellen sich im Vorfeld der häuslichen Unterrichtsvorbereitung zahlreiche Fragen, die sich in der Regel nur aufgrund langjähriger praktischer Unterrichtserfahrung beantworten lassen: Welche didaktischen Funktionen hat ein Unterrichtseinstieg für den Lernprozess? Welche Arten von Unterrichtseinstiegen existieren? Welche Auswirkungen hat ein Unterrichtseinstieg auf das Interesse der Schülerinnen und Schüler? In den ersten Minuten der Unterrichtsstunde werden wesentliche pädagogische Akzente geSetzt. Der Unterrichtseinstieg fördert nicht nur kognitive Aspekte des Lernens, sondern hat gleichzeitig auch eine affektive, also auf Gefühle, Einstellungen und Werte bezogene Lerndimension und ist als ein Prozess der doppelseitigen Annäherung zu charakterisieren. Das Unterrichtsthema soll zum einen so aufbereitet werden, dass die Lernenden in eine Lernsituation verSetzt werden, in der sie sich Inhalte möglichst selbsttätig aneignen. Andererseits sollen sich die Lernenden auf das Thema aktiv zubewegen. Schülerinnen und Schüler sollten in den ersten Minuten des Unterrichtseinstiegs erkennen, warum die weitere aufmerksame AuseinanderSetzung mit dem Unterrichtsthema notwendig und wichtig für den eigenen Lernweg ist. Offene und anregende Lernarrangements zu Beginn einer Unterrichtsstunde wecken ebenso die Motivation der Schülerinnen und Schüler wie aktuell-thematisierte Anlässe aus der medial geprägten Lebens- und Alltagswelt. Damit ein Unterrichtseinstieg gelingt, sind grundsätzlich Neugierde und Interesse bei den Schülerinnen und Schülern zu wecken. Bei den jeden Tag mehr als 100.000fach anfallenden Unterrichtsstunden stellt sich jedoch immer wieder die Frage, wie eine Lerngruppe durch den Unterrichtseinstieg in eine angemessene Lernstimmung verSetzt werden kann? Das vorliegende Werk erörtert viele dieser Fragen und dient als didaktisch-methodisches Handbuch für alle diejenigen Lehrenden, die das Problem hinreichend kennen, einen guten Unterrichteinstieg zu finden.
Inhalt
INHALT 5
VORWORT 9
1 EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK 10
1.1 Zur Notwendigkeit von Unterrichtseinstiegen 12
1.2 Stundeneröffnungen und Rituale 17
1.3 Definition des Unterrichtseinstiegs 19
1.4 Pädagogische Bedeutung von Unterrichtseinstiegen 21
1.5 Unterrichtseinstiege als Bausteine von Kompetenzorientierung 23
2 LERNPSYCHOLOGISCHE GRUNDLAGEN DES UNTERRICHTSEINSTIEGS 26
2.1 Lernpsychologische Aspekte des Unterrichtseinstiegs 26
2.2 Unterrichtseinstiege im Kontext der Motivationspsychologie 28
3 DIDAKTISCHE GRUNDLAGEN DES UNTERRICHTSEINSTIEGS 30
3.1 Didaktische Kriterien des Unterrichtseinstiegs 30
3.2 Merkmale guten Unterrichts 33
3.3 Merkmale von Unterrichtsqualität 34
3.4 Merkmalskonfigurationen erfolgreichen Unterrichts 34
3.5 Didaktische Kriterien guter Unterrichtseinstiege 35
3.6 Methodische Aspekte von Unterrichtseinstiegen 37
4 FUNKTIONEN VON UNTERRICHTSEINSTIEGEN 39
4.1 Die Thematisierungsfunktion 41
4.2 Die Informationsfunktion 42
4.3 Die Strukturierungsfunktion 43
4.4 Die Motivationsfunktion 44
4.5 Die Mobilisierungsfunktion 44
4.6 Die Problematisierungsfunktion 45
4.7 Konsequenzen für die Unterrichtspraxis 45
5 KLASSIFIKATION VON UNTERRICHTSEINSTIEGEN 47
5.1 Direkte und indirekte Unterrichtseinstiege 47
5.2 Typen von Unterrichtseinstiegen nach Intention 48
5.3 Lehrer- und schülerzentriertes Konzept des Unterrichtseinstiegs 49
5.4 Konventionelle und schuleraktive Unterrichtseinstiege 50
5.5 Lehreraktive und schüleraktive Unterrichtseinstiege 52
5.6 Neuklassifikation von Unterrichtseinstiegen 55
6 LEHRERZENTRIERTE UNTERRICHTSEINSTIEGE 58
6.1 Der wiederholende Unterrichtseinstieg 58
6.2 Der thematisch-einführende Unterrichtseinstieg 60
6.3 Der inhaltlich-strukturierende Unterrichtseinstieg 61
6.4 Der Lehrervortrag als Unterrichtseinstieg 62
6.5 Der f ragend-entwickelnde Unterrichtseinstieg 63
6.6 Der Unterrichtseinstieg über Wissenslücken 65
6.7 Der Unterrichtseinstieg über Widersprüche 66
6.8 Der Unterrichtseinstieg über Falschaussagen / Fehldarstellungen 67
6.9 Der Unterrichtseinstieg über Komplexität 68
6.10 Der Denkanstoß als Unterrichtseinstieg 69
7 SCHÜLERZENTRIERTE UNTERRICHTSEINSTIEGE 70
7.1 Der thematisch-offene Unterrichtseinstieg 70
7.2 Der Unterrichtseinstieg mittels Hypothesenbildung 71
7.3 Der provozierende Unterrichtseinstieg 72
7.4 Der rätselhafte Unterrichtseinstieg 73
7.5 Der stumme Impuls als Unterrichtseinstieg 74
7.6 Die Filmsequenz als Unterrichtseinstieg 75
7.7 Comics, Cartoons oder Karikaturen im Unterrichtseinstieg 76
7.8 Der experimentelle und demonstrierende Unterrichtseinstieg 77
7.9 Die Phantasiereise als Unterrichtseinstieg 78
8 HANDLUNGSZENTRIERTE UNTERRICHTSEINSTIEGE 80
8.1 Der Originalgegenstand als Unterrichtseinstieg 81
8.2 Das Lernspiel als Unterrichtseinstieg 81
8.3 Der szenisch-dargestellte Unterrichtseinstieg 82
8.4 Die Kurzdiskussion als Unterrichtseinstieg 83
8.5 Der sinnliche Unterrichtseinstieg 84
8.6 Der von Schülern organisierte Unterrichtseinstieg 85
8.7 Die Originalbegegnung als Unterrichtseinstieg 85
9 BEOBACHTUNG VON UNTERRICHTSEINSTIEGEN 87
9.1 Vorbereitung von Unterrichtsbeobachtungen 90
9.1.1 Beobachtungsperspektive Lehrperson 91
9.1.2 Beobachtungsperspektive Schülerinnen und Schüler 93
9.1.3 Beobachtungsperspektive Inhalt 94
9.2 Durchführung von Unterrichtsbeobachtungen 94
9.2.1 Kriterien-gestützter Beobachtungsbogen 95
9.2.2 Das Wortprotokoll 98
9.2.3 Das narrative Protokoll 98
9.2.4 Das chronologische Protokoll 99
9.2.5 Die Einzelbeobachtung des Lehrers 99
9.2.6 Die Einzelbeobachtung einer Schülerin bzw. eines Schülers 100
9.3 Auswertung von Unterrichtsbeobachtungen 101
9.4 Bewertungsbögen für Unterrichtseinstiege 101
9.5 Fehler bei der Beobachtung und Bewertung 103
10 ZUSAMMENFASSUNG 105
11 AUSBLICK 107
12 VERZEICHNISSE 108
13 LITERATUR HO