Hans Diefenbacher, Oliver Foltin, Benjamin Held, Dorothee Rodenhäuser, Rike Schweizer und Volker Teichert, die alle tätig sind im Arbeitsbereich »Frieden und Nachhaltige Entwicklung« der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg (FEST) behandeln in ihrem Sachbuch ›Zwischen den Arbeitswelten. Der Übergang in die Postwachtumsgesellschaft‹ die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten werden. Eine zukunftsfähige Ökonomie muss sich vor allem an ökologischen und sozialen Zielen orientieren. Die entscheidende Rolle bei diesem Prozess kommt dabei der Gestaltung des Arbeitslebens zu. Und dessen Transformation – von einem industriekapitalistischen hin zu einem gemeinwesenorientierten Leitbild – hat schon längst begonnen.Was bedeutet Arbeit für Menschen in unserer Gesellschaft? Wie und von wem wird sie organisiert und gestaltet? Und von welchen Wertvorstellungen wird sie geprägt? Wie entsteht Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleid in der herkömmlichen Arbeitswelt – und wie wird sich dies in einer Postwachstumsökonomie verändern? Dieses Buch sammelt Antworten auf diese Fragen und zeigt nachdrücklich, was sich für die Arbeitswelt der Zukunft ändern muss.Ein Band aus der von Harald Welzer und Klaus Wiegandt herausgegebenen Reihe »Entwürfe für eine Welt mit Zukunft«.»Wir brauchen Zukunftsbilder, um unsere Handlungsspielräume zu kennen. So haben wir die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihres Fachs gebeten, konkrete Utopien zu entwerfen, die uns Mut zum guten Leben machen.«Harald Welzer & Klaus Wiegandt
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort der He r aus geber
Ent würfe für eine Welt mit Zukunft 1 3
Vorbemerkung 1 5
1 Arbeit in der P o s t w a c h s t u m s g e s e l l s c h a f t 1 7
Teil I:
Die Ve r g a n g e n h e i t -
Konzept e und Er f a hr unge n
2 Zum Begriff der Arbeit 2 9
2.1 Historische Grundlagen 29
2.2 Entwicklung des Arbeitsbegriffs in der Volks
und der Betriebswirtschaftslehre 38
2.3 Zum Umgang mit dem Begriff der Arbeit 42
3 P o s t w a c h s t u m 4 4
3.1 Einleitung:
Wachstum seit Beginn der Industrialisierung 44
3.2 Wachstum und Wachstumsgrenzen
in der Ideengeschichte der Ökonomik 50
19Jahrhundert: Wachstum als vorübergehendes
Phänomen 50
Die "Entdeckung" grenzenlosen Wachstums
im 20Jahrhundert 53
Zweifel an der quantitativen Wachstumseuphorie 57
Qualitatives Wachstum als Lösung ökonomischer
und ökologischer Probleme? 58
Aktuelle Wachstumskritik und neue grüne
Wachstumshoffnungen 61
3.3 Ökologische Krise: Gründe für ein Ende
des business as usual der Wachstumsgesellschaft 63
Klimawandel 63
Planetare Grenzen 64
Am Ende der Ressourcen? 65
Globale Verantwortung: Industrieländer
in der Pflicht 67
Naturverbrauch und Wachstum entkoppeln -
sind wir auf dem richtigen Weg? 72
3.4 Hoffnungsträger Wirtschaftswachstum:
Verbessern sich Lebensstandard, Zufriedenheit
und Verteilungsgerechtigkeit? 81
Gesellschaftliches Wohlergehen: Lebensqualität
und menschliche Entwicklung 82
Lebenszufriedenheit 83
Verteilung von Einkommen und Vermögen 86
"Gleichheit ist Glück": Ist die Verteilung
wichtiger als Wohlstandsniveau und Wachstum? 87
3.5 Auf dem Weg in eine Postwachstumsgesellschaft 90
Wachstumstreiber 91
Postwachstum: eine facettenreiche Debatte 92
Im Dilemma zwischen Nicht-Nachhaltigkeit und
Instabilität 98
Der zentrale Stellenwert der Erwerbsarbeit 100
4 Konkrete Erfahrungen mit Arbeit in der Wa c h s t u m s g e s e l l s c h a f t 1 0 7
4.1 Entwicklung der bezahlten Arbeit 109
4.2 Entwicklung des Arbeitsschutzes und
der sozialen Sicherung 118
4.3 Veränderung der Arbeitsinhalte 124
4.4 Veränderung der Arbeitsorganisation 129
4.5 Entwicklung und Folgen der Arbeitslosigkeit 137
5 Konkr et e Utopien zur Zukunft der Arbeit - ein Rückblick 1 4 1
5.1 Die Befreiung von Arbeit bei Gustav Landauer 142
5.2 Martin Bubers Pfade in Utopia 145
5.3 Kolonisierung der informellen Arbeit 147
5.4 Das Autonomiekonzept von Andre Gorz 149
5.5 Die Dritte Industrielle Revolution
nach Jeremy Rifkin 152
5.6 Die "Prosumenten-Ökonomie" als Verbindung
von formeller und informeller Arbeit 156
5.7 Das "Mehrschichten-Modell der Arbeit"
von Orio Giarini und Patrick Liedtke 157
5.8 Das Projekt "Neue Arbeit" von Fritjof Bergmann 160
5.9 Das Modell einer "Halbtagsgesellschaft"
von Carsten Stahmer 162
6 Von der Theorie der Utopie zur Praxi s von Arbeit und alternativen
Lebensformen 1 6 6
6.1 Zur Selbstorganisation im und gegen
den Kapitalismus 166
6.2 Erste Ansätze 167
6.3 Eden Gemeinnützige Obstbau-Siedlung 170
6.4 Die Kibbuzbewegung 173
6.5 Longo Mai 178
6.6 Kommune Niederkaufungen 181
6.7 Lokale Ökonomie, Lokale Agenda 21 und
Transition Towns 183
6.8 Die Mühen der Ebenen 188
Teil II:
Konkr e t i one n -
Arbei t in e i n e r P o s t w a c h s t u m s g e s e l l s c h a f t
7 Alles eine Frage de s Ei gent ums? 1 9 3
7.1 Proudhon und Marx, Mehrwert und
Akkumulation 193
7.2 Zur Fremdbestimmung über die "Ware Arbeits
kraft" und mögliche Alternativen 194
7.3 Industriekapitalistisches versus gemeinwesenorientiertes Wirtschaften 196
7.4 Neue Wege 198
7.5 "Eigentum und Vermögen in Arbeiterhand" 199
7.6 Das jugoslawische Modell 201
7.7 Die Eigentumsfrage in einer Postwachstumsgesellschaft 203
8 Einkommen, Entlohnung, Anerkennung 2 0 4
8.1 Zum Spannungsfeld zwischen monetärer und
nichtmonetärer Entlohnung 204
8.2 Bedarfsorientierte Grundsicherung 206
8.3 Negative Einkommensteuer und Bürgergeld 207
8.4 Bedingungsloses Grundeinkommen 209
8.5 Erziehungsgehalt und Familienversicherung als
Modelle zur Aufwertung von Erziehungsarbeit 219
8.6 Grundrente 225
8.7 ..oder tauschen? Zeiteinheiten, Ressourcen,
Komplementärwährungen 227
8.8 Einkommensungleichheit 230
Entwicklung der Einkommensverteilung 232
Gründe für den Anstieg der Einkommensungleichheit 233
Instrumente zur Verringerung der Einkommensungleichheit 234
8.9 Staatsfinanzierung - tax bads, not goods 237
Derzeitige Staatsfinanzierung 237
Gründe für eine ökologisch-soziale Finanzreform 238
Ausgestaltung einer ökologischen Finanzreform 241
Einstieg in ein "ökologisches Grundeinkommen" 242
8.10 Anerkennung und Resonanz 244
Der zentrale Stellenwert der Anerkennung 244
Resonanz und Postwachstum 246
9 Arbe i t st ei l ung 2 5 1
9.1 Arbeitsteilung und Qualität der Arbeit 254
Das "Job Characteristics Model" 254
Technische Arbeitsteilung und Arbeitszufriedenheit 256
Wie umsetzen? 259
9.2 Arbeitsteilung und ökologische Nachhaltigkeit 260
Globalisierte Arbeitsteilung als struktureller
Wachstumstreiber 260
Verringerung der strukturellen Wachstumsabhängigkeit 262
Offene Fragen 265
9.3 Arbeitsteilung und Gerechtigkeit 267
Drei Aspekte der Gerechtigkeit 267
Gerechtigkeit und Arbeitsteilung zwischen
Männern und Frauen 267
Gerechtigkeit und internationale Arbeitsteilung 269
10 Bildung und Qualifikation 2 7 5
10.1 Bildung, Qualifikation und die Veränderung
der Arbeit 275
10.2 Zur Verknüpfung von Qualifikation und Arbeit 276
Wachstumsbranchen 276
Angebot und Nachfrage 279
10.3 Die Rolle von Bildung und Qualifikation
auf dem Weg in eine Postwachstumsgesellschaft 283
10.4 Bewusstseinsbildung: Zeit und Konsum 293
11 Formelle und informelle Arbeit - Aufhebung der Trennung? 2 9 5
11.1 Zum Umfang und zur Verteilung von
einzelnen Tätigkeitsfeldern im Rahmen
der Haushaltswirtschaft 300
11.2 Entwicklung der Haus- und Erziehungsarbeit
seit Mitte der 1950er Jahre 301
11.3 Zum Umfang von einzelnen Tätigkeitsfeldern
im Rahmen der Selbstversorgungswirtschaft 304
11.4 Zum Umfang von einzelnen Tätigkeitsfeldern
im Rahmen der Selbsthilfeökonomie 305
11.5 Zusammenfassung 311
12 Ar b e i t s z e i t 3 1 3
12.1 Der Kampf um den Achtstundentag 313
12.2 Entwicklung der Arbeitszeiten seit 1960 317
12.3 Ursachen und Wirkungen flexibler Arbeitszeiten 328
12.4 Arbeitszeitmodelle in der Praxis 332
Teilzeit 332
Jobsharing 333
Gleitzeit 333
Tunktionszeit 334
Wahlarbeitszeit 334
Jahresarbeitszeit 335
Lebensarbeitszeit 335
Kapazitätsorientierte Arbeitszeit und Abrufarbeit 336
Teleheimarbeit 336
12.5 Weitere Differenzierungen von Arbeitszeitmodellen 337
12.6 Individualisierung oder Standardisierung? 338
12.7 Vielfalt der Möglichkeiten - oder doch nicht? 341
13 Ar b e i t s p r o d u k t i v i t ä t und S t r u k t u r w a n d e l 3 4 5
13.1 Unterschiede in der Arbeitsproduktivität 345
13.2 Die Verheißung eines Öko-Kapitalismus 346
13.3 Die große Hoffnung Dienstleistungsgesellschaft 347
13.4 Strukturwandel durch Digitalisierung und
Industrie 4.0 349
14 Empfehlungen 355
Li t e r a t ur 368