Das Interesse an der Philosophie von Hans Blumenberg (1920–1996) wächst im In- und Ausland. Es konzentriert sich aber fast immer auf seine spätere Zeit. Die Gründe der Vernachlässigung seiner frühen Schriften sind leicht zu erklären: Sie suchen ihren Weg zwischen Husserl und Heidegger im Blick auf Texte der mittelalterlichen Philosophie, und vieles blieb ungedruckt. Die Monographie von Kurt Flasch beruht auf Archivstudien und greift zurück auf lebenslange eigene Quellenarbeit zur Philosophie des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Sie rekonstruiert die philosophische Entwicklung Blumenbergs von seinen frühesten Texten bis zur Diskussion um die Legitimität der Neuzeit (1966). Sie diskutiert philosophisch und philologisch deren Argumentation und bezieht sie auf die gleichzeitige geschichtliche Entwicklung der Bundesrepublik. Sie geht der Kritik nicht aus dem Weg, verleugnet aber nicht die persönliche Empathie für den Denker Blumenberg. Die umfangreiche Studie ist, bei aller Gelehrtheit der Darstellung, in höchstem Grade lesbar – so wie man es von dem großen Stilisten Kurt Flasch gewohnt ist.
"Flasch zeigt einen unbekannten und anderen Blumenberg, einen nationalsozialistisch verfolgten und jesuitisch geschulten Katholiken und existentialistischen Christen [....] Seine Erinnerung an den Scholastiker ist ein Antidot gegen einen naiven Klassikerkult, der Blumenberg in seiner Kernkompetenz nicht fachlich zu beurteilen vermag. Sie ist ein Musterbeispiel für wissenschaftsgeschichtliche Historisierung." Zeitschrift für Germanistik
"Ein ausgezeichnetes Buch ... Lehrreich und oft vergnüglich zu lesen ... [Flasch hat sich] auf die ersten zwanzig Jahre des Wirkens von Blumenberg beschränkt. Über diese Jahre wussten auch begeisterte Blumenberg-Leser bisher am wenigsten. Deshalb ist Flaschs Buch gerade für sie wertvoll. Aber in weiten Teilen faszinierend zu lesen ist es für jedermann."Jürgen Busche, in: Süddeutsche Zeitung, 27.10.2017
"Habitus temperamentvoller Klarheit ... Hans Blumenberg ist für den Mediävisten und Philosophiehistoriker Kurt Flasch noch heute ein Zeitgenosse. [In diesem Buch] balgt er sich mit ihm, gelehrt und akribisch, dass es eine Lust ist." Manfred Sommer, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.10.2017
"Ebenso gelehrtes wie lehrreiches Buch [....] Flasch füllt eine Forschungslücke, wobei er im Grunde fast so etwas wie ein Handbuch zum frühen Blumenberg vorlegt." Informationsmittel für Bibliotheken
"So muss man es als Glücksfall bezeichnen, dass Kurt Flasch [...], nur ein Jahrzehnt jünger als Blumenberg und von 1970 bis 1995 Lehrstuhlinhaber in Bochum, wo beide sich noch begegneten, der "philosophischen Genesis" Blumenbergs ein ganzes Buch widmet." Zeitschrift für Kulturphilosophie
Verfasser*innenangabe:
Kurt Flasch
Jahr:
2019
Verlag:
Frankfurt am Main, Klostermann
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Systematik:
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ISBN:
978-3-465-04379-9
2. ISBN:
3-465-04379-0
Beschreibung:
2., durchgesehene Auflage, 620 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch