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Die Dämonen

Roman
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Verfasser*innenangabe: Fjodor M. Dostojewski
Jahr: 1996
Mediengruppe: Buch
nicht verfügbar

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Vorbestellen Zweigstelle: 19., Billrothstr. 32 Standorte: DR Dost Status: Entliehen Frist: 09.12.2024 Vorbestellungen: 0

Inhalt

Anhand der Vorgänge in einer namenlosen russischen Provinzstadt wird das Bild einer aus den Fugen geratenen, gleichsam von bösen Geistern besessenen Welt entworfen. Der Autor porträtiert eine Gruppe von Revolutionären um den Nihilisten Pjotr Werchowenski und dem amoralischen, jenseits von Gut und Böse agierenden »Übermenschen« Nikolai Stawrogin. Der eine ermordet willkürlich den Studenten Schatow, weil von diesem angeblich Denunziation drohe, der andere – eine ebenso dämonische wie charismatische und darin für Dostojewski typische Figur – ist ein tief unglücklicher, am Verlust seines Glaubens leidender Ästhet, zugleich aber abscheulicher Verbrechen fähig: Er vergewaltigt ein elfjähriges Mädchen (das sich das Leben nimmt) und erlaubt, dass seine »aus Lust an der Qual« geheiratete, geistesschwache und hinkende Frau von Pjotr Werchowenski getötet wird. Der muss schließlich ins Ausland fliehen, Stawrogin erhängt sich mit einer Seidenschnur. In der Person des ehemaligen Hochschuldozenten Stepan Werchowenski lässt Dostojewski einen typischen Vertreter des Liberalismus westlicher Prägung auftreten und zeigt, wohin dieser seiner Meinung nach geführt hat: Gutmütiger Idealist und sympathischer Mensch, ist der alte Werchowenski doch zugleich der Vater des Ungeheuers Pjotr und der Erzieher Stawrogins. In derselben Tradition steht der schöngeistige Schreiberling Karmasinow, welcher sich in idyllischen Beschreibungen wie »Eine Nixe flötet im Gebüsch, Gluck spielt im Schilf Geige« ergeht – und eine gehässige Karikatur des mit Dostojewski zerstrittenen Iwan R Turgenjew darstellt, der ihm diesen Karmasinow sehr übel genommen hat. Das bemerkenswerteste Strukturmerkmal der Dämonen ist der von Dostojewski eingesetzte anonyme Ich-Erzähler, eine Art Biedermann, welcher die Geschichte nicht immer zuverlässig sowie bisweilen parteiisch wiedergibt. Indem er sich bemüht, das Gewirr von Intrigen in seiner Stadt zu durchschauen, wird die düstere Situation dem Leser erst Schritt für Schritt zugänglich. Dieser Kunstgriff bewirkt eine gewisse Unübersichtlichkeit der Handlung, gleichzeitig aber bezieht sie gerade von hier aus besondere Eindringlichkeit und Dynamik. Die Dämonen ist unter den Hauptwerken von Fjodor Dostojewski dasjenige, welches am stärksten an der Tagespolitik orientiert ist, am konkretesten auf reale Ereignisse und Personen Bezug nimmt. Zugleich handelt es sich um den am heftigsten umstrittenen seiner Romane. (Das Buch der 1000 Bücher)

Details

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Verfasser*innenangabe: Fjodor M. Dostojewski
Jahr: 1996
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Systematik: Suche nach dieser Systematik DD.G, DR
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ISBN: 3-492-04004-7
Beschreibung: 20. Aufl., 1033 S.
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Originaltitel: Besy <dt.>
Fußnote: [Auch unter dem Titel "Böse Geister"]
Mediengruppe: Buch