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2.; Politische und ökonomische Essays

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Jahr: 1988
Bandangabe: 2.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Die politischen und ökonomischen Essays von David Hume stehen zu Unrecht im Schatten seines Hauptwerks ,Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand'. Bieten sie uns doch einen Einblick in eine ereignisreiche Epoche der britischen Gesellschaft. David Hume ist aufmerksamer Beobachter der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage und zugleich ein Denker, der aus der griechischen und römischen Geschichte Lehren zieht. Eines der zentralen Themen, mit denen sich Hume auseinandersetzt, ist die Frage nach der besten Regierungsform. Der Monarchie gehört seine Sympathie, auch wenn er die Erfolge der Republikaner nicht leugnen kann. In der Monarchie sieht er den verlässlichen Garanten, der Stabilität verspricht: "...doch ich möchte offen bekennen, dass ich auf dieser Insel lieber eine absolute Monarchie sähe als eine Republik". Als sanftmütig, gewaltlos und ordnungsliebend charakterisiert er die Monarchisten. Die Republikaner beschreibt er als kühn und freiheitsliebend. Hierin sieht er eben auch die Gefahr des Aufruhrs, der Revolten und der Unruhen. David Hume ist konservativ: "Der Geist der Neuerungen ist an sich schädlich, unabhängig davon, wie positiv sein Ziel im Einzelnen manchmal sein mag". Dennoch erkennt er den Nutzen der Republikaner für die Gesellschaft an: "Obwohl eine Republik barbarisch sein kann, entstehen darin doch zwangsläufig Gesetzte". Aus Gesetzten entsteht Sicherheit, aus Sicherheit Neugier und aus Neugier wiederum Wissen.""Erst das Zusammenspiel zwischen Republikanern und Monarchisten und die damit verbundene gegenseitige Kontrolle führen für Hume zu einer optimalen Regierung."Die Ursache dafür, dass die Gesetze uns solche Freiheit gewähren, scheint in unserer gemischten Regierungsform zu liegen, die weder rein monarchisch noch rein republikanisch ist." Auf Basis allgemeinen Gesetze wird der Handel sowohl im Staat als auch zwischen den Staaten gefördert. Dies trägt dann zum Wohlstand aller bei. Ebenso konsequent fordert er die Teilung der Gewalten zwischen den Mitgliedern der Regierung. Eine wichtige Richtschnur für das Handeln stellt für Hume das Maßhalten dar. Das richtige Maß zu finden, ist für ihn der Schlüssel jeder erfolgreichen Politik. "Ich für meinen Teil werde immer eher Mäßigung als Eifer fördern", und an anderer Stelle: "Es gibt keine wirkungsvollere Methode, ein so gutes Ziel zu unterstützen, als alle unvernünftigen Beleidigungen und den Triumph der einen Partei über die andere zu verhindern, gemäßigte Meinungen zu fördern und in allen Streitfragen angemessene Kompromisse zu finden. Zudem sollte jeder überzeugt werden, dass sein Gegner im Recht sein könnte, und wir sollten uns bei dem Lob und Tadel, den wir beiden Seiten zollen, um Gleichgewicht bemühen." Die philosophischen Forderung, dass eine Regierung mit Zustimmung des Volkes auf Basis eines ursprünglichen Vertrags beruht widerspricht seiner Meinung nach der Realität: "Das Gesicht der Erde wandelt sich ständig durch das Anwachsen kleiner Königreiche zu großen Weltreichen, die Auflösung großer Weltreiche in kleinere Königreiche, die Gründung von Kolonien und die Wanderung ganzer Volksstämme. Ist an diesen Ereignissen etwas anders als Gewalt und Grausamkeit zu entdecken? Wo bleibt die gegenseitige Übereinkunft oder der freiwillige Zusammenschluss, von denen so oft die Rede ist?" Auch die Finanzpolitik des Staates wird von Hume kritisch analysiert. Der Reichtum einer Nation hängt vom Fleiß der Menschen ab und nicht vom augenblicklichen Finanzstatus: "...ich würde eher befürchten, dass all unsere Quellen und Flüsse versiegten, als dass Geld ein Königreich verließe, in dem es Menschen und Fleiß gibt." Steuern können, maßvoll erhoben, den Fleiß der Bürger anspornen und zum Wohle des Staates beitragen. Staatsverschuldung lehnt er aber ab, da er der Regierung im Umgang mit Geld misstraut: "Die Nation muss entweder den Staatskredit zerstören oder der Staatskredit zerstört die Nation". Luxus hält Hume nur in Verbindung mit Faulheit für schädlich: "Wo jedoch Luxus dem Handel und Gewerbe Nahrung gibt, werden die Bauern bei richtiger Bestellung des Bodens reich und unabhängig, während Händler und Kaufleute einen Teil des Eigentums erwerben und jener mittleren Schicht von Menschen Autorität und Achtung verschaffen, die die beste und festeste Grundlage öffentlicher Freiheit bildet." In einem interessanten Essay stellt Hume die Frage, warum die antiken Redner der modernen Rhetorik weit überlegen sind. Die erste Überlegung geht davon aus, dass diese Kunst für die Moderne unpassend sei. Doch Hume weist das Argument als anfechtbar und unbefriedigend zurück. Möglicherweise verhindert die komplizierte Gesetzeslage den Juristen und Politikern die Blüte der Rhetorik. Auch dieser Umstand vermag alleine den Niedergang nicht zu erklären. Oder ist am Ende der rationale Verstand der Moderne schuld daran? Auch dieses Argument befriedigt Hume nicht. Er sieht keinen Grund, warum ein guter Redekünstler nicht auch in seiner Zeit das Feuer der Leidenschaft wecken kann. Somit gelangt er zu dem Schluss: "Es bleibt daher nichts anderes übrig, als die Schuld bei dem Mangel an Genie oder Urteilsvermögen in unseren Sprechern zu suchen." Fazit: Eine Sammlung von Aufsätzen, die auch in der heutigen Zeit noch zum Nachdenken führen."

Details

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Jahr: 1988
Bandangabe: 2.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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ISBN: 3-7873-0773-7
Beschreibung: VI, 176-369 S.
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Mediengruppe: Buch