Cover von Vom Frieden zwischen den Religionen wird in neuem Tab geöffnet

Vom Frieden zwischen den Religionen

lateinisch-deutsch
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Nikolaus, von Kues, Kardinal
Verfasser*innenangabe: Nikolaus von Kues
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main ; Leipzig, Insel-Verl.
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: PI.T Niko / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Nikolaus von Kues, latinisiert Nicolaus Cusanus oder Nicolaus de Cusa (* 1401 in Kues an der Mosel, heute Bernkastel-Kues; † 11. August 1464 in Todi, Umbrien), war ein schon zu Lebzeiten berühmter, universal gebildeter deutscher Philosoph, Theologe und Mathematiker. Er gehörte zu den ersten deutschen Humanisten in der Epoche des Übergangs zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Ob die herkömmliche Bezeichnung „Mystiker“ für ihn sinnvoll erscheint, hängt von der Definition des Begriffs Mystik ab und wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt. In der Kirchenpolitik spielte Nikolaus eine bedeutende Rolle, insbesondere in den Auseinandersetzungen um die Kirchenreform. Auf dem Konzil von Basel stand er anfangs auf der Seite der Mehrheit der Konzilsteilnehmer, die eine Beschränkung der Befugnisse des Papstes forderte. Später wechselte er aber ins päpstliche Lager, das letztlich die Oberhand gewann. Er setzte sich tatkräftig für die päpstlichen Interessen ein, zeigte diplomatisches Geschick und machte eine glanzvolle Karriere als Kardinal (ab 1448), päpstlicher Legat, Fürstbischof von Brixen und Generalvikar im Kirchenstaat. In Brixen stieß er allerdings auf den massiven Widerstand des Adels und des Landesfürsten, gegen den er sich nicht durchsetzen konnte. Als Philosoph stand Nikolaus in der Tradition des Neuplatonismus, dessen Gedankengut er sowohl aus antikem als auch aus mittelalterlichem Schrifttum aufnahm. Sein Denken kreiste um das Konzept des Zusammenfalls der Gegensätze zu einer Einheit, in der sich die Widersprüche zwischen scheinbar Unvereinbarem auflösen. Metaphysisch und theologisch sah er in Gott den Ort dieser Einheit. Auch in der Staatstheorie und Politik bekannte er sich zu einem Einheitsideal. Das Ziel, eine möglichst umfassende Eintracht zu verwirklichen, hatte für ihn höchsten Wert, sachliche Meinungsverschiedenheiten hielt er demgegenüber für zweitrangig. Im Sinne dieser Denkweise entwickelte er eine für seine Zeit ungewöhnliche Vorstellung von religiöser Toleranz. Dem Islam, mit dem er sich intensiv auseinandersetzte, billigte er einen gewissen Wahrheitsgehalt und eine Existenzberechtigung zu.
Anlass des Jerusalemer Dialogs "Vom Frieden zwischen den Religionen" war ein Ereignis, das die Alte Welt in ihren Grundfesten erschüttert hatte: die Eroberung Konstantinopels am 29. Mai 1453 durch die Türken. Dabei war es auf beiden Seiten zu unvorstellbaren Grausamkeiten gekommen. Gegen den religiösen Fanatismus und die Inhumanität des Krieges setzte Kues seine Idee der Ökumene, der einen Religion, die sich in regionaler Mannigfaltigkeit ausdrücken kann und soll, seine Idee der Toleranz, der Verständigung: ein sensationeller Text des 15. Jahrhunderts, von überraschender Aktualität. Zwei Dinge sind an dieser Schrift besonders erstaunlich: erstens, dass sie geschrieben wurde, und noch dazu von einem Kardinal der katholischen Kirche, und zweitens, dass sie von dieser Kirche nie verboten wurde.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Nikolaus, von Kues, Kardinal
Verfasser*innenangabe: Nikolaus von Kues
Jahr: 2002
Verlag: Frankfurt am Main ; Leipzig, Insel-Verl.
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-458-17137-1
Beschreibung: 1. Aufl., 149 S.
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Berger, Klaus
Originaltitel: De pace fidei
Mediengruppe: Buch