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Werkausgabe

Schütz, Alfred
Alfred Schütz. Hrsg. von Richard Grathoff ; Hans-Georg Soeffner und Ilja Srubar. Red.: Martin Endreß ...
Konstanz ; München, UVK-Verl.-Ges.
Bände
Untergeordnete Gesamtwerke

Inhalt

Alfred Schütz (* 13. April 1899 in Wien; † 20. Mai 1959 in New York City) war ein aus Österreich stammender Jurist, Philosoph und Soziologe, der als Begründer der phänomenologischen Soziologie gilt und sich – ausgehend von Edmund Husserl, Henri Bergson und Max Weber – der Frage der Intersubjektivität widmete. In seiner Bemühung, eine philosophische Grundlegung der Sozialwissenschaften und dabei insbesondere der Soziologie zu erarbeiten, folgt Alfred Schütz dem Vorhaben Max Webers, Soziologie als strenge Wissenschaft auf handlungstheoretischer Basis zu begründen. Schütz kritisiert dabei an Weber, dass dieser zwar die Werkzeuge zum Verstehen des sozialen Sinns von Handlungen geschaffen hat, eine philosophische Begründung des Sinnverstehens aber unterlässt. Für Weber besteht soziales Handeln in der Verknüpfung von Verhalten und subjektivem Sinn. In seiner „Verstehenden Soziologie“ geht es vor allem darum, zu klären, wie ein wissenschaftlicher Beobachter den subjektiven Sinn, den ein Akteur mit seinem Handeln verbindet, erfassen kann. Er bestreitet dabei, dass dieser Sinn dem Akteur selbst unverfälschter oder zuverlässiger zugänglich ist als dem wissenschaftlichen Beobachter. Schütz setzt hingegen beim Handelnden selbst an und fragt nach der Konstitution subjektiven Sinns, d. h. wie der Akteur selbst Sinn erzeugt und erfährt. Dem wissenschaftlichen Beobachter ist der subjektive Sinn einer Handlung, wie ihn der Handelnde selbst erfährt, nicht zugänglich und sein Verständnis kann nie identisch mit dem des Akteurs sein. Dieses Problem des Fremdverstehens betrifft nicht nur das Verhältnis zwischen Wissenschaftler und handelndem Subjekt. Wenn der Sinn einer Handlung nämlich nur demjenigen verständlich ist, der sie ausführt, nicht aber dem jeweils „Anderen“, stellt sich die Frage, wie unsere alltägliche Kommunikation als funktionierend empfunden werden kann. Wie ist gesellschaftliches Zusammenleben möglich, ohne den subjektiven Sinn zu kennen, den Andere mit ihren Handlungen verbinden? Schütz zufolge greifen Akteure im Alltag auf bestimmte Methoden zurück, die es ihnen ermöglichen, von einem intersubjektiv geteilten Sinn auszugehen. Er untersucht die Bedingungen und Prinzipien, die diese Erzeugung von intersubjektivem Sinn leiten. Obwohl sich das Werk von Schütz hervorragend für philosophisch orientiertes Arbeiten eignet, blieben doch Möglichkeiten für empirisch forschende Ansätze nur schwach ausgebildet. Das änderte sich erst mit Harold Garfinkels Ethnomethodologie, die das Schütz'sche Werk als theoretische Vorarbeit nutzt. --- Das Denken von Alfred Schütz und dessen Perspektiven werden erst im Zusammenhang seines Gesamtschaffens sichtbar. Zweck der »Alfred Schütz Werkausgabe« (ASW) ist es daher, das Werk von Alfred Schütz unter Aufnahme der nachgelassenen Manuskripte und Materialien neu zu gliedern und dem Leser zugänglich zu machen. So wird die Kontinuität der von Schütz bearbeiteten Fragestellungen deutlich. Zugleich ergibt sich ein differenzierter, neuer Blick auf sein Werk. Die ASW entsteht in Zusammenarbeit mit dem »Alfred Schütz Archiv Konstanz« und gliedert Schütz' Werk in Bänden nach Sachzusammenhängen. Diese Anlage vergegenwärtigt die Verzahnung der publizierten mit den nicht-publizierten, zum Teil äußerst umfangreichen Studien und macht die thematischen Zusammenhänge des Gesamtwerkes sichtbar.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Schütz, Alfred
Verfasser*innenangabe: Alfred Schütz. Hrsg. von Richard Grathoff ; Hans-Georg Soeffner und Ilja Srubar. Red.: Martin Endreß ...
Verlag: Konstanz ; München, UVK-Verl.-Ges.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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ISBN: 3-89669-738-2
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Grathoff, Richard; Soeffner, Hans-Georg; Srubar, Ilja; Endreß, Martin; Renn, Joachim
Früherer Titel: ASW
Fußnote: Teilw. hrsg. von Martin Endreß und Joachim Renn. - Literaturangaben