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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: PI.BP Freud S. / 2. Moses / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Sigmund Freud veröffentlichte 1939 kurz vor seinem Tode seinen Essay über die Entstehung der monotheistischen Religion des Judentums aus dem Trauma der Ermordung ihres Stifters, des Ägypters Moses. Peter Schäfer zeichnet die gedanklichen Hauptlinien des Essays nach und interpretiert diesen, in der Auseinandersetzung mit Yosef Yerushalmi, Jan Assmann und Richard Bernstein, als Manifest Freuds von der Entstehung, Entwicklung und letztendlichen Überwindung der jüdischen Religion durch die neue Religion der Psychoanalyse. Dabei geht es nicht allein um eine werkimmanente Deutung, sondern um die wieder aktuelle Frage, aus welchen Quellen sich das „kulturelle Gedächtnis“ Freuds von der jüdischen Religion speist."Der Judaist Peter Schäfer wiederum kritisiert Freuds Sichtweise der jüdischen Religion als historisch falsch. Trotz des Bilderverbots gab es in Israel immer Bilder. Aber vor allem das deutschsprachige Judentum habe sich in seinen intellektuellen Eliten am Protestantismus als Inbegriff von Religion orientiert. Möglichst kultfrei und moralisch, gipfelnd in der reinen Geistigkeit des ethischen Monotheismus - so wollte man auch als Jude sein, noch die von Freud behauptete Religion des Moses spiegle dies wieder. Freilich anerkennt dieser aber drohende oder tatsächlich erfolgte triebhafte Durchbrüche von sowohl Stifter als auch Volk - das Zerbrechen der Tafeln, den Mord am religiösen Führer -, Ereignisse die dem Geist des Protestantismus doch zuwiderlaufen." Rezensent: Martin Treml - Falter