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Bedrohte Völker

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Jahr: 1995
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

VERLAGSTEXT: / / Bei Umweltbewussten ist heute viel von Artenschutz die Rede. Man ist um internationale Abkommen bemüht, durch die das Aussterben von gefährdeten Tieren und Pflanzen verhindert werden soll. Die Sorge um die Erhaltung der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten ist häufig viel geringer, wo es um rassische, sprachliche, religiöse Minderheiten geht. Die Zahl der entweder durch staatliche Gewalt oder durch die nivellierenden Trends von Wirtschaftsentwicklung, Kommunikation und Tourismus bedrohter Völker ist groß. Häufig sind es die "Indigenen", die Ureinwohner bestimmter Länder oder ganzer Kontinente, die, in früheren Jahrhunderten durch brutale Verfolgung fast ausgerottet, heute in einem mitunter hoffnungslos erscheinenden Kampf um die Erhaltung ihrer Identität stehen. Erst langsam, und nicht zuletzt durch die Umweltbewegung, beginnt das Bewusstsein zu wachsen, dass der Menschheit mit dem Verlust der Vielfalt eine kulturelle Verarmung droht, die durch kurzfristige wirtschaftliche Vorteile in keiner Weise aufgewogen werden kann. Insgesamt schätzt man, dass mehr als 300 Millionen Menschen, also etwa sechs Prozent der Weltbevölkerung in mehr als 70 Staaten, die nicht ihre eigenen sind, als Indigene zu betrachten sind. Zu ihnen gehören relativ große Völker wie die Kurden oder die Tibeter sowie ganz kleine, nur einige Hunderte zählende Stämme wie beispielsweise die Indianer in Amazonien. / / Manfred Scheuch unternimmt in seinem neuen "Historischen Atlas" den Versuch einer Bestandsaufnahme der Lage von rund siebzig dieser "bedrohten Völker", die exemplarisch für die etwa 5.000 solche indigener Gruppen stehen, welche heute noch - auf allen fünf Kontinenten - existieren. Er zeigt, dass auch Völker, die es nie zur Gründung eines eigenen Staates gebracht und eine ganz andere kulturelle Entwicklung genommen haben als die Europäer, ihre Geschichte haben. Und er befasst sich vor allem mit der aktuellen Situation dieser Gruppen, die zunehmend auch durch die Vereinten Nationen Beachtung finden, was sich etwa darin zeigte, dass das Jahr 1993 zum "Jahr der indigenen Völker" erklärt wurde. / / Das Buch ist nach Kontinenten gegliedert. In Europa sind es unter anderem die Lappen in Skandinavien, die Aromunen auf dem Balkan, die Waliser und Bretonen als letzte Kelten, die in ihrer ethnischen Existenz bedroht sind. Bei den Inuit und den nordamerikanischen Indianern zeigt sich nach Jahrzehnten der Hoffnungslosigkeit ein neues Selbstbewusstsein. In Amazonien geht die Vernichtung des Regenwaldes Hand in Hand mit dem Dahinschwinden der letzten Urwaldstämme, während die großen Indianervölker Mittelamerikas und der Andenstaaten vor allem unter der sozialen Ausgrenzung leiden. Die Probleme etlicher indigener Völker Asiens und Afrikas haben sich gerade erst durch die Entkolonialisierung und das Einheitstrauma der jungen Staaten verschärft, wie die Beispiele der Berber Algeriens, der Oromo in Äthiopien oder Papua in Neuguinea zeigen. Das Schicksal der sibirischen Völker deckt die Diskrepanz zwischen Propaganda und Wirklichkeit der sowjetischen Nationalitätenpolitik auf. Jedes Kapitel wird ergänzt durch eine Kartenskizze und Fotografien, die das Leben des beschriebenen Volkes illustrieren. /

Details

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Jahr: 1995
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.E
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ISBN: 3-85447-558-6
Beschreibung: 1. Aufl., 191 S. : zahlr. Ill. und Kt.
Schlagwörter: Atlas, Bedrohtes Volk, Atlanten, Bildatlas, Topografischer Atlas, Topographischer Atlas, Weltatlas
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Mediengruppe: Buch