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Die Zeit der Psychoanalyse

Lacan und das Problem der Sitzungsdauer
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Langlitz, Nicolas
Verfasser*innenangabe: Nicolas Langlitz
Jahr: 2005
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Mit seiner berühmt-berüchtigten Handhabung der Dauer psychoanalytischer Sitzungen verstieß Jacques Lacan gegen die Standards der International Psychoanalytic Association (IPA), wonach psychoanalytische Sitzungen exakt 50 Minuten dauern müssen. Lacan sah darin nichts als einen Formalismus, da sich die Redekur am Inhalt der Rede des Patienten und nicht an der Uhr orientieren sollte. Nicolas Langlitz untersucht diese umstrittene technische Neuerung des französischen Psychoanalytikers vor dem Hintergrund von Lacans Konzeption der Zeitlichkeit des Subjekts. Anhand einer Fülle von Bezügen und Materialien aus Philosophie und Wissenschaftsgeschichte sowie aus der Geschichte der Medizin und der Psychoanalyse entfaltet das Buch dabei nicht nur eine spannende Geschichte der psychoanalytischen Behandlungstechnik, sondern erschließt Lacans anspruchsvolles theoretisches Werk von dessen Praxis her. Jacques Lacan, wirkungsmächtiger Psychoanalytiker, war ein Revolutionär nicht nur seiner Zeit, sondern auch der seiner Patienten: Als der freche Franzose (1901 - 1981) in den fünfziger Jahren mit dem langlebigen Dogma brach, psychoanalytische Sitzungen müßten ziemlich exakt 50 Minuten dauern, um ihren Erfolg meß- und vergleichbar zu machen, ziehen ihn seine auf Standards und Berechenbarkeit fixierten Kollegen wütend des kalkulierten Tabubruchs. Dabei hatte Lacan seine Behandlungsmethode mit diesem Schritt lediglich auf konsequente Weise durch eine zeitökonomische Komponente ergänzt. Stand für seinen psychoanalytischen linguistic turn doch der Fluß der Rede des Patienten im Vordergrund, nicht das gleichermaßen formale wie abstrakte Kriterium der Uhrzeit. Nicolas Langlitz, der mit dieser in eleganter Wissenschaftsprosa gehaltenen Arbeit an der Berliner FU promoviert hat, nimmt das vermeintliche Skandalon der therapeutischen Entregelung zum Anlaß, grundsätzliche Erwägungen zur Zeitlichkeit in Lacans Subjekt- und Gedächtniskonzeption vorzunehmen. Langlitz ist so nicht nur die Dokumentation eines spannenden Stücks Wissenschaftsgeschichte gelungen, sondern in gewisser Weise auch eine späte Rehabilitation Jacques Lacans, die durch eine Psychotherapie jedenfalls nicht hätte geleistet werden können.""Die Zeit der Psychoanalyse" ist ein anspruchsvolles und tiefgründiges Buch, das durch die Vielzahl der philosophischen und wissenschaftlichen Bezüge beeindruckt. Es ist jedem ans Herz zu legen, der Lacans hermetisches Werk näher ergründen will."Brigitte Boothge in Gehirn und Geist

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Langlitz, Nicolas
Verfasser*innenangabe: Nicolas Langlitz
Jahr: 2005
Verlag: Frankfurt am Main, Suhrkamp
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.HPE
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ISBN: 3-518-29357-5
Beschreibung: 1. Aufl., 308 S.
Schlagwörter: Lacan, Jacques, Psychoanalyse, Psychoanalytische Behandlung, Psychoanalytische Therapie
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Fußnote: Literaturverz. S. 296 - 304
Mediengruppe: Buch