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Die Jahre bis 1939 werden vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Frage analysiert, was bei näherer Betrachtung vom kommunistischen Antifaschismus bleibt. Außerdem spüren die Autoren dem emanzipatorischen Potenzial nach, das dem Kommunismus als Bewegung innegewohnt habe und auch nach der Stalinisierung der KPD nicht ausgelöscht worden sei. Kinner und Reuter widersprechen der von der Totalitarismustheorie geprägten These, dass der kommunistische Antifaschismus ein falscher gewesen sei. Dieser speise sich vielmehr aus Quellen, die weit in die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung zurückreichten. Es sei zu fragen, ob bei der Bewertung des kommunistischen Widerstandes dem Sturz des NS-Regimes und damit der Verhinderung von Weltkrieg und Holocaust nicht oberste Priorität einzuräumen sei, statt die nichtdemokratischen Strukturen und Absichten der KPD in den Vordergrund zu stellen. Von diesem Ansatz aus zeigen die Autoren detailliert die Schwierigkeiten der KPD, die Machtübernahme Hitlers richtig zu interpretieren sowie die Diskussionen darüber, ob man allein oder gemeinsam mit der SPD den Nationalsozialismus bekämpfen sollte. Die Darstellung endet mit dem Bruch der sowjetischen Sicherheitspolitik 1939 durch die Unterzeichung des Nichtangriffvertrages mit Deutschland. Ergänzt wird dieser Band durch eine CD-ROM (ISBN 3-320-02009-9), auf der erstmals umfassend die aus Tarnungsgründen so genannte Brüsseler Konferenz dokumentiert wird, die im Oktober 1935 in der Nähe von Moskau als vierte Parteikonferenz der KPD stattfand. Die Autoren ordnen in ihrer Einleitung diese Konferenz als Zäsur auf der Suche nach einem neuen Politikansatz ein. Nachzulesen sind die Diskussionen darüber, wie eine Einheitsfront organisiert werden könnte und ob nach dem Sturz Hitlers eine frei gewählte Nationalversammlung unterstützt werden sollte. Die Diskussionen auf dieser Konferenz zeigen ebenso wie die Analyse der Jahre 1933 bis 1939, welche Optionen die KPD hatte und welche Weichen in dieser Zeit gestellt wurden, deren Nachwirkungen bis in die DDR reichten.